Klassischer Fehlstart für den SFC
Es war wieder ein grösseres Grüppchen Marooner in Genf, als Servette am Sonntagnachmittag die Rückkehr in die Super League feiern durfte.
Die Hinfahrt verlief bereits recht stilvoll, aber das Ganze ist noch verbesserungswürdig. ;-)
Auch Luft nach oben hat die Organisation des Vereins, der schon vor Saisonbeginn in mehreren Punkten massiv ungenügend abgeschnitten hat.
Da wäre zum Ersten das Problem mit den Saisonabos, die viel zu spät hergestellt wurden und nicht mehr mit der Post versandt werden konnten, zum Zweiten bestand beim Verkauf der Aufstiegsshirts ein Lieferstau, der erst im Verlauffe der letzten Woche einigermassen behoben werden konnte.
Weiter kommt hinzu, dass die Mannschaft weder die richtigen Shirts zum Auftakt trägt, noch einen starken Innenverteidiger verpflichten konnte. (Mehr dazu weiter unten!)
Als kleine Kosmetikfehler kann man noch hinzufügen, dass im Matchblatt noch immer der zu Sion abgewanderte
Christophe Guedes im Kader aufgeführt wird und dass
Diallo und
Varela auf dem grossen Bildschirm bei der Mannschaftsaufstellung ohne Foto dastehen.
Vieles war noch nicht bereit für die Super League. Wie wird es wohl mit der Mannschaft aussehen?
Hatte Trainerfuchs
João Alves die richtigen Worte vor dem Spiel gewählt?
Fragen über Fragen, und hier kommt die Antwort.
Servette wirkte direkt vom Anpfiff an nervös. So erstaunte es niemanden, als nach exakt
73 Sekunden Thuns
Christian Schneuwly nach Flanke von
Andrist per Volley zum
0:1 für die Gäste traf, welche wesentlich zielstrebiger in die Partie gingen.
Nach exakt
120 Sekunden, fand man schon den Sündenbock des Tages.
Issaga Diallo, notabene ein Neuzugang, stellte sich nicht nur ungeschickt an, er enttäuschte in allen Punkten (auch im weiteren Spielverlauf) auf der ganzen Linie. Fehlpässe, kaum gewonnene Kopfballduelle trotz über 1.90m Körpergrösse und ein mehr als katastrophales Stellungsspiel gepaart mit vielen Unsicherheiten und teils riskanten Manövern begleiteten ihn und uns durch das ganze Spiel.
Wenn sich
Diallo steigern möchte, soll er dies gerne tun. Momentan würde es wohl höchstens für die 3. Liga reichen.
Nach diesen weniger erfreulichen Zeilen, wenden wir uns wieder dem Spiel zu, das sich allmählich zum Trauerspiel entwickelte.
Nach nicht einmal
10 Minuten trat Torschütze
Schneuwly einen Eckball. Im Zentrum schlich
Lustrinelli seinem Bewacher davon und konnte nach unglücklicher Verlängernung von
Nater mit dem Kopf auf
0:2 erhöhen. Sch****e!
So langsam sollte man erwachen, wenn man nicht untergehen möchte!
Alves versuchte zu reagieren und brachte
Pizzinat für
Schneider ins Spiel. In der Folge kam etwas mehr Ruhe in den Angriffsaufbau der Genfer. Aber gut wars halt immernoch nicht.
Immerhin konnte mit einem
Esteban-Kopfball nach etwas mehr als 20 Minuten die erste Torchance verzeichnet werden.
Die zweite Torchance sollte wenig später folgen und positiver ablauffen.
De Azevedo trat einen Freistoss aus dem Mittelfeld heraus vor das Thuner Tor, wo
Routis von seinem Gegenspieler zu wenig gestört wurde und mit dem Kopf den Anschlusstreffer zum
1:2 realisieren konnte.
Servette kam nun etwas besser ins Spiel.
Esteban verpasste in der
35. Minute den Ausgleichstreffer mit einem Volley-Abschluss.
Dann kam aber wieder ein Auftritt von
Diallo. Beim Versuch einen Rückpass zu spielen, rutschte der Senegalese an der Seitenlinie aus und legt perfekt für
Lustrinelli auf, welcher gleich in Richtung Tor stürmte.
Lustrinelli hatte nun nur noch
Routis und
Gonzalez vor sich und bemerkte, dass in
Routis‘ Rücken noch
Andrist mit nach vorne rückte.
„Lustrigol“ spielte den Querpass und setzte
Andrist somit perfekt in Szene. Dieser aber hämmerte den Ball völlig frei vor dem Tor stehend unters Tribünendach. Das hätte das 1:3 sein müssen!
So gings mit einem fast schon glücklichen 1:2 in die Pause.
Als es wieder los ging, stand
Carlos Varela für
Goran Karanovic auf dem Platz. Konnte er einen Unterschied ausmachen?
Servette begann jedenfalls besser als in der ersten Halbzeit.
Esteban prüfte FCT-Torhüter
Da Costa gleich nach Wiederanpfiff mit einem satten Schuss auf dessen Gehäuse.
Leider resultierte aus diesem „Weckschuss“ kein allgemeines Aufwachen und die Chancen häuften sich nicht allzu sehr.
De Azevedo war der einzige, der nach flacher
Esteban-Hereingabe zu einer grösseren Chance kam. Passend zu seiner Leistung an diesem Tag rutschte er aber am Ball vorbei und konnte auch keinen Treffer erzielen. Einfach unbefreidigend, wie das Ganze ablief.
Mit der Einwechslung von
Eudis sollte nach ungefähr einer Stunde nochmals etwas Schwung in das Servette-Offensivspiel gebracht werden. Viel mehr als zwei gefährliche Kopfballchancen brache aber auch er nicht zu Stande.
So ging die erste Super-League-Partie seit dem Konkurs mit 1:2 verloren.
Was war bloss mit unseren teilweise wirklich uninspiriert wirkenden Grenats los? So ziemlich jeder war bloss ein Schatten seiner selbst, wenn man die Leistungen mit denen aus der Challenge League oder der Barrage vergleicht.
Das einzig Positive was man sehen kann ist die Tatsache, dass man Thun in der zweiten Halbzeit keine grossen Chancen zugestehen musste. Aber darüber kann man sich bei einer Niederlage auch nicht so recht freuen.
So ging es für uns Marooner an die Heimreise, die zum grossen Frust einiger noch etwas sportlicher asufiel als geplant.
Aufgrund von Arbeiten an der Tramlinie von Lancy zum Bahnhof durfte die eine Gruppe ein intensives Sightseeing zu Fuss durch die ganze Genfer Innenstadt erleben, während die anderen per Zufall noch einen Bus erwischt hatten.
Vom Bahnhof an verlief dann alles wieder wie gewohnt und die Rückfahrt wurde bestmöglich vollzogen.
Servette FC – FC Thun 1:2 (1:2)
Stade de Genève : 6‘712 Zuschauer
Schiedsrichter : Adrien Jaccottet ; Beat Hidber, Antonio Fernandez
Tore : 2’ Schneuwly (0:1), 9’ Lustrinelli (0:2), 30’ Routis (1:2)
Servette FC : Gonzalez ; Schneider (19’ Pizzinat), Routis, Diallo, Schlauri ; Rüfli, Nater (57’ Eudis), Kouassi, Karanovic (46’ Varela) ; Esteban, De Azevedo
FC Thun : Da Costa ; Lüthi, Matic, Schindelholz, Reinmann ; Schneuwly, Bättig, Hediger, Andrist (68’ Wittwer) ; Lezcano (88’ Sanogo Junior), Lustrinelli (79’ Demiri)
Verwarnungen : 56’ Pizzinat, 59’ Lüthi, 65’ Matic, 74’ Eudis, 85’ Kouassi, 93’ Rüfli, 93’ Wittwer
Bemerkungen : Servette ohne Vitkieviez (Gesperrt), Barroca, Fall, Yartey (Nicht qualifiziert), Maric, Moubandje, Moutinho (Nicht im Aufgebot), SFC-Pflichtspieldebüt von Issaga Diallo ; Thun komplett
Die Spielzusammenfassung des Schweizer Fernsehens:
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=5cfee4db-ad7b-4751-bd77-d8722b6fdcd0;cid=sport
Auch S-TV zeigte ebenfalls ein paar „Highlights“:
http://www.servettefc.ch/fr/fanzone/player.php?video_id=130
/peter
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