Basel taucht im Stade de Genève
Abgeklärter Auftritt gegen den FCB
Im Stade de Genève trat der SFC am letzten Sonntag zum ersten Meisterschaftspiel der Saison 2020/2021 an. Nach der Auftaktniederlage gegen den FC Lausanne-Sport stellte Alain Geiger auf einigen Positionen um. Cespedes durfte im defensiven Mittelfeld starten. Cognat rückte dafür auf die Zehn und Imeri auf den linken Flügel. Varol Tasar figurierte gar nicht im Aufgebot. Es bahnt sich ein Wechsel an! Auch Neuzugang Théo Valls schaffte es nicht ins Aufgebot. Trainingsrückstand verhindert ein Debüt des Franzosen.
Alles andere als rückständig war dann der Start in die Partie. Mendy lässt erst Zhegrova und Widmer ins Leere laufen, dann folgt ein scharfer Pass zur Mitte. Koné steht goldrichtig und hämmert den Ball aus nächster Nähe an die Latte! Ein grosses Ausrufezeichen der Servettiens, welche, nach der biederen Offensivleistung in Lausanne, zuletzt Häme einstecken mussten.
Von den Gästen vom Rheinknie kam wenig. Cabral versuchte es nach 9 Minuten mit der Hacke. Sein Versuch brachte Frick allerdings nicht in Verlegenheit. Viel ärgerlicher war dafür die nächste Aktion. Timothé Cognat verletzte sich ohne Fremdeinwirkung am linken Oberschenkel. Für den Mittelfeldmann war Schluss. Antunes musste ihn ersetzen. Der Wechsel liess den Offensivdrang der Heimmannschaft etwas abflachen. Basel versuchte das Tempo zu erhöhen, biss sich aber an der genfer Viererkette die Zähne aus. In der 24. Minute sollten die „Bebbis“ den gegnerischen Riegel knacken. Zhegrova spitzelt die Kugel mit einem harten Einsteigen gegen Mendy zu van Wolfswinkel. Der bedient den frei stehenden Stocker. Der Ex-Nationalspieler zögert nicht lange versenkt sicher in der langen Ecke. Doch dann meldete sich der VAR! Schiedsrichter Piccolo sah sich die Szene nochmals am Fernseher an und entschied auf Foulspiel! Ein vertretbarer Entscheid. Servette wurde vom Rückstand bewahrt. Das beflügelte die Mannschaft vom Genfersee. Imeri zog nach einer halben Stunde in Richtung basler Strafraum. Imeri lässt Padula stehen und wird von van der Werff mit einer Grätsche gestoppt. Das Verdikt war klar, Notbremse und eine rote Karte für den Abwehrspieler.
Die Grenats waren durften nun eine Stunde lang gegen einen Gegner anlaufen, dem noch ein EL-Qualifikationsspiel in den Beinen steckt. Bis zur Pause sollte es trotzdem beim 0:0 bleiben. Auch deshalb, weil Stevanovic kurz vor dem Pfiff direkt vor FCB-Goalie Nikolic scheiterte.
Nach dem Seitenwechsel wollte Servette den Sack möglichst schnell zu machen. Mendy rückt mit nach vorne auf. Ein Haken reicht, um van Wolfswinkel abzuschütteln. Der Linksverteidiger drückt ab, sieht seinen Schuss aber von Nikolic geblockt. Wenig später versuchte sich Imeri aus der Distanz. Sein Mut wird von der Ungenauigkeit der Schusses überschattet. Der SFC war nun klar tonangebend. Nach 56 Minuten war es Sauthier, der im Abschluss sündigte. Der Kapitän wurde im rücken der Abwehr angespielt und liess sein Geschoss über die Latte zischen. „Rotblau“ versuchte nun den Spielrhythmus zu brechen. Schon früh spielte der Tabellendritte der abgelaufenen Saison auf Zeit. Torwart Nikolic fing sich nach einer Stunde eine gelbe Karte ein.
Alain Geiger und seine Mannen witterten Morgenluft. Basel wankte und schien defensiv Anfällig. Ein hoher Ball von Mendy erreichte Stevanovic. Der legt per Kopf zurück auf Koné und der köpft Nikolic an. Eine brandheisse Aktion, die wieder nicht mit einem Tor belohnt wurde. Doch das sollte sich schon bald ändern. Ein weiterer Angriff der Calvin-Städter rollte an. Antunes legt für Schalk auf. Der Niederländer flankt zu Stevanovic. Der Bosnier sucht wieder Koné, findet aber den Arm von Hajdari. Der Schiedsrichter hat freie Sicht und entscheidet sofort auf Elfmeter! Jetzt muss es aber funktionieren! Schalk läuft an und versteckt das Spielgerät in der linken Ecke. 1:0 für den SFC!
Das Heimteam war zufrieden mit der Führung und schaltete einen Gang zurück. Trotzdem brachte sich Schalk nochmals in Abschlussposition. Nikolic musste nochmals eingreifen und hielt seine Farben im Spiel.
Das nützte jedoch nichts, denn kurz darauf war Schluss! Servette behält drei Punkte in Genf und darf sich zufrieden zeigen. Mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit im Angriff hätte man zwar nicht so lange zittern müssen, in der Abwehr gewährte man dem Gegner jedoch kaum Möglichkeiten. Mit 22:4 Schüssen und 7:1 Torschüssen untermauert der SFC seine Leistung. Zu lange auf den Lorbeeren ausruhen sollte man sich jedoch nicht. Am kommenden Sonntag geht es in die Ostschweiz zu Vize-Meister St. Gallen.
Servette FC – FC Basel 1893 1:0 (0:0)
Stade de Genève : 1'000 Zuschauer
Schiedsrichter : Luca Piccolo ; Sladan Josipovic, Vital Jobin
VAR : Sascha Kever ; Raffael Zeder
Tore : 77' Schalk (Handspenalty) (1:0)
Servette FC : Frick ; Sauthier (70' Diallo), Rouiller, Sasso, Mendy ; Cespedes, Ondoua ; Stevanovic, Cognat (10' Antunes (90'+3 Severin)), Imeri (70' Schalk) ; Koné
FC Basel 1893 : Nikolic ; Widmer, van der Werff, Alderete, Padula ; Frei, Bunjaku (80' Pululu) ; Zhegrova (34' Hajdari), van Wolfswinkel, Stocker (80' Campo) ; Cabral (63' Tushi)
Verwarnungen : 7' Bunjaku, 13' Cespedes, 51' Stevanovic, 58' van Wolfswinkel, 61' Nikolic
Rot : 30' van der Werff
Bemerkungen : Servette ohne Kyei (Verletzt), Ajdini, Guérin, Henchoz, Holcbecher, Maccoppi, Martial, Mazzolini, Monteiro, Omeragic, Opoku, Regillo, Valls, Tasar (Nicht im Aufgebot), 3' Lattenschuss von Koné ; Basel ohne Cömert, Isufi, Marchand, Petretta, Xhaka, Zuffi (Verletzt), Ademi, Dimitriou, Gebhardt, Kalulu, Oberlin, Pukaj, Riveros (Nicht im Aufgebot), 24' Tor von Stocker wegen Foulspiels aberkannt