Das Stadion Wankdorf in Bern is offiziell zurück. Gestern reiste der Servette FC hoffnungsvoll in die Bundeshauptstadt an und enttäuscht wieder ab. Dabei waren die Folgen des straff angesetzten Spielplans deutlich zu erkennen. Gonçalves, Routis, Severin und Tasar fehlten verletzt. Ein weiterer sollte noch ins Lazarett folgen.
Dabei startete die Partie relativ verhalten. Nsamés erster Warnschuss konnte von Frick ohne Probleme abgewehrt werden. Danach blieben die Vorteile bei Gelb-Schwarz, allerdings blieben die grossen Torchancen lange Zeit aus. So blieben der verletzungsbedingte Ausfall von Iapichino nach knappen zwanzig Minuten und ein nicht gegebener Elfmeter für Servette (gewohnt kein Eingriff des VAR) die einzigen Aufreger der Startphase.
Danach liess der SFC das Wankdorf ein erstes Mal aufraunen. Sasso machte das Spiel mit einem langen Ball schnell. Cognat handelte reaktionsschnell und spedierte die Kugel von links ins Zentrum. Dort schraubt sich Stevanovic sprunggewaltig in die Höhe und köpft an den Pfosten.
Darauf meldete sich die Verletzungshexe zurück. Diesmal aber auf Seiten der Berner. Erst musste sich Lefort auswechseln lassen, dann folgte ihm Lustenberger in die Katakomben. Der YB-Kapitän musste sich, nach einem unfreiwilligen Zusammenprall mit Koné, eine riesige Platzwunde an der Stirn verarzten lassen.
Dann überschlugen sich die Ereignisse wieder in sportlicher Sicht. Nach 44 Minuten kamen die Grenats auf der rechten Seite zu einem Einwurf. Stevanovic bringt den Ball wieder ins Spiel. Imeri räumt sich den Weg, mit einem genialen Lupfer über Bürgy, frei. Imeri setzt direkt zum hohen Pass an und findet den Kopf von Koné. Der Angreifer lässt sich nicht zwei Mal bitten und trifft zum 0:1! Und die Genfer doppelten beinahe nach. Am Ende einer schönen Ballstafette stand Imeri, dessen Abschlussversuch nur neben dem Tor landete. Mit dem wichtigen Führungstreffer im Rücken, wähnte sich Servette zu sehr in Sicherheit. YB erhöhte kurzzeitig den Druck. Eine misslungene berner Flanke landete auf dem Fuss von Stevanovic, der an den eigenen Pfosten traf. Die Szene war damit aber noch nicht zu Ende. Garcia erlief sich den Abpraller und flankte nochmals von links vors Tor. Dort stand Vouilloz zu weit von Fassnacht weg. Der Nationalspieler stieg hoch und traf per Kopf zum 1:1.
Dann war Pause. Die Servettiens verspielten sich ihre gute Ausangslage in der Nachspielzeit der ersten Hälfte.
Nach verhaltenen Startminuten in Halbzeit zwei, kamen die Hausherren in der 56. Minute zu einem Eckball. Sierro trat diesen in die Gefahrenzone, wo Martins angerauscht kam. Der Luxemburger hob das Knie und drückte das Spielgerät zum 2:1 über die Linie. So lag plötzlich der Meister in Front. Und es kam noch dicker. Rouiller wurde von mehreren Gegenspielern bedrängt. Dabei verlor der SFC-Innenverteidiger die Übersicht und spielte einen Rückpass genau in die Füsse von Sulejmani. Der legte für Elia auf, welcher das Geschenk dankend annahm und das Skore auf 3:1 erhöhte.
Servette musste reagieren, wenn man noch Punkte aus dem Wankdorf mitnehmen wollte. Wenige Minuten nach Elias Tor erarbeitete sich die Geiger-Truppe einen Corner. Imeri zirkelte diesen auf die Stirn von Kyei. Der Franzose lenkte ab und markierte den 3:2-Anschlusstreffer. Als Reaktion folgte ein Lattenkopfball von Bürgy. Die Partie war wieder lanciert! Die Servettiens versuchten das Spielgeschehen an sich zu reissen. Damit kamen auch die Tormöglichkeiten zurück. Eine Imeri-Flanke flog an Freund und Feind vorbei und verfehlte den berner Kasten nur knapp. Einige Zeigerumdrehungen später fehlte es Sauthier am Zielwasser. In den Schlussminuten drückte YB auf die Entscheidung. Nsamé kam im Servette-Sechzehner gefährlich an den Ball. Frick wollte retten, erwischte den Kameruner aber am Fuss. Nsamé ging zu Boden und Schiedsrichter Turpin zeigte auf den Punkt. Nsamé übernahm die Verantwortung und traf sicher zum 4:2-Endstand.
Somit verlieren die Grenats zum ersten Mal in dieser Saison gegen die Young Boys. Das Team von Alain Geiger kämpfte aufopferungsvoll. Am Ende war der Gegner aber einfach zu stark. Am kommenden Wochenende reist der FC Basel ins Stade de Genève. Auch die „Bebbis“ bekundeten in dieser Spielzeit regelmässig Mühe mit dem Spielstil der Genfer. Zudem kehrt Alex Schalk in den Kader zurück. Wir bleiben gespannt.
BSC Young Boys – Servette FC 4:2 (1:1)
Stadion Wankdorf : 1'000 Zuschauer
Schiedsrichter : Clément Turpin ; Nicolas Danos, Cyril Gringore
VAR : Urs Schnyder ; Stefan Horisberger
Tore : 44' Koné (0:1), 45'+4 Fassnacht (1:1), 56' Martins (2:1), 61' Elia (3:1), 68' Kyei (3:2), 90'+3 Nsamé (4:2)
Servette FC : Frick ; Sauthier, Rouiller, Sasso, Iapichino (20' Vouilloz) ; Ondoua (79' Maccoppi), Cespedes (64' Kyei) ; Stevanovic, Imeri (79' Alves), Cognat ; Koné
BSC Young Boys : von Ballmoos ; Lotomba (77' Mambimbi), Camara, Lustenberger (41' Bürgy), Lefort (33' Garcia) ; Fassnacht, Martins, Sierro, Sulejmani (77' Ngamaleu) ; Elia (77' Gaudino), Nsamé
Verwarnungen : 48' Camara, 74' Martins, 80' Ngamaleu
Bemerkungen : Servette ohne Schalk (Gesperrt), Gonçalves, Routis, Severin, Tasar (Verletzt), Ajdini, Castanheira, Holcbecher, D. Monteiro, L. Monteiro, Omeragic, Opoku, Regillo (Nicht im Aufgebot), 22' Kopfball von Stevanovic an den Pfosten ; YB ohne Aebischer, Janko (Gesperrt), Hoarau, Lauper, Petignat, Sorensen (Verletzt), Ballet, Kasongo, Malula, Marzino, Schüpbach, Zesiger (Nicht im Aufgebot), 45'+2 Tor von Nsamé wegen Abseits aberkannt, 45'+3 Eigenpfostenschuss von Stevanovic, 70' Kopfball von Bürgy an die Latte
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