Interview mit STEFAN WOLF
01.06.2010 00:00:00
Exklusives Interview mit Stefan Wolf
Stefan Wolf spielte von 1998 – 2002 für Servette. Der Innenverteidiger beendete seine Karriere im Jahr 2006.
Wir von den Maroons hatten die Möglichkeit, ihm ein paar Fragen zu stellen.
Stefan, 8 Jahre sind seit deinem Engagement bei Servette vergangen. Vor 4 Jahren hast du die Fussballschuhe an den Nagel gehängt. Was machst du heute?
Ich habe mich selbständig gemacht und führe heute eine Sportmanagement-Firma mit dem Namen Wolfassist (www.wolfassist.ch).
Was ist deine Aufgabe in dieser Firma?
Ich habe drei Dienstleistungen:
1. Erstellen und Aktualisieren von Sportlerhomepages (u. a. HP von Benaglio, Lichtsteiner und Senderos).
2. Analysiere ich Fussballspiele bei Firmen-/Kundenanlässe, wo mich die Unternehmen zu Ihren Events einladen.
3. Wolfassist- Next Generation, ein Management für junge Sportler im Alter von 14 – 23 Jahren, wo ich die jungen Athleten abseits von Training und Wettkampf coache und auch über die Webseite (www.wolfassist.ch/ng) aktuell über ihre Einsätze berichte.
Ich möchte aber betonen, dass ich kein Spielervermittler bin!
Jetzt zu deiner Karriere. Du hast 4 Jahre in Genf gespielt. Gab es irgendwelche Probleme sich in Genf zu integrieren oder fiel es dir leicht?
Nein, ich wurde sofort super aufgenommen und verbrachte die vier schönsten und erfolgreichsten Jahre meiner Karriere in Genf. Ich hatte nirgends so eine gute Kameradschaft innerhalb des Teams erlebt.
Du kamst von Sion in die Calvin-Stadt. Half es dir, dass du dich im zweisprachigen Wallis ans Französisch gewöhnen konntest?
Ja, es war ein Vorteil, dass ich bereits ein wenig Französisch sprach und auch bereits einige Spieler kannte.
Hast du noch Kontakt mit Menschen aus der Servette-Zeit?
Ja, mit Sébastien Fournier tausche ich mich regelmässig aus. Auch mit anderen Spielern wie Pédat, Vurens oder Alex Rey habe ich ab und zu noch Kontakt. Leider bin ich nur ganz sporadisch in Genf, sollte eigentlich bald wieder mal runterfahren...
Verfolgst du das aktuelle Geschehen in Genf?
Natürlich, der Club hängt mir am Herzen und ich verfolge seinen Weg weiterhin.
Du wurdest Meister und Cupsieger mit Servette. Was für Erinnerungen hast du an diese zwei Titel?
Den Titel gewannen wir gleich in meiner ersten Saison. Es war eine super Saison von uns mit einem unglaublichen Finale in Lausanne. Wir hatten eine super Mannschaft beisammen, welche auch abseits des Rasens viel zusammen unternommen hatte. Es stimmte einfach alles.
Der Cupsieg war ebenfalls toll auch wenn ich in der zweiten Halbzeit wegen eines Muskelabrisses raus musste. Vor allem unser Europa-Cup-Parcours in der nächsten Saison war super mit den Spielen gegen Saragossa, Hertha Berlin und Valencia.
In deiner Karriere warst du 2-Mal Cupsieger. 1992 als Newcomer beim FC Luzern und 2001 als erfahrener Spieler mit Servette. Welcher Titel war schöner? :-)
Es waren beide Titel schön. Der erste mit Luzern war ein wenig bedrückt, weil wir eine Woche zuvor in die NLB abgestiegen sind. Der Titel und die anschliessende Feier in Genf waren super. Meinen besten Cupfinal spielte ich allerdings 1997 gegen Sion, als wir erst im Penalty-Schiessen verloren und ich dabei zwei Tore in der regulären Zeit schoss und auch meinen Elfmeter verwandelte.
Wenn man die Spieler ansieht, die mit dir bei Servette gespielt haben fallen Namen wie Alexander Frei, Martin Petrov oder Patrick Müller auf, die sich alle im Ausland durchsetzen konnten. Du hast stets in der Schweiz gespielt. Stand ein Wechsel ins Ausland nie zur Debatte?
Ich wäre gerne mal ins Ausland gewechselt, anscheinend gab es allerdings nie etwas Konkretes. Friedel Rausch, welcher mein Trainer in Luzern war, wollte mich mal nach Mönchengladbach holen, er sagte mir aber einmal, dass mein Manager alles vermasselt habe...
Bei den Genfer-Fans hast du noch heute einen guten Ruf. Was hattest du für ein Verhältnis zum Genfer Anhang?
Ich hatte immer ein super Verhältnis mit ihnen. Viele meiner Mitspieler und Fans nannten mit einen „Demi-Welschen“, was ich als ein grosses Kompliment empfand. Ich hatte auch einen prima Einstand, als ich im ersten Spiel gegen Aarau gleich das Siegestor erzielte. Leider gibt und gab es in Genf nie sehr viele Fans, aber die, die ins Stadion kamen, waren sehr enthusiastisch und standen immer hinter uns. MERCI!
Nach deiner Zeit bei Servette wurde das Stade de Genève eröffnet. Du konntest darin zwar mit dem FC St. Gallen gegen den SFC antreten, hätte es dich im Nachhinein aber nicht gereizt, auch einmal mit der Heimmannschaft den Rasen des neuen Stadions betreten zu können?
Ja natürlich. Ich spürte aber, dass ich für die letzten Jahre meiner Karriere nochmals eine neue Herausforderung brauchte, deshalb wechselte ich nach St. Gallen, wo sie zu dieser Zeit ebenfalls ein neues Stadion planten. Aber auch da war ich zu spät, um im neuen Stadion zu spielen....
Nun noch kurz zur Nationalmannschaft. Du hast 14-Mal für die Schweizer A-Nati gespielt. Was für Eindrücke konntest du aus diesen Spielen mitnehmen?
Sehr viele. Alle Spiele waren Highlights, mein Debüt im Wembley-Stadion zu geben war aber der Hammer. Leider verletzte ich mich nach dem ersten Spiel am Knie und konnte an der EM in England nicht teilnehmen.
Wir stehen kurz vor der WM 2010 in Südafrika. Du arbeitest, wie vorher gesagt, mit den aktuellen Nationalspielern Diego Benaglio, Philippe Senderos und Stephan Lichtsteiner zusammen. Gibt es da Kontakt mit den Spielern während so einem Event? Was gibst du ihnen mit auf den Weg?
Während der WM werden wir wohl nicht so viel Kontakt haben, da sie sich auf die Spiele konzentrieren müssen. Auf den Weg muss ich ihnen auch nichts geben. Die drei sind schon so erfahren und wissen, was sie zu tun haben.
Von wo aus wirst du die Spiele verfolgen?
Ich werde in der Schweiz bleiben und die WM am TV verfolgen. Ein paar Spiele werde ich für Firmen an deren Anlässen analysieren.
Wer wird deiner Meinung nach den Titel holen?
Spanien oder Brasilien.
Kurz & knapp: Stefan Wolf
Vorname, Name:
Stefan Wolf
Geboren / wo?
31.01.1971 in Sursee
Hobbys:
Sport, Familie, einen guten Wein trinken
Lieblingsessen:
Fondue Chinoise
Lieblingsgetränk:
Glas Rotwein
Lieblingsverein (ausser Servette):
FC Altbüron (mein Stammclub)
Schönstes Spiel meiner Karriere:
Natürlich das 2:5 in Lausanne 1999
Website:
www.wolfassist.ch (Wolfassist)
www.wolfassist.ch/ng (Wolfassist - Next Generation)
Auf eine einsame Insel würde ich folgende 3 Sachen mitnehmen:
Meine Frau und meine beiden Kinder.
Interview: Peter
/peter