Mit einem Kantersieg setzte sich der Servette FC letzten Dezember im Letzigrund gegen den FC Zürich durch. Gestern Nachmittag bestätigte der Aufsteiger, dass er dem FCZ das Leben auch in Genf schwer machen kann. Wie schon gegen den FC St. Gallen schickte Alain Geiger sein Team in einer 4-4-2-Formation aufs Feld. Cognat schob auf den linken Flügel und ersetzte den verletzten Park. Im Zentrum startete Cespedes an der Seite von Rückkehrer Ondoua. Auch im Angriff wollte Geiger Akzente setzen. Kyei durfte von Beginn weg ran, Koné musste zuerst auf der Bank Platz nehmen.
In einer ausgeglichenen Startphase kamen die Platzherren zur ersten Möglichkeit. Tasar kommt von rechts in den Strafraum und zieht ab. Omeragic verfälscht per Kopf die Flugbahn des Schusses und klärt zur Ecke. Kurz darauf versuchten es die Grenats mit einem ruhenden Ball. Tasar tritt einen Ekball zur Mitte, wo Sasso am höchsten steigt und Brecher zu einer Parade zwingt. Nach einer Viertelstunde kamen auch die Gäste aus der Deutschschweiz zu ihrer ersten Möglichkeit. Mahi drückt von der Strafraumgrenze ab. Frick kann den Flatterball gerade noch abblocken. Die Partie wusste zu unterhalten. Nach einem Fehlpass von Domgjoni machte Cognat das Spiel schnell. Stevanovic passte von rechts zur Mitte, wo Kyei gekonnt verzögert, Domhjoni ins Leere grätschen lässt und zum 1:0 trifft! Servette lag vorne und schaltete einen Gang zurück. Und dies ging beinahe ins Auge. Tosin kam mit viel Tempo über die rechte Seite. Der Nigerianer spielt einen scharfen Pass in die Gefahrenzone. Mahi und Marchesano verpassen alleine vor dem Tor! Hier hätte der Ausgleichstreffer fallen müssen! Die Servettiens konnten sich wieder fangen. Vor der Pause lancierten sie einen erneuten Angriff. Stevanovic erobert sich in der eigenen Platzhälfte das Leder zurück. Tasar macht das Spiel schnell und spielt auf den rechten Flügel. Dort läuft Stevanovic mit, der den Ball zurück zu Tasar leitet. Der Deutsch-Türke zeigt aber Nerven und schiesst übers Tor. Keine Minute später flankte wieder Stevanovic ins Zentrum. Kyei schraubte sich in die Luft und köpfte in Richtung Tor. Brecher war auf dem Pfosten und verhinderte den 2:0-Pausenrückstand.
Ein schnelles zweites Tor blieb die Devise im Programm von Alain Geiger. In der 50. Minute lupft Cognat die Kugel per Aussenrist auf den Fuss von Ondoua. Der Mittelfeldpuncher spielt quer und findet Kyei, der aus drei Metern das leere Tor verfehlt! Eine Riesenchance, welche die Genfer nicht nutzen konnten. Der nächste Angriff folgte aber sogleich. Stevanovic, immer wieder er, kommt über den rechten Flügel. Wieder spielt der Bosnier zur Mitte. Kyei lässt durch zu Cognat. Der Abschluss des Franzosen war dann aber zu ungenau. Der SFC blieb dominant. Cognat mit einem Zuckerpass auf Stevanovic und der scheitert am herauseilenden Brecher. Servette müsste zu diesem Zeitpunkt mindestens mit drei Toren in Führung liegen!
Und so kam es, wie es kommen musste. Hekuran Kryeziu mit dem Pass zu Marchesano. Der zürcher Regisseur legt auf für Tosin und der zimmert das Leder brachial unter die Latte. Ein hervorragend vorgetragener Angriff, der mit dem 1:1 belohnt wurde. Servette musste reagieren, wenn man dem FCZ kein zweites Leben einhauchen wollte. Koné kam für Kyei ins Spiel. Nur eine Minute nach dem Wechsel spielte Tasar hoch von der Grundlinie zur Mitte. Koné stand goldrichtig und wuchtet die Kugel mit der Stirn ins Netz. Der Schönheitsfehler war korrigiert, das Heimteam lag wieder in Führung! Zu viel für die Gäste aus Zürich, bei denen der Gegentreffer schmerzte. Servette gab nun wieder das Spieldiktat vor. Nach 78 Minuten schlägt Iapichino einen langen Ball in die Spitze Koné hinterläuft Stevanovic, der Bosnier legt quer und Koné kann nur noch ins leere Tor einschieben. 3:1 für den SFC! Das Spiel war gelaufen! Nun ging es nur noch um die Aufbesserung des Torverhältnisses. Der eingewechselte Imeri luchst Rüegg die Kugel ab. Iapichino schnappt sich das frei liegende Spielgerät und flankt in den gegnerischen Sechzehner. Pa Modou rettet vor Koné, legt aber für Tasar auf. Dieser hält sofort drauf und trifft die Latte! Es ging direkt weiter. Imeri mit einem Traumsolo durch die Mitte. Es folgt das Zuspiel auf Tasar, der umkurvt Brecher, schiebt ein und sieht, dass der Linienrichter die Fahne oben hat. Das Tor zählte zu Recht nicht. Das sollte es aber noch nicht gewesen sein. Die letzte Aktion der Partie gehörte wieder den Calvin-Städtern. Imeri spielt raus auf den Flügel. Dort spediert Stevanovic den Ball direkt wieder in die Mitte. Koné setzt sich im Luftduell gegen Omeragic durch und erhöht auf 4:1!
Dies war der Schlusspunkt in einer Partie, welche der Servette FC auch bedeutend höher hätte gewinnen können. Am nächsten Sonntag reist man ans Rheinknie zum kriselnden FC Basel. Dort muss die Effizienz gesteigert werden, wenn man mit drei Punkten nach Hause fahren möchte. Wir freuen uns aber auf das Auswärtsspiel und hoffen auf eine Überraschung. Mit einem Sieg und einem Unentschieden zwischen St. Gallen und YB, könnten die Grenats bis auf sechs Punkte an die Tabellenspitze heranrücken.
Servette FC – FC Zürich 4:1 (1:0)
Stade de Genève : 7'052 Zuschauer
Schiedsrichter : Alessandro Dudic ; Jan Köbeli, Sertac Kurnazca
VAR : Adrien Jaccottet ; David Schärli
Tore : 23' Kyei (1:0), 64' Tosin (1:1), 67' Koné (2:1), 79' Koné (3:1), 90'+4 Koné (4:1)
Servette FC : Frick ; Sauthier, Rouiller, Sasso, Iapichino ; Stevanovic, Cespedes, Ondoua, Cognat (81' Imeri) ; Tasar (90' Alves), Kyei (65' Koné)
FC Zürich : Brecher ; Rüegg, B. Omeragic, M. Kryeziu, Pa Modou ; Domgjoni, Sohm (55' H. Kryeziu) ; Tosin, Marchesano, Kololli (81' Winter) ; Mahi (68' Kramer)
Verwarnungen : 31' Pa Modou, 41' Domgjoni, 55' M. Kryeziu, 77' B. Omeragic, 90'+3 Imeri
Bemerkungen : Servette ohne Park, Schalk (Verletzt), Castanheira, Holcbecher, Lang, Martial, E. Omeragic, Severin, Souici, Vouilloz, Wüthrich (Nicht im Aufgebot), 84' Lattenschuss von Tasar, 85' Abseitstor von Tasar ; Zürich ohne Nathan, Schönbächler (Gesperrt), Janjicic (Krank), Kharabadze, Pedersen, Zumberi (Verletzt), Kempter, Sauter (Nicht im Aufgebot)
Social Media