Nach dem "Dreier" in Kriens empfing der neue Tabellenführer den FC Schaffhausen im Stade de Genève. Da die Konkurrenz im Aufstiegskampf (Lausanne-Sport und Wil) erneut Federn gelassen hat, ging es für die Genfer nicht nur darum, den Leaderthron zu verteidigen, sondern auch den Vorsprung auszubauen.
Die Richtung, welche das Team von Alain Geiger einschlagen wollte, war von Beginn weg klar. Bereits in der 4. Minute hatte Servette-Stürmer Alex Schalk den Führungstreffer auf dem Fuss. Nach einem schnellen Angriff über Wüthrich, fehlte es dem Niederländer im Abschluss aber an Präsizion. Grasseler konnte für seine Schaffhauser retten. Nichtsdestotrotz, marschierte Servette munter nach vorne. Zum Abschluss einer starken Startviertelstunde beschenkte Sébastien Wüthrich das Heimteam mit dem 1:0. In einer unübersichtlichen Szene an der Strafraumgrenze, leitete Alphonse ein Zuspiel Wüthrichs zu Schalk weiter, von wo der Ball quer zum Torschützen zurückgelangte. Wüthrich schob ins leere Tor ein und wusste nicht, ob sein Treffer tatsächlich zählt. Der Linienrichter zeigte eine Abseitsposition an, wurde aber von Schiedsrichter Cibelli überstimmt. Der Unparteiische erkannte richtig, dass der Ball nicht von Schalk, sondern vom Schafhauser Demhasaj zu Wüthrich rüber gelegt wurde. Kein Abseits, dafür die verdiente Führung für die Heimmannschaft, welche kurz darauf fast auf 2:0 erhöhen konnte. Grasseler klärte einen Rouiller-Kopfball mit einem unglaublichen Reflex.
Der SFC war nicht mehr wiederzuerkennen. Der biedere Auftritt in Kriens schien verdaut und es ging weiter in Richtung Gästetor. In der 21. Minute gelangte der missglückte Klärungsversuch einer Alphonse-Flanke zu Wüthrich. Ansehnlich lupfte der offensive Mittelfeldspieler die Kugel über seinen Bewacher und drischt sie an den Pfosten. Cognat braust auch noch heran und trifft mit seinem Nachschuss ebenfalls nur die Torumrandung. Die Alluminiumtreffer schienen den FCS aufgeweckt zu haben. Die Munot-Städter konnten sich aus dem Würgegriff lösen und erarbeiteten sich mehr Spielanteile. Die Geschosse, welche sie auf das Servette-Tor abfeuerten, reichten jedoch nicht, um Jérémy Frick Probleme zu bereiten. Der Genfer Schlussmann schien an diesem Nachmittag wesentlich mehr Probleme mit der Ballverteilung zu haben. Mit ein paar haarsträubenden Fehlzuspielen brachte er seine Vorderleute ein paar Mal ins Schwitzen. Vor allem der physisch präsente Routis liess den Schaffhauser Angriff verzweifeln.
Zurück zur Offensivabteilung, welche zu einer "Sternstunde" in Sachen Konterfussball ansetzte. Cespedes eroberte sich im Mittelfeld einen verlorenen Ball zurück. Darauf tunnelte der Schweiz-Bolivianer einen Gegenspieler und leitete das Spielgerät zu Schalk weiter. Dieser passt zu Stevanovic, der den Turbo zündet. Die Nummer 9 sucht Wüthrich, dieser legt zurück, Stevanovic spielt weiter zu Cognat und der Franzose findet den in Position gelaufenen Wüthrich. Eine absolute Augenweide! Wüthrich verwertete den Abschlussversuch gekonnt und durfte einen Treffer von Weltklasseformat bejubeln. Das Tor in der 42. Minute sollte später um die Welt gehen. (separater Bericht folgt)
Nach dem Seitenwechsel spielten nur noch die Hausherren. Ein weiterer guter Abschlussversuch des omnipräsenten Wüthrich, konnte von Grasseler mit dem Fuss abgewehrt werden. Der Französische Torhüter der Gäste erwischte einen ganz starken Tag und durfte sich kurz darauf wieder auszeichnen. Nach einer guten Stunde flankte Sauthier in den Strafraum. Alphonse sprang am höchsten und wuchtete das Leder mit seinem Schädel auf das gegnerische Gehäuse, wo ebendieser Grasseler wieder mit einer Flugeinlage das 2:0 wahren konnte. In der 72. Minute konnte aber auch Grasseler nicht mehr helfen, als sein Aussenverteidiger Demhasaj eine Stevanovic-Hereingabe unglücklich ins eigene Tor ablenkte. Das 3:0 für den SFC war zu diesem Zeitpunkt höchst verdient. Und das Resultat hätte noch höher ausfallen können, als ein Treffer von Stevanovic (zu Recht) wegen einer Abseitsposition aberkannt wurde. Alles in allem zeigten die Servettiens aber einen bärenstarken Auftritt und konnten ihre Führung gegenüber dem FC Winterthur, wenn auch nur Torverhältnismässig, ausbauen.
Am nächsten Freitag treffen somit die beiden Topteams der Liga aufeinander. Um 20:00 Uhr wird das Spiel im Stadion Schützenwiese in Winterthur angepfiffen. Wir hoffen auf ein erneut starkes Servette und reichlich Anhang im Gästesektor (oder auf den neutralen Plätzen).
Servette FC – FC Schaffhausen 3:0 (2:0)
Stade de Genève : 3'308 Zuschauer
Schiedsrichter : Luca Cibelli ; Michael Lüthi, Bastien Lengacher
Tore: 14' Wüthrich (1:0), 42' Wüthrich (2:0), 72' Demhasaj (Eigentor) (3:0)
Servette FC : Frick ; Sauthier, Routis, Rouiller, Severin ; Cespedes (71' Imeri) ; Stevanovic, Cognat ; Wüthrich (82' Antunes) ; Schalk (75' Chagas), Alphonse (75' Follonier)
FC Schaffhausen : Grasseler ; Demhasaj, Mendy, Mevlja, Jozinovic (66' Helbling) ; Pugliese ; Paulinho, Tranquilli ; Del Toro ; Castroman, Barry (66' Dindamba)
Verwarnungen : 33' Cespedes, 64' Pugliese, 68' Del Toro, 80' Tranquilli
Bemerkungen: Servette ohne Busset, Lang, Maccoppi, Mfuyi, Souare (Verletzt), Castanheira, Omeragic (Nicht im Aufgebot), Koné (Nicht qualifiziert), 21' Pfostenschuss von Wüthrich, 21' Pfostenschuss von Cognat, 86' Tor von Stevanovic wegen Abseits aberkannt ; Schaffhausen ohne Gonçalves (Gesperrt), Gül, Nikci, Qollaku, Sessolo, Tounkara (Verletzt), Bunjaku (Krank), Apicella, Sadik (Nicht im Aufgebot)
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