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Kein Sieger bei Servette vs. Lugano

23.11.2020 01:58:13 | Peter

Punkteteilung bei inoffiziellem „Restart“

 

Seit fünf Wochen hat der Servette FC keinen Ernstkampf mehr bestritten. Corona-Fälle im Verein oder bei gegnerischen Mannschaften zwangen die Genfer zu mehreren Spielverschiebungen. Zu all dem kam die Länderspielpause dazu. Gestern Nachmittag durfte Alain Geiger sein Team endlich zum gefühlten „Restart“ auf den Platz schicken. Ohne die verletzten Schalk und Stevanovic sollte ein Sieg gegen den FC Lugano her. Kein einfaches Unterfangen, wenn man Servettes harzige Bilanz gegen die Tessiner in der abgelaufenen Spielzeit betrachtet.

Genau so harzig gestaltete sich der Start in die Partie. Fast zwanzig Minuten benötigte die Geiger-Truppe, ehe man das Wort „Offensivbemühungen“ erstmals in den Mund nehmen durfte. Dann meldeten sich die Grenats mit einem Ausrufezeichen in der Meisterschaft zurück. Antunes geniesst auf der linken Seite viel Freiheiten. Der Youngster schlägt eine Flanke in den Strafraum. Imeri legt gekonnt auf Sauthier zurück, der sofort den Abschluss sucht. Guerrero wirft sich in Extremis in die Schussbahn und blockt für den geschlagenen Torwart. Lange durfte der SFC der vergebenen Chance nicht nachtrauern. Lugano setzte sofort zum Gegenangriff an. Odgaard schüttelt Rouiller an der Mittellinie ab und marschiert in Richtung genfer Gehäuse. Der Däne bedient seinen skandinavischen Teamkollegen Gerndt. Der Schwede setzt auf Gewalt, statt Präzision und prüft Frick mit einem satten Schuss. Der Goalie ging aus dem Duell als Sieger hervor. Trotz dieser Doppelchance blieb das Spiel vorerst so aufregend, wie das Treiben auf der leeren Tribüne. Gute fünf Minuten vor der Pause kam Servette zu einem Eckball. Imeri entschied sich für die kurze Variante und passte zu Valls. Der Franzoste trat die Kugel scharf in die Gefahrenzone, wo Sasso munter drauf hielt. Der Verteidiger traf Kyei, der sich den Abpraller sofort schnappte und im zweiten Anlauf über die Linie drückte. Es war der wichtige Führungstreffer für die Hausherren! Und die Führung hielt bis zum Seitenwechsel Bestand.
Auch in der zweiten Hälfte hätten Fussballliebhaber gerne im Programm weitergezappt. Es dauerte bis zur 63. Minute, ehe wieder Gefahr für einen der beiden Keeper aufkam. Lovric setzte auf dem linken Flügel zur Flanke an. Der Ball segelte in den Sechzehner, wo Lavanchy sich erst von Cognat lösen konnte und dann aus der Drehung zum 1:1 traf. Eine bittere Pille für die Grenats, deren Abwehr sonst souverän agierte. Das Gegentor sollte ein Schönheitsfehler sein, der sofort korrigiert gehörte. Nur wenige Augenblicke nach dem Tor prüfte Rouiller Baumann mit einem Kopfball. Der Schlussmann der Bianconeri hielt der Prüfung Stand. In der Schlussphase nahm die Partie endlich Fahrt auf. Allen voran die Gäste um ihren Joker Flügelspieler Guerrero. Von Ardaiz bedient, tauchte der Spanier alleine vor Frick auf. Der Servettien entschärfte die Szene aber mit einer starken Fussabwehr. Kurze Zeit später war es wieder Frick, der seine Farben im Spiel hielt. Der eingewechselte Lungoyi tänzelte Sasso aus und traf beinahe gegen seinen ehemaligen Ausbildungsklub. Die Partie näherte sich dem Abpfiff. Und die Grenats bäumten sich ein letztes Mal auf. Sauthier startet einen Konter. Der Ball landet bei Imeri, der Koné mit einem Traumpass in die Tiefe bedient. Der Ivorer ist schneller als Lavanchy und steht alleine vor dem Lugano-Tor. Koné schiebt die Kugel an Baumann vorbei und trifft den Pfosten! Da schrammen die Tessiner an der Niederlage vorbei. Und noch war nicht Schluss! In der Nachspielzeit tritt Mendy das Leder nochmals nach vorne. Cespedes legt mit der Hacke für Sasso auf. Der aufgerückte Innenverteidiger leitet zu Ondoua weiter, der sich zu viel Zeit lässt und von Covilo entscheidend gestört wird. Der Schuss landete neben dem Tor und damit auch die Hoffnung auf einen Heimsieg.

Denn kurz darauf beendete Schiedsrichter Dudic die Partie. Wie so oft trennen sich Servette und Lugano in Genf mit einem Unentschieden. Für Servette geht es bereits am kommenden Mittwoch weiter. Um 18:15 Uhr steigt das Nachholspiel im Stade de Tourbillon von Sion.

Servette FC – FC Lugano 1:1 (1:0)

Stade de Genève : 0 Zuschauer
Schiedsrichter : Alessandro Dudic ; Marco Zürcher, Efe Kurnazca
VAR : Alain Bieri ; Jan Köbeli
Tore : 38' Kyei (1:0), 63' Lavanchy (1:1)

Servette FC : Frick ; Sauthier, Rouiller, Sasso, Mendy ; Valls (68' Diallo), Ondoua ; Imeri, Cognat (89' Severin), Antunes (54' Cespedes) ; Kyei (68' Koné)

FC Lugano : Baumann ; Kecskés, Maric, Daprelà ; Custodio ; Lavanchy, Macek (76' Covilo), Lovric, Guerrero ; Gerndt (76' Ardaiz) ; Odgaard (57' Lungoyi)

Verwarnungen : 35' Gerndt, 47' Kecskés, 75' Koné, 84' Custodio, 88' Ondoua

Bemerkungen : Servette ohne Fofana (Gesperrt), Henchoz, Schalk, Stevanovic (Verletzt), Ajdini, Guérin, Holcbecher, Martial, Mazzolini, Monteiro, Nyakossi, Omeragic, Opoku, Regillo (Nicht im Aufgebot), 89' Pfostenschuss von Koné ; Lugano ohne Bottani, Guidotti, Ošs, Sabbatini (Verletzt), De Queiroz, Jovanovic, Pietrogiovanna, Seferaj, Selasi, Soldini (Nicht im Aufgebot)