Vor dem Rückrundenstart
Beim FC St. Gallen und beim FC Vaduz war Murat Ural in dieser Saison nicht glücklich geworden. Nun versucht es der 21-jährige Stürmer in Genf bei Servette. Gérard Castella ist glücklich darüber, erwähnt aber auch, es warte eine schwierige Aufgabe auf seine Mannschaft. Der Start in die 2. Phase erfolgt am Samstag gegen den FC Winterthur.
Nach der Ostschweiz und Liechtenstein erkundet Murat Ural innnert acht Monaten auch noch die Romandie. Seit Montag trainiert der frühere Junioren-Internationale mit dem dritten Klub in der laufenden Saison 2008/09. «Eigentlich bin ich normalerweise kein Nomade oder ein grosser Reisender», versichert der Stürmer. «Ich verliess den FC St. Gallen, um wieder in der höchsten Liga zu spielen, aber der Trainerwechsel beim FC Vaduz hat meine Pläne durchkreuzt. Die Konkurrenz bei der Elite ist sehr hart. Die Stürmer kommen oft aus dem Ausland.»
Einige Klubs aus der Dosenbach Challenge League interessierten sich für Murat Ural, der sich schliesslich für das Angebot der Genfer entschieden hat. «Servette ist in meinen Augen ein grosser Klub», erklärt er. «Zudem kenne ich die Qualitäten von Trainer Gérard Castella seit wir in der Schweizer U17-Auswahl zusammengearbeitet haben. Ich bin auch überzeugt, dass die Mannschaft besser ist als seine momentane Klassierung.»
Tréand, ein zweiter «Transfer»
In der Aussage von Murat Ural ist gleichzeitig auch die grosse Herausforderung für den Genfer Klub enthalten. Der 14. Rang des SFC in der Tabelle der Dosenbach Challenge League hätte ihn auch von einem Wechsel abhalten können. «Wenn jeder das Maximum aus sich herausholt, wird sich Servette ohne Probleme retten», ist der frühere GC-Junior überzeugt, der nicht über einen möglichen Stolpern sprechen will. «Ich freue mich auf mein Debüt am Samstag gegen den FC Winterthur», erklärt der bis 2011 vertraglich noch an den FC St. Gallen gebundene Mittelstürmer. «Ich werde mich bis im Juni zu 100 Prozent für Servette einsetzen. Danach ist alles möglich. In erster Linie will ich spielen und mein Können zeigen.»
Vor der Verpflichtung von Ural hatte Gérard Castella versucht, Varela (Young Boys) oder Esteban (Stade Rennais) zurück an den Genfersee zu locken. «Murat hat nicht die Schnelligkeit von Carlos oder die Explosivität von Julian, aber er hat andere Stärken», hält der Servette-Coach fest. «Seine technischen Fähigkeiten, sein Kopfballspiel und seine Uneigennützigkeit werden wertvoll sein. Er ist 'hungrig' und will unbedingt wieder spielen. Wir geben ihm diese Chance. Es ist nun an ihm, sie zu nutzen.» Die Rückkehr von Geoffrey Tréand nach langer Verletzungspause gibt Castella eine zusätzliche Alternative in der Offensive. «Das ist unser zweiter 'Transfer'», lacht der Trainer. «Es fehlen ihm noch Einsatzminuten und Rhythmus, aber er ist auf dem richtigen Weg.»
Auf drei Punkte zum FC Winterthur aufschliessen
Mit dem neuen Ural und dem Rückkehrer Tréand wartet mit dem Heimspiel im Stade de Genève gegen den FC Winterthur eine wegweisende Partie auf Servette. «Man kann sie in den gleichen Topf stecken wie uns», meint Castella angriffig. «Wenn wir gewinnen sollten, könnten wir bis auf drei Punkte aufschliessen.» Er erwartet einen hartnäckigen Kampf im untersten Teil der Tabelle. «Mehr als die Hälfte der Mannschaften sind in den Kampf um den Abstieg involviert. Jeder will so rasch wie möglich 30 Punkte holen. Ich hoffe, wir werden als erste zu denen gehören, die es geschafft haben.» (db) /www.football.ch