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Matchbericht aus dem Thuner Tagblatt

22.04.2010 00:00:00
Thun verliert und bangt um Platz 1
 
Thun hat bei Servette 1:2 verloren. Die Oberländer lagen nach einer halben Stunde 0:2 in Rückstand. Trotz guter Möglichkeiten kamen sie durch Milaim Rama nur zum Anschlusstor. Lugano kann Thun heute als Leader ablösen.
 
Beim FC Thun geht der Blick von Trainern, Spielern und Verantwortlichen heute Abend nach Kriens. Dort tritt der FC Lugano kurz nach 20 Uhr zum TV-Spiel der Challenge League an. Ein Unentschieden reicht den Tessinern, um Thun zu überholen und sich an die Spitze der Challenge League zu setzen. Die Oberländer verloren ihr Spiel gestern in Genf gegen Servette mit 1:2. Thun-Trainer Murat Yakin gab sich gefasst. «Ich habe nie damit gerechnet, dass wir das Aufstiegsrennen mit grossem Vorsprung für uns entscheiden», sagte er nach der sechsten Saisonniederlage seines Teams. Das dritte Spiel in sieben Tagen und war für die Thuner gestern eines zu viel. Gegen Servette zollten sie dem Kräfteverschleiss und den langen Busreisen zwischen Vaduz und Genf Tribut. Die Gäste begingen vor allem zu Beginn viele Fehler und Fehlpässe und sie leisteten sich mehr Unkonzentriertheiten als gewohnt. Im Mittelfeld fehlte zudem der verletzte Captain Oscar Scarione. Der Regisseur leidet unter einer Zerrung und blieb deshalb zu Hause.
 
Ex-YB-Stürmer Eudis trifft
Servette hingegen empfing Thun mit viel Selbstvertrauen und der Bilanz von sieben Siegen aus den letzten zehn Spielen. Die Genfer liessen die Gäste sofort spüren, dass sie auch diesmal den Erfolg suchten. Durch Milaim Ramas Schuss ins Aussennetz kamen die Thuner nach 31 Minuten zu ihrer ersten Möglichkeit – zu diesem Zeitpunkt lagen sie bereits 0:2 im Rückstand. Vor 6118 Zuschauern im Stade de Genève hatte der brasilianische Stürmer Eudis zwei Mal getroffen. Nach 23 Minuten war er mit einem Flugkopfball für das sehenswerte 1:0 verantwortlich, 6 Minuten später verwertete der ehemalige FCZ- und YB-Stürmer einen Penalty sicher. Thun-Verteidiger Timm Klose hatte zuvor im Strafraum bei seiner Grätsche nicht den Ball, wohl aber die Beine von Servettes Geoffrey Tréand erwischt. «Es war eine übereifrige Aktion», sagte Klose zerknirscht, «ich hätte dem Gegner den Ball ganz einfach ablaufen sollen.» Immerhin: Die deutliche Führung im Rücken, baute Servette stark ab. Die Genfer liessen Thun nun gewähren, und die Gäste versuchten – von den mitgereisten Fans lautstark unterstützt – ihre letzten Kräfte zu mobilisieren. Der Schritt zurück ins Spiel gelang rasch. Auf kuriose Art und Weise traf Rama 10 Minuten nach dem Seitenwechsel zum 1:2. Der Stürmer war nach einem Thuner Freistoss, mehreren missglückten Abwehrversuchen der Genfer und einem misslungenen Torschuss von Klose zur Stelle. Servette leistete bis Spielende kaum noch Gegenwehr. Klose vergab jedoch mit seinem Kopfball knapp den Ausgleich, Rama verpasste es gleich mehrmals, seinen zweiten Treffer des Spiels zu erzielen, und so machte sich Thun am Abend ohne Punktgewinn auf die lange Reise von der Westschweiz ins Oberland.
 
Winterthur kommt näher
Vier Wochen vor Saisonende präsentiert sich das Duell um den Aufstieg weiter völlig offen. Und möglicherweise wird aus dem Zweikampf ganz zum Schluss noch ein Dreikampf. Im Schatten von Lugano und Thun hat sich Winterthur in den letzten Wochen an den Aufstiegs- respektive den Barrageplatz herangepirscht. Der Rückstand der Zürcher auf Thun beträgt noch fünf Punkte. Allerdings kommt es in einer Woche zum Aufeinandertreffen zwischen Lugano und Winterthur. Thun wiederum empfängt am Samstag Wohlen. / http://www.thunertagblatt.ch