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08.02.2011 00:00:00
Exklusives Interview mit Tibert Pont
Tibert Pont ist das Urgestein bei Servette. Er erlebte vom letzten Meistertitel über den Konkurs bis heute alles hautnah mit. Hier stellt er sich unseren Fragen.
Tibert, du spielst nun schon seit 14 Jahren im Dress des SFC. Unglaublich, nicht?
Ja schon seit 14 Jahren…wie die Zeit vergeht!
Ich bin sehr stolz die Farben dieses Klubs für diese lange Zeit zu tragen. Servette ist der Klub meines Lebens und wird es, egal was noch passiert, auch immer bleiben.
Im modernen Fussball wechseln die Spieler immer häufiger die Vereine. War das in all diesen Jahren nie ein Thema für dich?
Zu gehen war für mich eigentlich nie ein Thema. Ich hatte Kontakt zu einigen anderen Klubs am Ende der Saison 2008 / 2009, aber als Servette mich halten wollte, war es eine leichte Entscheidung.
Unter anderem auch darum, weil der Aufsteig in die Super League sehr reizvoll ist.
Du sprichst vom Aufstieg. Wie hast du eigentlich die „Renaissance“ nach dem Konkurs erlebt?
Die Renaissance war eine lange und schwierige Angelegenheit. Wir hatten viele Tiefs und schwierige Momente, die wir jedoch alle überwinden konnten.
Jetzt können wir von diesen Momenten profitieren.
Wir wollen die Fans endlich wieder richtig glücklich ins Stadion kommen sehen, so wie beim Aufstieg in die Challenge League. Wir sind in einer entscheidenden Phase und die ist die schwerste. Der Aufstieg in die Super League.
Jetzt heisst es für alle nochmals eng zusammenrücken und all unsere Stärken abzurufen um diese Renaissance in die richtigen Wege zu leiten.
Wir zählen dabei auch auf euch Fans!!!
Du warst als Ergänzungsspieler in der 1. Mannschaft als wir Konkurs gingen. War das eine schwierige Zeit für dich? Du warst ja damals schon immerhin 9 Jahre im Verein.
Ich durfte die Vorbereitung im Winter 2004 mitmachen. Ich war sehr glücklich damals im Kader zu stehen.
Selbstverständlich war es schwierig für alle, als der Klub konkurs ging.
Ich habe damals beschlossen mein Studium an der Universität wieder aufzunehmen. Und das obwohl ich nebenbei mit Servette versucht habe, schnellstmöglich in die Challenge League aufzusteigen.
Rückblickend war es eine ausserordentliche Erfahrung. Auch wenn es nicht immer einfach war, den Fussball und das Studium zu kombinieren. Aber ich habe es nie bereut.
In deiner Zeit hier hattest du auch viele Trainer. Wer war deiner Meinung nach der beste? ;-)
Ich kann nicht sagen wer der Beste war, weil jeder andere Qualitäten hatte.
Eines kann ich aber sagen. Jeder von ihnen verstand aber viel von seinem Metier und führte dieses mit viel Professionalismus aus.
Ich versuchte aber immer von jedem Trainer etwas mitnehmen zu können.
2009 wurde ein (dunkles) Kapitel im Schweizer Fussball geschreiben. Genauer gesagt war dies der Wettskandal. 22 Spiele wurden in der Schweiz manipuliert. Darunter auch die Partie Servette – Gossau. Was hast du gedacht, als das ans Licht kam?
Ich war als erstes sehr erstaunt. Ich hoffe aber, dass die ins Netz gegangenen Verantwortlichen dafür bestraft werden.
Ich weiss nicht, wie man so ein ruhiges Gewissen haben kann, wenn man so etwas angerichtet hat.
Das schadet dem Image des Fussballs und das ist wirklich schade für unseren Sport.
Habt ihr damals in der Mannschaft über dieses Thema diskutiert?
Nein, darüber wurde nie diskutiert. Wir waren zum Zeitpunkt, als das Ganze aufflog in einer heiklen Situation am unteren Ende der Tabelle. Das interessierte uns damals nicht.
Jetzt zur aktuellen Saison. Was denkst du, was liegt noch drinn in der Rückrunde?
Wir haben die gleiche Dynamik in der Mannschaft wie letztes Jahr.
Unser Trainingscamp in der Türkei verlief sehr gut. Ich denke die Mannschaft ist bereit für die nächsten 6 Monate.
Es gibt nur gute Typen mit einer guten Mentalität im Team. Keine Egoisten, wie man sie in den vergangenen Jahren teilweise sehen konnte.
Das ist momentan die grösste Stärke Servettes.
Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben, haben wir eine Mannschaft die aufsteigen kann. Da bin ich mir sicher. Ausserdem müssen wir einen guten Start in die zweite Saisonhälfte erwischen. Dies mit zwei schierigen Auswärtsspielen. Wenn wir da gute Resultate erzielen können, sind wir unaufhaltbar.
Demzufolge ist die Stimmung in der Mannschaft zwei Wochen vor dem Rückrundenauftakt gut?
Die Stimmung ist sehr gut, aber sie verbessert sich mit jedem Sieg, den wir einfahren können. Wir vertrauen einander und arbeiten daran, noch stärker zu werden.
Die mannschaft weiss, dass das kein Klecks wird, aber der Schlüssel ist immer das Maximum zu geben, Freude am Zusammenspielen haben und für einander zu kämpfen. Dazu kommen die idividuellen Qualitäten, die den Unterschied ausmachen.
So gehen wir die Rückrunde an.
Mit Carlos Varela habt ihr einen neuen Mitspieler bekommen.Kann er am Ende der Saison den Unterschied ausmachen?
Ja, Carlos kann uns mit seiner Dynamik und seiner Erfahrung weiterhelfen. Er ist jemand, gegen den man nicht gerne spielt, denn er provoziert und verunsichert den Gegner. Er erweckt das Feuer.
Wenn du ihn in deinem Team hast, ist das wirklich ein grosser Vorteil. Psychologisch gesehen schauen dich die Gegner immer anders an, wenn du so einen Spieler in deinen Reihen hast.
Kommen wir nun zum Ende des Interviews. Hast du noch eine Botschaft für die Deutschschweizer Fans?
Wir wissen, dass ihr den Klub mit grosser Leidenschaft unterstützt und wir sind deshalb sehr stolz auch auf euch Deutschschweizer Fans zählen zu können!!!
Es ist auch sehr wichtig, euch an den Auswärtsspielen dabei zu haben. Wir hoffen euch viele Siege in der zweiten Hälfte zu schenken. Damit sich eure weiten Anreisewege auch lohnen.
Merci beaucoup Tibert!!!
Kurz & knapp: Tibert Pont
Vorname, Name:
Tibert Pont
Geboren am / wo?
Am 23. Januar 1984 in Genf
Hobbys:
Playstation (FIFA 11), PC, lesen, DJ-ing (House Musik)
Lieblingsessen:
Das Teigwarengratin meiner Mutter
Lieblingsgetränk:
Wasser (mit und ohne Kohlensäure)
Lieblingsmusik:
House Musik und Hip Hop. Aber ich höre auch viele andere Stile.
Lieblingsauto:
Kein Besonderes. Ich bin kein grosser Auto-Fan ;-)
Lieblingsfernsehserie:
Besonders Amerikanische Serien. (Dexter ist mein Favorit). Sonst schaue ich auch Mangas
Lieblingsverein (ausser Servette) :
FC Barcelona
Ziele mit Servette:
Wiederaufstieg in die Super League
Auf eine einsame Insel würde ich folgende 3 Sachen mitnehmen:
Mein iPhone, ein Fussball, meine Brille (Sonst sehe ich nichts.)
Viele Grüsse an die Maroons! Bis bald, Tibert
Interview: Peter
/peter
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