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Gelungener Rückrundenauftakt - Servettiens siegen gegen Xamax

26.01.2020 23:35:05 | Peter

Historischer Sieg in Neuenburg

 

Seit 2003 konnte der Servette FC auf Neuenburger Boden keinen Sieg mehr einfahren. Folglich gab es auch keinen Vollerfolg seit der Eröffnung der neuen Maladière im Jahr 2007. Gestern Abend kam die grosse Befreiung. Die Servettiens schlagen Xamax, wenn auch glücklich, und marschieren in der Tabelle auf Platz 4 vor. Ebenfalls erwähnenswert, Sébastien Wüthrich fand noch immer keine Einigung mit den Servette-Verantwortlichen. Konsequenterweise stand Wüthrich nicht im Aufgebot. Varol Tasar übernahm die Rolle hinter der Spitze.

Servette erwischte einen absoluten Traumstart. Gleich nach dem Anspiel wurde Stevanovic gesucht. Dieser flankt von rechts ins Zentrum, wo Koné die Kugel mit der Stirn über die Linie drückte. Das 0:1 war der viertschnellste Treffer in der Geschichte des Schweizer Profifussballs! Der frühe Rückstand war für Xamax allerdings kein Grund, um den Kopf in den Sand zu stecken, Die Rot-Schwarzen setzten den Gegner gleich unter Druck und suchten den Ausgleichstreffer. Ein langer Ball erreicht Nuzzolo. Der tänzelt Sasso aus und geht in den Abschluss. Frick lenkte den Geschoss mit den Fingerkuppen am Tor vorbei. Nach einer knappen halben Stunde kamen die Neuenburger wieder zu einer guten Möglichkeit. Ein weiter Einwurf wird von Kamber auf Ramizi weitergeleitet. Der Ex-Servettien hält drauf und verfehlt nur knapp. Servette war gefordert und hatte seine liebe Mühe mit den aufdringlichen Xamaxiens. Nur wenige Minuten nach Ramizis Fehlversuch prüfte Karlen SFC-Keeper Frick. Der zeigt jedoch keine Schwäche und klärt zur Ecke. Diese wollten die Hausherren nicht ungenutzt lassen. Ramizi spielt flach zu Corbaz, der chippt den Ball zu Xhemajli, der aber am Tor vorbei köpfte. Es dauerte bis zur 44 Minute, ehe sich die Genfer wieder in der Offensive zeigten. Nach einem Ballverlust von Kamber ging es ganz schnell. Tasar setzt Stevanovic auf dem Flügel in Szene. Dieser bringt das Spielgerät gefährlich zur Mitte, wo Corbaz das Leder von Tasars Fussspitze spitzeln konnte. Damit war die Situation jedoch nicht entschärft. Stevanovic konnte zur zweiten Flanke ansetzen. Diesmal gelangte die Kugel zu Tasar, der nun kaltblütig zum 0:2 versenkte. Servette realisierte zwei Treffer aus zwei Chancen. Der Pausenstand entsprach nicht dem Gezeigten auf dem Platz.
Nach dem Seitenwechsel machten die Hausherren dort weiter, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört hatten. Ramizi mit einem Angriff über links. Das Zuspiel des Kosovaren erreichte Tafer, der Frick zu einer Parade zwang. Der Abpraller landete bei Kamber, der in Extremis zum 1:2 einnicken konnte. Beinahe hätte Ondoua auf der Linie klären konnte. Der Kameruner verlor aber im dümmsten Moment sein Gleichgewicht.
Nachdem Servette bereits in der Hinrunde eine 2:0-Führung in der Maladière verspielt hatten, ging das grosse Zittern nun wieder los. Serey Dié hatte den Ausgleich als erstes auf dem Fuss. Sein Weitschuss in der 52. Minute wurde von Frick pariert. Xamax war im Aufkommen, schwächte sich dann aber selber. Ein rüdes Einsteigen von Kamber an Tasar, wurde von Schiedsrichter Jaccottet zurecht mit Rot geahndet. U17-Weltmeister Kamber musste vorzeitig unter die Dusche. Der SFC nutzte den Schockmoment, um das Spiel wieder etwas besser unter Kontrolle zu bringen. Tasar verpasste nach einer guten Stunde die Vorentscheidung. Es dauerte, bis der Tabellenvorletzte den Trott wieder fand. Dafür blieb er auch in Unterzahl höchst gefährlich. Eine Viertelstunde vor Schluss verstolperte Sasso einen Ball im Mittelfeld. Tafer lancierte sofort den Gegenangriff und fand Nuzzolo. Der Topskorer der Neuenburger hielt drauf und sah, wie Frick ein weiteres Mal abwehren konnte. Xamax zündete die Schlussoffensive. Serey Dié marschierte durch das ganze Mittelfeld. Es folgte ein guter Querpass zu Nuzzolo, der aus bester Position am halb freien Tor vorbei schob. Spätestens jetzt hätte die Heimmanschaft ausgleichen müssen! Die Gäste aus Genf zeigten in den Nachspielzeit ein letztes Lebenszeichen. Ein satter Distanzschuss von Routis, fand in Walthert seinen Meister.

So blieb es beim glücklichen 2:1-Sieg für den Aufsteiger. Es waren „schmutzige“ drei Punkte, welche die Grenats aus vom Lac de Neuchâtel mitnehmen. In der kommenden Woche muss gegen Thun eine andere Leistung abgerufen werden, wenn man den Sieg bestätigen möchte.

Neuchâtel Xamax FCS – Servette FC 1:2 (0:2)

Stade de la Maladière : 5'744 Zuschauer
Schiedsrichter : Adrien Jaccottet ; Jonas Erni, Pascal Hirzel
VAR : Fedayi San ; Johannes von Mandach
Tore : 1' Koné (0:1), 44' Tasar (0:2), 47' Kamber (1:2)

Servette FC : Frick ; Sauthier, Rouiller, Sasso, Iapichino ; Ondoua, Cognat (87' Routis) ; Stevanovic, Tasar (90' Alves), Park (76' Cespedes) ; Koné

Neuchâtel Xamax FCS : Walthert ; Neitzke, Djuric, Xhemajli (46' Tafer) ; Serey Dié ; Gomes, Corbaz (71' Seferi), Ramizi, Kamber ; Karlen (59' Seydoux), Nuzzolo

Verwarnungen : 5' Park, 21' Serey Dié, 66' Rouiller, 83' Nuzzolo, 86' Ramizi
Rot : 56' Kamber

Bemerkungen : Servette ohne Schalk (Verletzt), Busset, Castanheira, Holcbecher, Lang, Maccoppi, Martial, Omeragic, Severin, Souici, Vouilloz, Wüthrich (Nicht im Aufgebot) ; Xamax ohne Alic, Doudin, Dugourd, Ošs, Sylvestre (Verletzt), Cattin, Haile-Selassie, Qela, Sinzig (Nicht im Aufgebot)