counter

Remis gegen Lausanne-Ouchy & Kommentare von Anthony Sauthier und Jung-bin Park

19.01.2020 20:05:51 | Peter

Servette beendet die Winterpause mit einem Unentschieden

 

Zum Abschluss der Rückrundenvorbereitung trat der Servette FC gestern Nachmittag zum Testkick gegen den FC Stade-Lausanne-Ouchy an. Auf dem Kunstrasen startete die Geiger-Truppe mit der voraussichtlichen Aufstellung des Xamax-Spiels von nächster Woche. Auffallend war dabei, dass Varol Tasar als Linksverteidiger eingesetzt wurde. Dennis Iapichino stand nicht im Aufgebot und postete auf seinen Social-Media-Kanälen Fotos vom Flughafen Zürich. Bahnt sich ein kurzfristiger Wechsel an?

Zu Spielbeginn zeigte sich dominant. Tasar und Cespedes kamen früh zu ersten Chancen. Ihren Warnschüssen fehlte es jedoch noch an Präzision. Viel effizienter zeigten sich da die Gäste aus dem Waadtland. Nach einem schnell vorgetragenen Angriff war Lahiouel zur Stelle und schoss Lausanne-Ouchy mit der ersten Möglichkeit in Front. Der Servette-Anhang rieb sich die Augen, sah dann aber, wie die Grenats sofort wieder ihr Angriffsspiel lancierten. Der SFC zeigte sich engagiert und kam wieder zum Abschluss. In der 26. Minute trat Stevanovic einen Freistoss in die Gefahrenzone. Rouiller kam mit dem Fuss an den Ball und zwang Barroca zu einer Parade. Der Ex-Servettien zeigte sich auch mit 33 Jahren noch sehr gelenkig. Lausanne-Ouchy legte seinen Fokus auf die Defensive. Der Servettiens kamen bis an die Strafraumgrenze, blieben aber öfters hängen. Distanzversuche waren nun gefragt. Nach 38 gespielten Minuten fasste sich Cognat ein Herz und zog vom Sechzehnerrand ab. Barroca liess nach vorne abprallen und bediente damit Boris Cespedes. Der Servettien schob ins leere Gehäuse ein, durfte sich aber nicht feiern lassen. Der Linienrichter signalisierte eine Abseitsposition. Aus unserem Blickwinkel sah es eher nach gleicher Höhe aus. Für einen Aufreger reichte dieser aberkannte Treffer in einer Testpartie nicht. Der nächste dafür schon- Sasso wurde von einem Gegenspieler hart angegangen und blieb liegen. Nach kurzer Pflege stand der Franzose wieder auf, musste aber zur Pause ausgewechselt werden. Über die schwere der Verletzung ist nichts bekannt.
Nach dem Tee machte Servette mit Offensivfussball weiter. Park preschte über die rechte Seite nach vorne und versenkte die Kugel eiskalt im Netz. Der Ausgleichstreffer war längst überfällig. Beinahe wäre auch noch das Führungstor gefallen. Koné wurde in die Tiefe geschickt und stürmte alleine auf das Tor los. Der Angreifer zeigte Nerven und schlenzte das Leder an Tor und Torwart vorbei. Danach startete die grosse Spielerrochade. Der Spielfluss nahm ab und das Gezeigte blieb verhalten. Auf Seiten des Unterklassigen setzte Delley mit einem Weitschuss an den Pfosten ein letztes Ausrufezeichen. Auf Seiten des SFC blieb ein Distanzversuch von Maccoppi das einzig herzerwärmende in der Schlussphase.

Trotz dem Unentschieden hinterliess der Servette FC einen soliden Eindruck. Die Mannschaft wirkt bereit für den Rückrundenauftakt und reist mit breiter Brust nach Neuchâtel.


Servette FC – FC Stade-Lausanne-Ouchy 1:1 (0:1)

Stade Municipal, Vernier : ca. 300 Zuschauer
Schiedsrichter : ?
VAR : /
Tore : 15' Lahiouel (0:1), 47' Park (1:1)

Servette FC : Frick ; Sauthier (72' Gonçalves), Rouiller (72' Souici), Sasso (46' Routis), Tasar ; Ondoua (84' Vouilloz), Cognat (72' Maccoppi) ; Stevanovic (79' Martial), Cespedes (60' Kyei), Park (60' Azevedo) ; Koné (65' Imeri)

FC Stade-Lausanne-Ouchy : Barroca ; Dalvand, Manière, Mfuyi, Le Pogam ; Laugeois, Perrier, Ndongo, Amdouni ; Gazzetta, Lahiouel (?' Delley)

Verwarnungen : 30' Eleouet

Bemerkungen : Servette ohne Schalk, Severin (Verletzt), Busset, Castanheira, Holcbecher, Iapichino, Lang, Omeragic, Wüthrich (Nicht im Aufgebot), 38' Abseitstor von Cespedes ; 69' Pfostenschuss von Delley
 

Die Stimme zum Spiel – Anthony Sauthier

 

Anthony, ihr seid vor einigen Tagen aus Portugal zurückgekehrt, wo ihr euer Trainingslager abgehalten habt. Wie war euer Aufenthalt? Konntet ihr gewisse Fortschritte ausmachen?
Ja, wir hatten sehr gute Bedingungen. Das Wetter spielte immer mit und wir konnten bei sonnigem Wetter auf einem sehr guten Platz trainieren. Auch die Testspiele sind sehr positiv verlaufen. Da konnten wir ja auch einen Prestigesieg gegen Wolfsburg feiern. Wir sind als Mannschaft einen Schritt weiter gekommen und konnten nach unserer Rückkehr dort anknüpfen, wo wir aufgehört haben. Wir sind bereit für die Meisterschaft.

Du hast den Sieg gegen Wolfsburg angesprochen. Gab euch dieses Erfolgserlebnis einen speziellen Schub, oder hakt man das als gewöhnliche Testpartie ab?
Natürlich gab uns der Sieg viel Selbstvertrauen. Trotzdem muss man diesen Sieg mit Vorsicht geniessen. Auch wenn Wolfsburg mit ihrer Stammelf gegen uns angetreten war, lag ihr Fokus schon auf ihrem Rückrundenstart vom jetzigen Wochenende. Nichtsdestotrotz war es für uns ein schönes Erlebnis ein Team aus der Bundesliga zu schlagen. Das stimmt auch uns selbst als Mannschaft zuversichtlich.

Bereits letztes Jahr habt ihr euer Trainingscamp in Portugal abgehalten. Damals als Vertreter der Challenge League, in diesem Jahr als Super Ligist. Wie hat sich dieser Unterschied auf das Trainingsprogramm ausgewirkt?
Dieses Jahr war sicherlich anders. Bei den Testspielen hat man gesehen, dass die Mannschaft gut eingespielt war. Wir kennen uns, spielerisch gesehen, besser als noch im letzten Winter. Auch wenn die Trainingseinheiten nicht viel anders waren, konnten wir alle Vorbereitungsspiele gewinnen. Das war im letzten Jahr nicht der Fall. Zudem war das Wetter in diesem Jahr deutlich besser. Das gab uns im Training mehr Möglichkeiten.

Entsprechend seid ihr gut vorbereitet für das Spiel von nächster Woche?
Ja, wir sind bereit und freuen uns darauf, dass es endlich wieder los geht. Wir freuen uns auch auf zahlreiche Fans, welche die Reise nach Neuchâtel mitmachen werden und natürlich auf die Super League selbst.

Danke vielmals für das Gespräch und viel Glück gegen Xamax!
 

Die Stimme zum Spiel – Jung-bin Park

 

Jung-bin Park, seit einem knappen halben Jahr bist du hier in Genf. Auch du warst mit deinen Teamkollegen im Trainingslager. Wie waren deine Eindrücke?
Das Trainingslager war gut und das Wetter hat ebenfalls mitgespielt. Für mich persönlich war es positiv den ein- oder anderen Mitspieler besser kennenzulernen. Wir haben gut trainiert, konnten uns optimal vorbereiten und sind jetzt bereit für den Start der Rückrunde. Jetzt heisst es einfach Gas zu geben und so viele Spiele zu gewinnen, wie möglich. Und dann schauen wir, zu was es reicht.

Für dich sicherlich speziell waren die Gegner, gegen welche ihr getestet habt. Mit dem VfL Wolfsburg standest du deinem ehemaligen Ausbildungsverein gegenüber. Mit dem FC Seoul wartete ein Team aus Südkorea.
Absolut, es war schön gegen meinen Ex-Verein und ein Team aus meiner Heimat auf dem Platz zu stehen. In Wolfsburg habe ich drei tolle Jahre verbracht. Da habe ich mich sehr darauf gefreut. Vor allem habe ich da alte Bekannte wieder Mal gesehen. Gegen Seoul war deshalb speziell für mich, weil es das Spiel gegen eine südkoreanische Mannschaft war, seit ihr nach Europa gekommen bin. Das war ganz besonders und ich hatte mich wirklich gefreut, gegen diese zwei Vereine antreten zu dürfen.

In Wolfsburg warst du bei einem „Koloss“ der Bundesliga. Von aussen gesehen scheint alles viel grösser als in der Schweiz. Wie sehr widerspiegelt sich das auf die Vorbereitung?
Als ich zu Wolfsburg gekommen bin, war ich erst 16 Jahre alt. So ist es schwierig dies wirklich zu vergleichen. Für mich war die erste Zeit schwer und es fiel mir nicht leicht, mich durchzusetzen. Jetzt konnte ich mehr Erfahrungen sammeln uns besser werden. Irgendwann möchte auch wieder auf das Level kommen und zu einem grossen Verein wechseln. Um dieses Ziel zu erreichen arbeite ich hart.

Und genau dafür bist du hier in Genf und schiesst Tore für uns. Nächste Woche geht es wieder los. Bist du heiss auf das erste Spiel?
Absolut, ich freue mich sehr auf die Herausforderung und möchte von Beginn weg Gas geben.

Habt ihr euch als Mannschaft ein Ziel gesetzt, welches ihr in dieser Saison erreichen wollt?
Wir haben den dritten Platz im Auge. Dafür müssen wir aber alles geben und so viele Spiele gewinnen, wie möglich. Ich möchte jetzt aber nicht zu viel sagen, denn wir sind gerade erst aus der zweiten Liga aufgestiegen. Unser Ziel war der Klassenerhalt. Momentan sieht das ganz gut aus. Wir müssen einfach so weitermachen, wie wir vor der Winterpause aufgehört haben.

Das hoffen wir natürlich auch. Danke vielmals für das Interview und eine gute Rückrunde!




Foto: Peter