Am Freitag wurde bekanntgegeben, dass der vierte Tabellenplatz zur Qualifikation für die Europa League Qualifikationsspiele reicht. Nach dem genfer Remis-Marathon der letzten Wochen hat sich der sicher geglaubte vierte Tabellenplatz zu einem regelrechten Dreikampf entwickelt. Am Samstag reiste der Servette FC in den Letzigrund, um sich wieder etwas Luft zu verschaffen. Es kam anders.
Dabei waren die Weichen zu Spielbeginn richtig gestellt. Tasar prüfte FCZ-Goalie Brecher bereits nach drei Minuten mit einem Weitschuss. Wenig später war es Routis, der mit einem Freistoss den gegnerischen Kasten nur knapp verfehlte.
Die Hausherren kamen nach knapp zwanzig Minuten zu einer ersten guten Möglichkeit. Schönbächler spielte einen Corner an die Strafraumgrenze zurück. Dort hielt Kololli drauf, sah seinen Schuss aber von Routis und Imeri geblockt. Der Abpraller landete wieder auf dem Fuss von Kololli, der das Leder im zweiten Anlauf unhaltbar zum 1:0 ins Lattenkreuz knallte. Das Tor gab dem FCZ Aufwind. Trotzdem konnten sich die Servettiens hin und wieder aus dem Griff lösen. In der 26. Spielminute fing Cognat einen Pass von Nathan ab. Cognat lancierte direkt Tasar, der die Kugel gefährlich zur Mitte spielte. Imeri setzte den Ball übers Tor, wurde aber von Schönbächler hart getackelt. Der Schiedsrichter entschied unverständlicherweise nicht auf „Foul“. Da hätte sich der „Z“ nicht über einen Penaltypfiff beschweren dürfen.
Nach der Pause zeigte sich Zürich bestrebt, den wichtigen zweiten Treffer zu erzielen. In der 50. Minute tankte sich der robuste Kololli durchs Mittelfeld. Es folgte ein Pass auf den mitgeeilten Kempter. Das zürcher Eigengewächs schaltete schnell und legte quer für Rüegg auf. Dieser behielt die Nerven und netzte gekonnt gegen Kiassumbua ein. Und der FCZ gab sich mit dem 2:0 nicht zu frieden. Kurz nach dem Treffer lancierte Kololli Marchesano. Der hebt die Kugel am herauseilenden Kiassumbua vorbei. Routis kann jedoch in letzter Sekunde mit dem Kopf klären. Zürich blieb näher am dritten Tor dran, als Servette am Anschlusstreffer. Kramer liess nach einer guten Stunde das Aussennetz zappeln.
In der Schlussphase bäumten sich die Gäste aber nochmals auf. Alves setzte Koné in Szene. Der Ivorer lässt Nathan stehen und passt zur Mitte. Cespedes verfehlt und täuscht damit Brecher, der notgedrungen nur abprallen lassen kann. Sauthier steht ideal, hat Zeit und Platz und – verfehlt das Tor kläglich. Das hätte das Anschlusstor sein müssen! Ärgerlich, aber das war es noch nicht mit der Schlussoffensive. Schalk und Alves setzen die gegnerische Abwehrkette mit einem schönen Doppelpass „Schach matt“. Schalk kommt zum Abschluss, bringt den Ball aber auch nicht an Brecher vorbei.
In der Schlussphase liess Alain Geiger Alexis Martial debütieren. Der Franzose konnte den Unterschied aber auch nicht mehr ausmachen.
Somit lässt Servette zum ersten Mal seit Wiederaufnahme des Spielbetriebs alle Punkte liegen. Der FCZ schliesst punktemässig zu den Grenats auf. Ebenso wie der FC Luzern, der am Sonntag drei Punkte gegen den FC Thun einheimsen konnte. Am Mittwoch kommt es für den SFC zum nächsten Direktduell. Dann reist der FC Luzern ins Stade de Genève.
FC Zürich – Servette FC 2:0 (1:0)
Letzigrund : 1'000 Zuschauer
Schiedsrichter : Sandro Schärer ; Bekim Zogaj, Efe Kurnazca
VAR : Alain Bieri ; Alain Heiniger
Tore : 19' Kololli (1:0), 50' Rüegg (2:0)
Servette FC : Kiassumbua ; Sauthier, Rouiller, Routis, Vouilloz (69' Alves) ; Imeri, Ondoua (86' Martial), Maccoppi (46' Schalk), Cognat (69' Cespedes) ; Koné, Tasar (60' Stevanovic)
FC Zürich : Brecher ; Nathan, H. Kryeziu, B. Omeragic (81' M. Kryeziu) ; Domgjoni ; Rüegg, Marchesano (74' Seiler), Schönbächler (46' Sohm), Kempter (71' Pa Modou) ; Kololli (81' Winter), Kramer
Verwarnungen : 30' Nathan, 53' Rouiller, 65' Kololli, 72' Marchesano, 74' Pa Modou, 90'+2 Seiler
Bemerkungen : Servette ohne Frick (Gesperrt), Gonçalves, Iapichino, Sasso, Severin (Verletzt), Ajdini, Holcbecher, Monteiro, E. Omeragic, Opoku, Regillo (Nicht im Aufgebot), SFC-Pflichtspieldebüt von Alexis Martial ; Zürich ohne Janjicic (Krank), Mahi, Tosin (Verletzt), Bangura, Baumann, Britto, Di Giusto, Kasaï, Sauter, Sulejmani, Zumberi (Nicht im Aufgebot)
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