Der Blick im Servette-Fieber
06.06.2011 00:00:00
«Yes, we did!» – Servette nach dem Aufstieg
Iranischer Präsi will 2014 Meister werden.
Der Iraner Majid Pishyar hegt mit Super-League-Aufsteiger Servette Genf grosse Ambitionen.
Vor zwölf Jahren, am 2. Juni 1999, weinte Lionel Pizzinat als damals 22-jähriger Servette-Spieler aus Freude über den Gewinn des Meistertitels. Am Dienstagabend hatte Pizzinat wieder Tränen in den Augen. Nach dem 3:1-Sieg gegen Bellinzona steigen die Genfer nach sechseinhalb Jahren wieder in die Super League auf.
«Das ist noch emotionaler als 1999, so etwas habe ich noch nie erlebt», sagte Pizzinat inmitten der Tausenden von feiernden Fans. Mit dabei im Sieges-Trubel, auch in der Garderobe, war an vorderster Front Servette-Präsident Majid Pishyar (55).
Der reiche iranische Geschäftsmann hat seit 2008 viele Millionen investiert, um mit Servette ganz nach oben zu kommen. Nicht unbescheiden wurde auf einer Video-Wand im Stadion gestern ein Bild von Pishyar eingeblendet – unterstrichen mit dem Spruch «Yes we did!».
Servette – bald eine Gefahr für FCB und Co.?
Doch Majid Pishyar hat mit Servette noch viel Grösseres vor, als nur ein Aufstieg. Sein ehrgeiziger Plan sieht vor, dass der Klub in drei Jahren, 2014, den Schweizer Meistertitel gewinnt.
Pishyar könnte mit Traditionsverein Servette (17-mal Meister) dank seiner finanziellen Stärke und den begeisterungsfähigen Fans – gegen Bellinzona kamen über 23‘000 – durchaus eine neue, auch wirtschaftlich starke Kraft im Schweizer Fussball bilden.
Und sich so auch zu einer sportlichen Gefahr für Basel, YB oder den FCZ entwickeln. Das Gewicht in der Super League hat sich auch in Richtung Westschweiz verlagert.
Nach Jahren des Darbens in den unteren Ligen stellt der Fussball in der Romandie mit dem Doppelaufstieg von Servette und Lausanne und mit Sion und Xamax in Zukunft gleich vier der zehn Klubs. / http://www.blick.ch
Irre Servette-Prämie
Ein Porsche für den Aufstieg!
Ein Porsche als Motivation zum Aufstieg. Es kriegt ihn nur, wer Servette verlässt.
Es war ein verlockendes Versprechen, das Majid Pishyar Ende Februar machte. Es waren gerade die ersten beiden Partien der Rückrunde gespielt – zweimal Unentschieden für die Genfer, 12 Punkte Rückstand auf Leader Lugano. Zu wenig für den ambitionierten Präsidenten.
In Begleitung von Vizepräsident Robert Hensler geht er ins Training. Vor versammelter Mannschaft sagt er: «Wenn ihr diese Saison auf dem ersten Platz beendet und aufsteigt, kriegt ihr alle einen Porsche!» Plötzlich platzt der Knoten. In den verbleibenden 13 Partien schaffen die Genfer den Sprung von Rang 6 auf Rang 2, den Barrage-Platz. Dort schalten sie Bellinzona aus. Der Aufstieg ist perfekt. Und der Porsche?
«Herr Pishyar hat den Porsche damals an zwei Bedingungen geknüpft: Ihr werdet Erster der Challenge League, und ihr steigt auf», sagt Vizepräsident Robert Hensler. Trotzdem sei Pishyar am Mittwoch, dem Tag nach dem Aufstieg, wieder auf sein Versprechen zurückgekommen – um circa 15.00 Uhr beim gemeinsamen Mittagessen der Mannschaft zur Feier des Aufstiegs.
Der Servette-Präsident steht auf und sagt zu seinen Spielern: «Ihr wisst, dass ihr kein Anrecht auf den Porsche habt. Aber ich verspreche euch, wer mit Servette in der Super League spielt, der wird so viel Geld verdienen, dass er sich mehrere Porsches leisten kann. Und wer gehen will, der kann den Porsche jetzt haben.» Mit anderen Worten: mindestens ein Porsche für den Aufstieg!
Das hat die Schweiz noch nicht gesehen. Zweifel sind angebracht. Nicht zuletzt, weil Pishyar an derselben Zusammenkunft davon sprach, das Budget und die Löhne substanziell zu kürzen, sollten die Genfer ihm nicht zur Seite stehen und ebenfalls in Servette investieren.
Allerdings begegnete man dem Iraner von Anbeginn skeptisch. Und als er Anfang Saison auf Plakaten den Aufstieg zum Ziel setzte, dachten viele, er sei verrückt. Doch er und «seine Kinder», so nennt er die Spieler von Servette, haben den Worten Taten folgen lassen. / http://www.blick.ch
/bö & peter
Iranischer Präsi will 2014 Meister werden.
Der Iraner Majid Pishyar hegt mit Super-League-Aufsteiger Servette Genf grosse Ambitionen.
Vor zwölf Jahren, am 2. Juni 1999, weinte Lionel Pizzinat als damals 22-jähriger Servette-Spieler aus Freude über den Gewinn des Meistertitels. Am Dienstagabend hatte Pizzinat wieder Tränen in den Augen. Nach dem 3:1-Sieg gegen Bellinzona steigen die Genfer nach sechseinhalb Jahren wieder in die Super League auf.
«Das ist noch emotionaler als 1999, so etwas habe ich noch nie erlebt», sagte Pizzinat inmitten der Tausenden von feiernden Fans. Mit dabei im Sieges-Trubel, auch in der Garderobe, war an vorderster Front Servette-Präsident Majid Pishyar (55).
Der reiche iranische Geschäftsmann hat seit 2008 viele Millionen investiert, um mit Servette ganz nach oben zu kommen. Nicht unbescheiden wurde auf einer Video-Wand im Stadion gestern ein Bild von Pishyar eingeblendet – unterstrichen mit dem Spruch «Yes we did!».
Servette – bald eine Gefahr für FCB und Co.?
Doch Majid Pishyar hat mit Servette noch viel Grösseres vor, als nur ein Aufstieg. Sein ehrgeiziger Plan sieht vor, dass der Klub in drei Jahren, 2014, den Schweizer Meistertitel gewinnt.
Pishyar könnte mit Traditionsverein Servette (17-mal Meister) dank seiner finanziellen Stärke und den begeisterungsfähigen Fans – gegen Bellinzona kamen über 23‘000 – durchaus eine neue, auch wirtschaftlich starke Kraft im Schweizer Fussball bilden.
Und sich so auch zu einer sportlichen Gefahr für Basel, YB oder den FCZ entwickeln. Das Gewicht in der Super League hat sich auch in Richtung Westschweiz verlagert.
Nach Jahren des Darbens in den unteren Ligen stellt der Fussball in der Romandie mit dem Doppelaufstieg von Servette und Lausanne und mit Sion und Xamax in Zukunft gleich vier der zehn Klubs. / http://www.blick.ch
Irre Servette-Prämie
Ein Porsche für den Aufstieg!
Ein Porsche als Motivation zum Aufstieg. Es kriegt ihn nur, wer Servette verlässt.
Es war ein verlockendes Versprechen, das Majid Pishyar Ende Februar machte. Es waren gerade die ersten beiden Partien der Rückrunde gespielt – zweimal Unentschieden für die Genfer, 12 Punkte Rückstand auf Leader Lugano. Zu wenig für den ambitionierten Präsidenten.
In Begleitung von Vizepräsident Robert Hensler geht er ins Training. Vor versammelter Mannschaft sagt er: «Wenn ihr diese Saison auf dem ersten Platz beendet und aufsteigt, kriegt ihr alle einen Porsche!» Plötzlich platzt der Knoten. In den verbleibenden 13 Partien schaffen die Genfer den Sprung von Rang 6 auf Rang 2, den Barrage-Platz. Dort schalten sie Bellinzona aus. Der Aufstieg ist perfekt. Und der Porsche?
«Herr Pishyar hat den Porsche damals an zwei Bedingungen geknüpft: Ihr werdet Erster der Challenge League, und ihr steigt auf», sagt Vizepräsident Robert Hensler. Trotzdem sei Pishyar am Mittwoch, dem Tag nach dem Aufstieg, wieder auf sein Versprechen zurückgekommen – um circa 15.00 Uhr beim gemeinsamen Mittagessen der Mannschaft zur Feier des Aufstiegs.
Der Servette-Präsident steht auf und sagt zu seinen Spielern: «Ihr wisst, dass ihr kein Anrecht auf den Porsche habt. Aber ich verspreche euch, wer mit Servette in der Super League spielt, der wird so viel Geld verdienen, dass er sich mehrere Porsches leisten kann. Und wer gehen will, der kann den Porsche jetzt haben.» Mit anderen Worten: mindestens ein Porsche für den Aufstieg!
Das hat die Schweiz noch nicht gesehen. Zweifel sind angebracht. Nicht zuletzt, weil Pishyar an derselben Zusammenkunft davon sprach, das Budget und die Löhne substanziell zu kürzen, sollten die Genfer ihm nicht zur Seite stehen und ebenfalls in Servette investieren.
Allerdings begegnete man dem Iraner von Anbeginn skeptisch. Und als er Anfang Saison auf Plakaten den Aufstieg zum Ziel setzte, dachten viele, er sei verrückt. Doch er und «seine Kinder», so nennt er die Spieler von Servette, haben den Worten Taten folgen lassen. / http://www.blick.ch
/bö & peter