Vor Servettes Gastspiel im Tessin schlug die Verletzungshexe zu. Frick, Guillemenot, Magnin und Srdanovic mussten die Auswärtsreise absagen. Sie gesellen sich zu Antunes, und von Moos ins Lazarett. Thomas Häberli reagierte auf dei Absenzen mit einer Rochade im Mittelfeld. Entgegen der breiten Vermutung, dass Nonge im defensiven Zentrum auflaufen wird, standen Baron und Ondoua in der Startelf. Hinter der Spitze übernahm Cognat den Platz von Stevanovic. Der Bosnier kehrte auf seinen angestammten Platz auf der rechten Aussenbahn zurück.
Die zahlreichen Umstellungen sorgten zu Spielbeginn für Unsicherheiten. Lugano trat dominant auf und suchte den Führungstreffer. Keine fünf Minuten standen auf der Uhr, da lenkte Ondoua die Kugel unglücklick zu Koutsias. Der griechische Stürmer war wohl selbst überrascht und verpasste das 1:0. Die Grenats tauchten beinahe im Luganersee ab. Denn es passte gar nichts. Beispiel gefällig? Cognat düpierte Mall beinahme mit einer Rückgabe. Und nur wenige Augenblicke später muss Mall gegen Koutsias retten.
Nach einer halben Stunde schien die Häberli-Elf so langsam den Tritt gefunden zu haben. Gemächlich spielte man sich über rechts nach vorne. Am Ende der Ballstafette stand Stevanovic. Doeser flankte in die Gefahrenzone, wo Crivelli Goalgetterqualitäten offenbarte. Der Franzose hämmerte das Leder per Direktabnahme ins Tor und stellte die Partie mit dem 0:1 auf den Kopf.
Der Schock sass tief bei den "Bianconeri". Der SFC profitierte beinahe davon. Ein Cognat-Traumpass erreichte Stevanovic. Der versuchte mit der Brust für Rouiller abzulegen. Ein Kopfballversuch wäre wohl erfolgreicher gewesen.
So langsam ging es Richtung Pause. Lugano wagte sich nochmals in die Offensive. Cimignani kommt zum Distanzversuch, sieht diesen aber von Mall entschärft. Servette brachte die Führung in die Pause.
Auch nach dem Seitenwechsel erwischte der FCL den besseren Start. Wie so oft in den letzten Wochen passt aber in der Offensive der Tessiner einiges nicht zusammen. Mahmoud verfehlt eine Hereingabe und macht damit Raum für Valenzuela auf. Der Flügelspieler ging in den Abschluss, scheiterte aber am genfer Keeper. Der Schock im Strafraum der Gäste war knapp verdaut, da liess Saipi die Heimmannschaft zittern. Der Schlussmann der Luganesi drosch einen Abschlag an Crivellis Brust. Nur mit Glück landete der Abpraller nicht im Tor.
Das Spiel schritt voran. Lugano suchte den Ausgleich. Es fehlte aber die letzte Konsequenz. Bis in die Schlussphase stand es 0:1. Dann zeigten die Grenats ein letztes Mal Offensivbemühungen. Der eingewechselte Ouattara passt zu Crivelli, der bedient Tsunemoto, welcher wiederum für Ouattara auflegt. Das SFC-Eigengewächs hält trocken drauf und markiert das 0:2! Bei diesem Resultat blieb es. Denn Mall hielt die Null auch in der Nachspielzeit, als Rouiller einen Koutsias-Schuss gefählrich ablenkte.
Dank den drei Punkten aus dem Cornaredo halten sich die Servettiens an der Tabellenspitze. Da oben ausruhen darf man sich nicht. Bereits am Dienstag reisen die Young Boys in die Rhône-Stadt. Anlässlich der Sektorensperrung auf der Tribune Nord kein normales Heimspiel. Mit einem Sieg gegen den Meister könnte man sich aber endgültig in der Spitzengruppe der Liga etablieren.
FC Lugano – Servette FC 0:2 (0:1)
Stadio Comunale di Cornaredo : 3'811 Zuschauer
Schiedsrichter : Urs Schnyder ; Marco Zürcher, Claudio dos Santos
VAR : Stefan Horisberger ; David Huwiler
Tore : 31' Crivelli (0:1), 83' Ouattara (0:2)
Servette FC : Mall ; Tsunemoto, Rouiller, Severin, Mazikou ; Ondoua (75' Douline), Baron ; Stevanovic, Cognat, Kutesa (75' Ouattara) ; Crivelli (87' Ndoye)
FC Lugano : Saipi ; Zanotti, Mai, Hajdari (68' Przybyłko) ; Cimignani (68' Doumbia), Papadopoulos, Mahmoud (50' Marques), Valenzuela (78' Vladi) ; Steffen, Koutsias, Macek (78' Grgic)
Verwarnungen : 24' Mazikou, 54' Marques, 57' Zanotti, 83' Steffen, 86' Douline, 90'+2 Ouattara, 90'+3 Doumbia
Bemerkungen : Servette ohne Antunes, Frick, Guillemenot, Magnin, Srdanovic, von Moos (Verletzt), Aubert, Diallo, Dias, Fankhauser, Salihi, Varela (Nicht im Aufgebot) ; Lugano ohne Aliseda, Bislimi, Bottani, Dos Santos, Mahou (Verletzt), Babic, Maslarov, Mina, Ndiaye, Pseftis, Ryter, Sbai (Nicht im Aufgebot)
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