Grenats machen Basel das Leben schwer
Servettiens vermiesen Basels letzte Meisterträume
Das Stade de Genève bleibt eine Festung. Seit dem 20. Oktober 2019 (gegen den FC St. Gallen) zog die Geiger-Truppe kein einziges Mal den kürzeren. In der Hinrunde schlug man den FC Basel mit 2:0. Auch in der Rückrunde hatte der ehemalige Ligakrösus bitter mit dem SFC zu kämpfen.
Denn das Heimteam erwischte einen Start nach Mass. In der 9. Minute führte Cognat einen Einwurf blitzschnell aus. Schalk hatte viel Freiraum und wusste diesen zu nutzen. Der Niederländer bediente Kyei an der Strafraumgrenze. Dieser legte sich die Kugel zurecht und drückte flach ab. Der Schuss sauste durch die Beine von Alderete und landete via Innenpfosten unhaltbar im Netz. So führten die Genfer überraschend früh mit 1:0.
Basel benötigte fast zwanzig Minuten, um in der Partie anzukommen. Dann zündete Pululu auf der linken Seite den Turbo. Bewacher Sauthier war schlichtweg zu langsam und konnte Pululu nur mit unfairen Mitteln stoppen. Das Resultat dieses dummen Fouls war ein Elfmeter für den FCB. Campo nahm sich der Sache an und verwandelte mit einem präzisen Schuss in die untere rechte Ecke zum 1:1. Der Treffer schien den Gästen gut getan zu haben. Fortan hatte „Rotblau“ mehr Spielanteile, biss sich aber an der genfer Defensive die Zähne aus. Ebenfalls raus musste Servette-Stürmer Grejohn Kyei. Der Torschütze verletzte sich nach einem Zusammenprall mit Omlin und wurde nach einer guten halben Stunde durch Koné ersetzt. Dies blieb der einzige Aufreger der restlichen ersten Halbzeit.
Aus Sicht der Calvin-Städer durfte man zufrieden sein. Das Team hielt wieder tapfer entgegen und liess dem Gegner nur wenig Platz für kreativen Spielraum.
Und direkt nach Wiederanpfiff hätten die Grenats beinahe einen draufgelegt. Cognats Zuspiel mit dem Aussenrist erreichte Stevanovic. Die Nummer 9 stürmte alleine auf das basler Tor. Im Abschluss zeigte Stevanovic aber Nerven. Omlin hielt ohne Probleme. Gleich danach war die Abwehr der Platzherren gefordert. Frei spielt einen Steilpass in den Lauf von Campo. Der steht alleine vor dem Tor und scheitert am stark reagierenden Frick. Jetzt war etwas los im Stade de Genève! Denn diese Grosschance schien die Servettiens endgültig aufzuwecken.
Nach 58 Minuten verlor Stevanovic einen Zweikampf gegen Xhaka. Der Bosnier gab aber nicht auf und konnte das Leder mit beherztem Körpereinsatz von van der Werffs Fuss spitzeln. Ondoua macht das Spiel schnell. Sein Pass erreicht Koné. Der lässt für Schalk abtropfen und sieht wie der Holländer einfach drauf hält. Der Prachtsschuss schlägt oben rechts zum 2:1 ein! Omlin hatte wieder keine Chance.
Die Freude währte allerdings nicht all zu lange. Keine fünf Minuten nach der erneuten Servette-Führung, bekamen die Bebbis einen Freistoss zugesprochen. Frei trat diesen in die Gefahrenzone. Der aufgerückte Alderete steht goldrichtig und drückt die Kugel per Kopf über die Linie. Das 2:2 war nicht unverdient, aber auch nicht zwingend notwendig.
Trotz des erneuten Rückschlags brach Servette nicht auseinander. Auch Geigers riskante Einwechslungen brachten das Spielgefüge nicht durcheinander. Die beiden Debütanten Alban Ajdini und Lucas Monteiro fügten sich gut in die Mannschaft ein.
In der Schlussphase kam der FCB aber nochmals zu einer Abschlussmöglichkeit. Campo prüfte Frick aus der Distanz. Der genfer Torwart konnte die Szene erst im Nachfassen, und kurz vor Cabrals Fuss, entschärfen. Wenig später stand der brasilianische Angreifer erneut im Fokus. Nach einem Foul an Sasso musste Cabral vorzeitig unter die Dusche. Es war eine harte gelb-rote Karte.
Auf Seiten der Grenats kanns egal sein, Die Servettiens behalten einen Punkt in der Romandie und haben die Gewissheit, dass man sich hierzulande vor keinem Gegner verstecken muss. Schon am Mittwoch wird dieses Wissen erneut geprüft. Dann reist der SFC ins berner Oberland, wo mit dem FC Thun ein formstarker Gegner wartet. Kein einfaches Unterfangen, denn mit Timothé Cognat fehlt eine wichtige Stammkraft aufgrund einer Gelb-Sperre.
Servette FC – FC Basel 1893 2:2 (1:1)
Stade de Genève : 1'000 Zuschauer
Schiedsrichter : Luca Piccolo ; Sladan Josipovic, Devis Dettamanti
VAR : Lukas Fähndrich ; David Schärli
Tore : 9' Kyei (1:0), 19' Campo (Foulpenalty) (1:1), 58' Schalk (2:1), 62' Alderete (2:2)
Servette FC : Frick ; Sauthier (59' L. Monteiro), Rouiller, Sasso, Vouilloz ; Stevanovic, Ondoua, Cognat (85' Cespedes), Imeri (59' Alves) ; Kyei (31' Koné), Schalk (85' Ajdini)
FC Basel 1893 : Omlin ; Widmer, Cömert, Alderete, van der Werff ; Frei, Xhaka (79' Ramires) ; Stocker (75' Tushi), Campo, Pululu (75' van Wolfswinkel) ; Cabral
Verwarnungen : 37' Alderete, 43' Sauthier, 45'+3 Imeri, 61' Cabral, 61' Cognat ; 75' Schalk
Gelb-Rot : 83' Cabral
Bemerkungen : Servette ohne Gonçalves, Iapichino, Routis, Severin, Tasar (Verletzt), Castanheira, Henchoz, Holcbecher, Martial, D. Monteiro, Omeragic, Opoku, Regillo (Nicht im Aufgebot), SFC-Pflichtspieldebüt für Alban Ajdini, Lucas Monteiro ; Basel ohne Zuffi (Verletzt), Bunjaku, Gebhardt, Oberlin, Petretta, Pukaj, Riveros, Vishi (Nicht im Aufgebot)