Die Romandie führt die Challenge League an. Nebst dem weit voraus liegenden Neuchâtel Xamax FCS, welches im Freitagsspiel den FC Aarau mit 3:1 besiegte, gesellt sich Servette FC mit acht Verlustpunkten (ein Spiel weniger) hinter die Neuenburger. Hinsichtlich auf das Spitzenspiel vom kommenden Montag, wenn Xamax die Grenats empfängt, haben es die Calvinstädter in der Hand, ob die Aufstiegsfrage einen entscheidenden Charakter aufweist oder ob es zu einem Verfolgerduell während des bevorstehenden Frühlings kommt. Eigentlich hätte ja auch der FC Schaffhausen mitmischen sollen, nachdem die Munotstädter eine bravouröse Hinrunde demonstrierten. Doch zwei Pleiten zum Auftakt in die Rückrunde lassen den drittplatzierten FCS taumeln, während sich der FC Vaduz von hinten heimlich nähert.
Wenige Offensivaktionen
Woran es liegt, dass der FC Schaffhausen nicht reüssiert, erklärte André Gonçalves gegenüber dem Teleclub damit, dass durch die vielen Abgänge die Automatismen innerhalb des Stamms abhandengekommen sei. «Wir müssen die Laufwege der neuen Mitspieler noch besser kennenlernen», so der Aussenverteidiger, der heute auf der linken Seite zum Einsatz kam. Neuzugang Arijan Qollaku, der bei praktisch jedem Angriff mutterseelenallein auf der rechten Seite auf und ab spurtete, wurde von seinen Kollegen kaum wahrgenommen. Viel mehr suchten die Schaffhauser ihr Glück über die linke Seite. Doch offensiv kam zu wenig, um die Genfer in Verlegenheit zu bringen, abgesehen von Miguel Castromans Cornerball, den Servette-Keeper David Gonzalez spektakulär aus seiner Box befreite. Der Gast aus dem Südwesten ging mit seinen Möglichkeiten ebenfalls spärlich um. Man hätte es effizient nennen können, wenn nach einer Viertelstunde Spielzeit zuerst Miroslav Stevanovic das Leder bei seiner Abgabe nicht das abwehrende Bein von FCS-Goalie Mateo Matic getroffen und den anschliessenden Nachschuss Dalibor Stevanovic‘ am Schaffhauser Schlussmann vorbeigebracht hätte. Stattdessen rettete Matic mit einer Reflexparade mit der rechten Hand. Die schlotterten Fans wurden nicht gerade verwöhnt und waren wohl froh, um beim Pausenpfiff einen heissen Punch zu geniessen.
Langs Freistoss bringt Entscheidung
Das von Boris Smijanic angewandte 4-4-2 System mit Raute griff auch gegen Servette nicht richtig, wie das traditionellerweise schon fast alle Vorgänger feststellen mussten. Bislang gewannen die Schaffhauser in dieser Spielart noch keine Partie. Immerhin blieb vorerst dem FCS das Glück hold, als kurz nach dem Wiederanpfiff Miroslav Stevanovic eine weite Linksflanke von Paolo De Ceglie per Kopf auf das Tor zirkelte. Doch Matic lenkte in Extremis den Ball entscheidend an die Latte. Dies zeigte auf, dass die Genfer etwas bestrebter waren, um das entscheidende Tor zu erzielen. Auch wenn Servette ebenfalls limitiert auftrat, verlief das Umschalten von der Defensive in die Offensive schneller, als dasjenige der Gastgeber. Die einzige Ausnahme blieb die Aktion in der 68. Minute, als Tunahan Cicek zu einem Konter ansetzte und von Barros Castro als letzter Mann zurückgehalten wurde. Doch statt Rot gab es nur eine Verwarnung für den Kolumbianer und auch der Freistoss von Hélios Sessolo landete nur auf dem Tordach. Geschickter machte es der Gast fünf Minuten vor Ende, nachdem Kastriot Imeri vor Gonçalves zu Fall kam und Schiedsrichter Alessandro Dudic dies als Foul taxierte. Den fälligen Freistoss netzte Steven Lang eiskalt ein, was letztlich den Servettiens den Sieg einbrachte. Einziger Wermutstropfen für die Schaffhauser ist, dass Faruk Gül nach sieben Monaten endlich sein Comeback geben durfte und bereits ein paar Duftmarken setzen konnte.
FC Schaffhausen – Servette FC 0:1 (0:0)
LIPO Park : 569 Zuschauer
Schiedsrichter : Alessandro Dudic ; Vital Jobin, Efe Kurnazca
Tore : 85‘ Lang (0:1)
Servette FC : Gonzalez ; Sauthier, Sarr, Nathan, De Ceglie (56‘ Hasanovic) ; Imeri, D. Stevanovic, Fabry, Vitkieviez (63‘ Alphonse) ; Wüthrich (63‘ Lang), M. Stevanovic
FC Schaffhausen : Matic ; Qollaku, Demhasaj, Mevlja, Gonçalves ; Paulinho (88‘ Barry), Bunjaku, Tranquilli (78‘ Pickel), Castroman, Cicek (70‘ Gül), Sessolo
Verwarnungen : 19‘ Sauthier, 34‘ De Ceglie, 57‘ Gonçalves, 67‘ Fabry, 71‘ D. Stevanovic, 77‘ Hasanovic, 85‘ Paulinho, 90‘+1 Sarr, 90‘+3 Alphonse, 90‘+3 Pickel
Bemerkungen : Servette ohne Barbosa, Chagas (Gesperrt), Busset, Le Pogam, Mfuyi (Verletzt), Berisha, Bytyqi, Castanheira, Da Silva, Lécureux (Nicht im Aufgebot), 47‘ Lattenschuss von M. Stevanovic, SFC-Pflichtspieldebüt von Paolo De Ceglie ; Schaffhausen ohne Mikari (Verletzt), Rether, Schneider, Vanuca (Nicht im Aufgebot)
Die besten Szenen gibt'es hier im Video!
Quelle: (fcschaffhausen.ch / 13.02.2018 01:02 Uhr)
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