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13.09.2010 00:00:00
Servette verpasst den Sprung an die Spitze
Marooner in der ganzen Schweiz verfolgten das Spiel entweder auf der Schaffhauser Breite, oder an den Fernsehempfangsgeräten zu Hause.
SSF übertrug live, was die regelmässigen Matchbesucher nicht mit viel Freude hinnehmen wollten. Die Section Grenat hängte jedenfalls ein Plakat mit der Aufschrift „Matches le lundi, non merci!“ hinter dem Tor auf.
Sei es wie es wolle, der Match wurde trotzdem am Montag angepfiffen.
Auf einem holprigen Terrain ging zu Beginn der Partie nicht viel. Nach 10 Minuten versuchte sich Eudis mit einem Warnschuss über das Tor.
Den ersten Warnschuss auf das Servette-Gehäuse gab D’Acunto nach einem Zuspiel von Neuverpflichtung Adeshina in der 15. Minute ab.
Im Gegenzug kam Servette zu zwei Chancen. De Azevedos Flanke konnte FCS-Torhüter Lattmann noch vor Eudis in den Corner lenken. Aus dem Nachfolge-Corner resultierte ein weiterer Eckball. Bei diesem wurde es wesentlich gefährlicher. Schneider kam am ersten Pfosten zu einem Rückzieher-Versuch, der die Latte küsste.
Das Spiel kam nun so langsam ins Rollen. Karanovic leitete in der 26. Minute einen Ball herrlich zu De Azevedo weiter, welcher Lattmann mit seinem Schuss zu einer Glanzparade zwang.
Schaffhausen bekundete Mühe, sich gegen die Genfer Abwehr durchzusetzen. Man stand hinten kompakt und musste den „Gelben“ nur ein paar ungefährliche Weitschuss-Versuche zugestehen.
Aufgrund des Rasens wurde es meist nur dann gefährlich, wenn die Bälle hoch nach vorne geschlagen wurden. Bei Servette hiess dies, dass Eudis nach 41 gespielten Minuten aus spitzem Winkel scheiterte, nachdem eine Flanke Kouassis von Karanovic mit dem Kopf zu ihm weitergeleitet wurde.
Vor der Pause wollte sich aber auch Schaffhausen nochmals im Abschluss versuchen. Der wirblige Biscotte spielte den Ball zu Weller, dessen Schuss aber am Tor vorbeizischte.
In die Pause ging man trotzdem mit dem 0:0. Das Zwischenfazit: ein holpriges Spiel auf holprigem Rasen.
Zum Start der zweiten 45 Minuten brachte João Alves Esteban für Karanovic ins Spiel.
Die erste Chance nach dem Anpfiff gehörte aber Eudis. Vitkieviez flankte auf den Kopf des Brasilianers, welcher das Leder aber neben den Pfosten nickte. Esteban liess die Fans erst nach 53 Minuten aufhorchen. Sein Distanzschuss wurde allerdings neben das Tor abgefälscht.
Danach konnte man aber von Glück reden, als Rüfli bloss gelb sah, als er bei seinem Gegenspieler dort nachstocherte, wo nicht nachzustochern ist.
Gleich auf diese Aktion folgte ein Konter der Grenats. Eudis bediente Vitkieviez mit einem hohen Pass, den der Schweiz-Uruguayer aber knapp am Tor vorbei köpfte.
Vitkieviez hatte aber noch nicht genug und wollte sich mehr in den Mittelpunkt drängen. Aus vollem Lauf, ging er auf Tuchfühlung mit einer Fernsehkamera.
Chancenmässig sah es dann wieder schlechter aus. Der Platz, mittlerweile eine Muse für jeden Agrarkultivierer, liess nicht mehr zu. Aus dem Gestocher nach einem Eckball, verfehlten Esteban und Eudis das 0:1 aus nächster Nähe.
Dann der Schock. Schiedsrichter Pache, bis dahin mit einer ziemlich guten Leistung, zeigte auf den Penaltypunkt des Genfer Strafraums. Was war geschehen? Biscotte wurde in die Tiefe geschickt. Schlauri berührte ihn beim Vorbeiziehen mit dem grossen Zeh jedoch so leicht, dass es den Kongolesen gleich auf den Rasen legte. Valente übernahm die Verantwortung für den Elfer und verlud Gonzalez zum 1:0 für Schaffhausen. 72 Minuten waren bis dahin gespielt.
Servette musste reagieren. Man wollte Druck aufbauen. Eine grosse Chance von M’Futi wurde wegen Abseits aber abgepfiffen. Das Problem der Calvin-Städter war aber, dass sie nicht vor das Tor kamen. Nater, M’Futi, De Azevedo und wie sie alle heissen. All ihre versuche aus der Distanz brachten nichts ein.
Brenzlig wurde es erst in der 81. Minute. Der beste Spieler des Abends, De Azevedo, versuchte den Ball mit einem Schuss aus der Drehung im Tor unterzubringen. Eine Haaresbreite flog aber auch dieser Ball am Pfosten vorbei.
87. Minute, De Azevedo trat einen Freistoss in den Sechzehner, Eudis lenkte mit dem Kopf ab, doch Lattmann war zu Stelle.
88. Minute, Eudis läuft der Seitenlinie entlang, er flankt zu Esteban, doch der köpft auch nur übers Tor.
91. Minute, Schneider schlenzt den Ball gefühlvoll über de gelbe Abwehrreihe zum gestarteten Eudis, der auch nur daneben köpfte. Besonders bitter, Eudis hätte genug Zeit gehabt um den Ball zu stoppen und mit dem Fuss zu schiessen.
Servette war dem 1:1 näher, als Schaffhausen dem 2:0. Das Spiel dauerte jetzt schon 92 Minuten, als M’Futi nach einem Freistoss nicht richtig hinter den Ball kam und nebens Tor hämmerte. In der letzten Spielminute ging Rüfli mit nach vorne. Mit dem Ball am Fuss liess er einen Verteidiger aussteigen und zog dann konsequent ab in Richtung Tor. Doch, wer hätte es geahnt, auch der Ball ging daneben.
Dann war Schluss, aus Servettes Sicht konnte man sicher nicht zufrieden sein, wie der Abend verlaufen ist. Jetzt hoffen wir, dass die Stürmer das Toreschiessen gegen Wettswil-Bonstetten am nächsten Samstag üben können, und wir Lausanne dann am 25-igsten mit 5:0 vom Platz fegen.
Für die mitgereisten Marooner kam nun die obligatorische Rückreise, wenn man sich kein Hotelzimmer gemietet hatte. Trotz der späten Uhrzeit der Ankunft zu Hause, werden wohl die Meisten eher am Dienstag den Match spüren.
/peter
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