Die Auferstehung des SFC gegen Schaffhausen
18.04.2011 00:00:00
Servette demütigt Schaffhausen mit 6:2
Enttäuschende 6 Marooner fanden sich gestern im Zug wieder, als es in Richtung Genf ging. Immerhin folgten ein paar weitere mit dem Auto oder anderen Zugverbindungen.
Aber diese 6, die miteinander ans Spiel reisten wurden Zeugen einer folgenschweren Entdeckung. Stephi, the one and only, fand nach 10 Jahren Servette-Fan-Zeit endlich zum Bier.
Denn wie gewohnt geht es in unseren Matchberichten ja eher um den Fussball als um das Rahmenprogramm. (Denn dafür gibt es ja Nachträge. ;-) )
Jetzt aber zum Spiel. Bei sommerlichen Temperaturen im Stade de Genève pfiff der Polnische Schiedsrichter Marciniak die Partie an. Nach nur 40 Sekunden folgte der erste Warnschuss von Servette. Eudis verpasste den Führungstreffer nur knapp.
Danach ging es ein Weilchen, bis weitere Chancen entstanden. Servette war bis anhin aber deutlich mehr im Ballbesitz. Dies muss aber nicht heissen, dass der Gegner so keine Tore schiessen kann. Denn nach rund einer Viertelstunde umdribbelte Schaffhausens Topskorer Valente den Genfer Verteidiger Routis verwandelte eiskalt zum 0:1 für die Gäste.
Servette zeigte sich ab diesem Führungstreffer aber keinesfalls geschockt. Bereits eine Minute später traf De Azevedo mit einem seiner berühmt berüchtigten Zauberfreistösse nur die Latte. Wiederum 10 Minuten später scheiterte der Brasilianer nach schönem Steilpass von Esteban im 1-gegen-1 fast schon kläglich an FCS-Hintermann Stulz. Immerhin sprang nach dieser Aktion ein Eckball heraus. De Azevedo führte diesen aus und das Leder flog zu Rüfli, welcher nach einer kleinen Jongliereinlage ein Geschoss über das FCS-Tor zischen liess.
Springen wir in die 33. Minute zu einem Schaffhausen-Freistoss. Weller schlug den Ball vor das Tor, wo Servettes Baumann mit einem (leider fast schon herrlichen) Flugkopfball das Skore auf 0:2 für Schaffhausen erhöhte.
Mann was spielen unsere Grenats da für einen Scheiss zu sammen hörte man einige Marooner fluchen, doch die Mannschaft fing sich auch nach diesem Rückschlag sofort wieder, was ihr hoch anzurechnen ist. Wie nach dem Führungstreffer lancierten die Genfer wieder einen Angriff auf das gegnerische Gehäuse. Diesmal scheiterte Vitkieviez an sich selbst, 2 Minuten danach Esteban am Pfosten und wieder eine Minute später Eudis am Torhüter.
Wieder missmutige Stimmen auf den Rängen. Einige Zuschauer fingen begannen zu pfeiffen.
Der SFC musste langsam aber sicher reagieren, wenn man vom gestrigen Ausrutscher der Vaduzer zu Hause gegen Stade Nyonnais profitieren wollte.
Esteban schien das zu verspüren und zündete in der 39. Minute vor dem gegnerischen Strafraum den Turbo um Sekunden später trocken zum 1:2 zu treffen. Endlich eine Reaktion der Servettiens! Vielleicht liegt ja noch ein knapper 3:2 Sieg drinn, wenn man in der zweiten Halbzeit aufs Gaspedal drückt.
Doch so weit sollte es gar nicht kommen. Es dauerte bloss 2 Minuten, bis sich De Azevedo nach einem Foul an Vitkieviez im Strafraum den Ball zum Elfmeter bereitlegen konnte. Servettes bester Troschütze nahm die Chance dankend an, sein Torekontignent auf 12 zu erhöhen und verwandelte zum 2:2.
Jetzt sollte ein Sieg in Reichweite liegen, dachte sich der 0815-Fan nun und wurde prompt überrascht. Der ganz starke Esteban legte zum wiederholten Mal einen Sprint hin und spielte den Ball zu De Azevedo. Dieser leitete direkt weiter zu Eudis, welcher aus zirka 16 Metern zum 3:2 traf. Was für eine geile Halbzeit!!! Innerhalb von nur 4 Minuten (!) vom 0:2 zum 3:2 und die ersten 45 Minuten waren noch nicht zu Ende. Denn kurz vor dem Pausenpfiff verzog D’Angelo zuerst einen Distanzschuss, dann scheiterten seine Mannschaftskollegen in der Nachspielzeit an Gonzalez.
Dann gabs eine Verschnaufpause für Fans und Spieler, ehe die zweiten 45 Minuten fällig waren.
Angetrieben von Yvonnes Wort zum Sonntag: „Wer will schon Wasser, wenn man Bier haben kann?“, kam der SFC-Motor auf Hochtouren. Eudis musste sich zwar zwei Minuten nach Wiederanpfiff nochmals geschlagen geben, danach lief wieder alles nach Plan.
Wir schreiben die 56. Minute. Ein Moment für die Geschichtsbücher der schönen Fussballtore. Vincent Rüfli kam in Ballbesitz und sah, dass Stulz weit vor dem eigenen Kasten stand. Wer Rüfli kennt, der weiss, dass Distanz für ihn keine Rolle spielt und so drückte unsere Nummer 22 munter aus der eigenen Platzhälfte ab und überloppte den sichtlich überraschten Schaffhauser Goalie mit einem wahnsinns Schuss zum 4:2 für Servette.
Dann, nach einer Stunde, zeigte Schiedsrichter Marciniak ein weiteres Mal auf den Penaltypunkt der Gäste. Esteban war nicht regelkonform ausgembremst worden. Da De Azevedo schon ausgewechselt war, lief Esteban gleich selber an und versenkte die Kugel sicher zum 5:2.
Und Servette schien sich noch nicht mit dem Resultat begnügen zu wollen. Vitkeiviez scheiterte nach schönem Zusammenspiel mit Esteban nach 66 Minuten an Stulz.
Jetzt kehrte aber für ein Weilchen die Ruhe ein. Servette hatte das Spiel im Griff und liess nichts anbrennen. Alle auf der Tribüne freundeten sich mit dem 5:2 an. Auch Stephi, welche so den Toto gewonnen hätte. „Hätte“ darum, weil der SFC kur vor Schluss nochmals erfolgreich aufzudrehen vermochte. Der engewechselte Soares vergab zwar zuerst in der 87. Minute aus bester Position, gleich darauf musste sich der wieder (zu) weit vor dem Tor stehende Stulz einem Vitkieviez-Kopfball geschlagen geben. Vitkieviez, seit seiner Fahnenaktion in Lausanne ein Halbgott in Grenat, kam nach einer Flanke von Rüfli völlig frei an den Ball und traf wie gesagt zum 6:2.
Partystimmung, überschwängliche Emotionen und Stephi halbnackt auf der Tribüne. Der Tag war gerettet als Marciniak die Partie abpfiff! ;-)
Und dank Steini, einem eher selteneren aber immer wieder gern gesehenen Toto-Gewinner (Stephi guckte dank Vitkieviez in die Röhre), ging es mit einer kühlen Ladung Bier auf die Heimreise.
Obschon vom „Wägeli-Mann“ der SBB aus unerklärlichen Gründen zu Recht gewiesen, genoss man die Fahrt in vollen Zügen und durfte sich nochmals an einem fast schon kulturell angehauchten Zitat Stephis erfreuen. Mit dem Spruch: „Ich muss mein Bier austrinken, weil J. (der Freund – Anmerkung der Redaktion) sonst meint, dass ich besoffen bin“, eroberte Stephi die Herzen sämtlicher anwesender Marooner, welche sich zu Hause angekommen glücklich ins Bett legen konnten.
Servette FC – FC Schaffhausen 6:2 (3:2)
Stade de Genève : 3‘512 Zuschauer
Schiedsrichter : Szymon Marciniak
Tore : 17’ Valente (0:1), 33’ Baumann (Eigentor) (0:2), 39’ Esteban (1:2), 41’ De Azevedo (Foulpenalty) (2:2), 43’ Eudis (3:2), 56’ Rüfli (4:2), 60’ Esteban (Foulpenalty) (5:2), 89’ Vitkieviez (6:2)
Servette FC : Gonzalez ; Rüfli, Baumann, Routis, Moubandje ; Kouassi, Pizzinat ; Vitkieviez, De Azevedo (46’ Pont), Esteban (77’ Soares) ; Eudis (71’ Schneider)
FC Schaffhausen : Stulz ; Schiendorfer, Berisha (75’ Kijametovic), Mollet, Nganga ; D’Angelo, Mangold, Toprak (82’ Ivanishvili), Knöpfel (46’ D’Acunto), Weller ; Valente
Verwarnungen : 28’ Pizzinat, 29’ Kouassi, 40’ Schiendorfer, 63’ Mangold
Bemerkungen : Servette ohne Guedes, Maric, Nater, Novelle, Schlauri, Varela (Verletzt), Ajdini, Camará, Monteiro, Moutinho, Poceiro (Nicht im Aufgebot), 16‘ Freistoss von De Azevedo an die Latte, 35‘ Pfostenschuss von Esteban ; Schaffhausen ohne Adeshina, Biscotte, Büchel, Hauser, Lattmann, Rossini, Zuffi (Verletzt)
/peter
Enttäuschende 6 Marooner fanden sich gestern im Zug wieder, als es in Richtung Genf ging. Immerhin folgten ein paar weitere mit dem Auto oder anderen Zugverbindungen.
Aber diese 6, die miteinander ans Spiel reisten wurden Zeugen einer folgenschweren Entdeckung. Stephi, the one and only, fand nach 10 Jahren Servette-Fan-Zeit endlich zum Bier.
Denn wie gewohnt geht es in unseren Matchberichten ja eher um den Fussball als um das Rahmenprogramm. (Denn dafür gibt es ja Nachträge. ;-) )
Jetzt aber zum Spiel. Bei sommerlichen Temperaturen im Stade de Genève pfiff der Polnische Schiedsrichter Marciniak die Partie an. Nach nur 40 Sekunden folgte der erste Warnschuss von Servette. Eudis verpasste den Führungstreffer nur knapp.
Danach ging es ein Weilchen, bis weitere Chancen entstanden. Servette war bis anhin aber deutlich mehr im Ballbesitz. Dies muss aber nicht heissen, dass der Gegner so keine Tore schiessen kann. Denn nach rund einer Viertelstunde umdribbelte Schaffhausens Topskorer Valente den Genfer Verteidiger Routis verwandelte eiskalt zum 0:1 für die Gäste.
Servette zeigte sich ab diesem Führungstreffer aber keinesfalls geschockt. Bereits eine Minute später traf De Azevedo mit einem seiner berühmt berüchtigten Zauberfreistösse nur die Latte. Wiederum 10 Minuten später scheiterte der Brasilianer nach schönem Steilpass von Esteban im 1-gegen-1 fast schon kläglich an FCS-Hintermann Stulz. Immerhin sprang nach dieser Aktion ein Eckball heraus. De Azevedo führte diesen aus und das Leder flog zu Rüfli, welcher nach einer kleinen Jongliereinlage ein Geschoss über das FCS-Tor zischen liess.
Springen wir in die 33. Minute zu einem Schaffhausen-Freistoss. Weller schlug den Ball vor das Tor, wo Servettes Baumann mit einem (leider fast schon herrlichen) Flugkopfball das Skore auf 0:2 für Schaffhausen erhöhte.
Mann was spielen unsere Grenats da für einen Scheiss zu sammen hörte man einige Marooner fluchen, doch die Mannschaft fing sich auch nach diesem Rückschlag sofort wieder, was ihr hoch anzurechnen ist. Wie nach dem Führungstreffer lancierten die Genfer wieder einen Angriff auf das gegnerische Gehäuse. Diesmal scheiterte Vitkieviez an sich selbst, 2 Minuten danach Esteban am Pfosten und wieder eine Minute später Eudis am Torhüter.
Wieder missmutige Stimmen auf den Rängen. Einige Zuschauer fingen begannen zu pfeiffen.
Der SFC musste langsam aber sicher reagieren, wenn man vom gestrigen Ausrutscher der Vaduzer zu Hause gegen Stade Nyonnais profitieren wollte.
Esteban schien das zu verspüren und zündete in der 39. Minute vor dem gegnerischen Strafraum den Turbo um Sekunden später trocken zum 1:2 zu treffen. Endlich eine Reaktion der Servettiens! Vielleicht liegt ja noch ein knapper 3:2 Sieg drinn, wenn man in der zweiten Halbzeit aufs Gaspedal drückt.
Doch so weit sollte es gar nicht kommen. Es dauerte bloss 2 Minuten, bis sich De Azevedo nach einem Foul an Vitkieviez im Strafraum den Ball zum Elfmeter bereitlegen konnte. Servettes bester Troschütze nahm die Chance dankend an, sein Torekontignent auf 12 zu erhöhen und verwandelte zum 2:2.
Jetzt sollte ein Sieg in Reichweite liegen, dachte sich der 0815-Fan nun und wurde prompt überrascht. Der ganz starke Esteban legte zum wiederholten Mal einen Sprint hin und spielte den Ball zu De Azevedo. Dieser leitete direkt weiter zu Eudis, welcher aus zirka 16 Metern zum 3:2 traf. Was für eine geile Halbzeit!!! Innerhalb von nur 4 Minuten (!) vom 0:2 zum 3:2 und die ersten 45 Minuten waren noch nicht zu Ende. Denn kurz vor dem Pausenpfiff verzog D’Angelo zuerst einen Distanzschuss, dann scheiterten seine Mannschaftskollegen in der Nachspielzeit an Gonzalez.
Dann gabs eine Verschnaufpause für Fans und Spieler, ehe die zweiten 45 Minuten fällig waren.
Angetrieben von Yvonnes Wort zum Sonntag: „Wer will schon Wasser, wenn man Bier haben kann?“, kam der SFC-Motor auf Hochtouren. Eudis musste sich zwar zwei Minuten nach Wiederanpfiff nochmals geschlagen geben, danach lief wieder alles nach Plan.
Wir schreiben die 56. Minute. Ein Moment für die Geschichtsbücher der schönen Fussballtore. Vincent Rüfli kam in Ballbesitz und sah, dass Stulz weit vor dem eigenen Kasten stand. Wer Rüfli kennt, der weiss, dass Distanz für ihn keine Rolle spielt und so drückte unsere Nummer 22 munter aus der eigenen Platzhälfte ab und überloppte den sichtlich überraschten Schaffhauser Goalie mit einem wahnsinns Schuss zum 4:2 für Servette.
Dann, nach einer Stunde, zeigte Schiedsrichter Marciniak ein weiteres Mal auf den Penaltypunkt der Gäste. Esteban war nicht regelkonform ausgembremst worden. Da De Azevedo schon ausgewechselt war, lief Esteban gleich selber an und versenkte die Kugel sicher zum 5:2.
Und Servette schien sich noch nicht mit dem Resultat begnügen zu wollen. Vitkeiviez scheiterte nach schönem Zusammenspiel mit Esteban nach 66 Minuten an Stulz.
Jetzt kehrte aber für ein Weilchen die Ruhe ein. Servette hatte das Spiel im Griff und liess nichts anbrennen. Alle auf der Tribüne freundeten sich mit dem 5:2 an. Auch Stephi, welche so den Toto gewonnen hätte. „Hätte“ darum, weil der SFC kur vor Schluss nochmals erfolgreich aufzudrehen vermochte. Der engewechselte Soares vergab zwar zuerst in der 87. Minute aus bester Position, gleich darauf musste sich der wieder (zu) weit vor dem Tor stehende Stulz einem Vitkieviez-Kopfball geschlagen geben. Vitkieviez, seit seiner Fahnenaktion in Lausanne ein Halbgott in Grenat, kam nach einer Flanke von Rüfli völlig frei an den Ball und traf wie gesagt zum 6:2.
Partystimmung, überschwängliche Emotionen und Stephi halbnackt auf der Tribüne. Der Tag war gerettet als Marciniak die Partie abpfiff! ;-)
Und dank Steini, einem eher selteneren aber immer wieder gern gesehenen Toto-Gewinner (Stephi guckte dank Vitkieviez in die Röhre), ging es mit einer kühlen Ladung Bier auf die Heimreise.
Obschon vom „Wägeli-Mann“ der SBB aus unerklärlichen Gründen zu Recht gewiesen, genoss man die Fahrt in vollen Zügen und durfte sich nochmals an einem fast schon kulturell angehauchten Zitat Stephis erfreuen. Mit dem Spruch: „Ich muss mein Bier austrinken, weil J. (der Freund – Anmerkung der Redaktion) sonst meint, dass ich besoffen bin“, eroberte Stephi die Herzen sämtlicher anwesender Marooner, welche sich zu Hause angekommen glücklich ins Bett legen konnten.
Servette FC – FC Schaffhausen 6:2 (3:2)
Stade de Genève : 3‘512 Zuschauer
Schiedsrichter : Szymon Marciniak
Tore : 17’ Valente (0:1), 33’ Baumann (Eigentor) (0:2), 39’ Esteban (1:2), 41’ De Azevedo (Foulpenalty) (2:2), 43’ Eudis (3:2), 56’ Rüfli (4:2), 60’ Esteban (Foulpenalty) (5:2), 89’ Vitkieviez (6:2)
Servette FC : Gonzalez ; Rüfli, Baumann, Routis, Moubandje ; Kouassi, Pizzinat ; Vitkieviez, De Azevedo (46’ Pont), Esteban (77’ Soares) ; Eudis (71’ Schneider)
FC Schaffhausen : Stulz ; Schiendorfer, Berisha (75’ Kijametovic), Mollet, Nganga ; D’Angelo, Mangold, Toprak (82’ Ivanishvili), Knöpfel (46’ D’Acunto), Weller ; Valente
Verwarnungen : 28’ Pizzinat, 29’ Kouassi, 40’ Schiendorfer, 63’ Mangold
Bemerkungen : Servette ohne Guedes, Maric, Nater, Novelle, Schlauri, Varela (Verletzt), Ajdini, Camará, Monteiro, Moutinho, Poceiro (Nicht im Aufgebot), 16‘ Freistoss von De Azevedo an die Latte, 35‘ Pfostenschuss von Esteban ; Schaffhausen ohne Adeshina, Biscotte, Büchel, Hauser, Lattmann, Rossini, Zuffi (Verletzt)
/peter