Effizientes Sion schlägt den SFC im Rhône-Derby
Ein Funken Hoffnung trotz Niederlage?
Mit dem neuen Reisecar ging es für die Grenats am Mittwoch ins Wallis. Während der Servette-Car vor dem Tourbillon stehen gelassen werden musste, parkte der FC Sion seinen Bus mitten im Sechzehner. Das Rhône-Derby ging mit 2:0 an die Sittener, welche hinten gut verteidigten, und vorne souverän skorten.
Beim SFC fehlte Miroslav Stevanovic erneut verletzungsbedingt. So lag es am anderen Shootingstar, für etwas Torgefahr zu sorgen. Kastriot Imeri scheiterte in der Startphase zwei Mal an FCS-Goalie Fickentscher. Nach einer Viertelstunde meldeten auch die Walliser Anspruch auf Torraumszenen an. Clemenza schlägt einen Freistoss von links in den Strafraum, wo Bamert viel zu passiv gedeckt wird. Der U21-Nationalspieler kommt mit dem Kopf an die Kugel und trifft zum 1:0 für die Platzherren. Entsprechend früh rannte Servette einem Rückstand nach. Zwar lagen die Vorteile klar auf Seiten der Gäste, was diese aber in der gegnerischen Gefahrenzone praktizierten, war mehr als harmlos.
So blieb es beim sittener Mini-Vorsprung zur Pause.
Nach dem Pausentee gelobte der SFC Besserung. Kyei verpasste den Ausgleichstreffer aus spitzem Winkel. Das es besser geht zeigte wiederum der FC Sion. In der 58. Minute schuf sich Clemenza Platz auf dem rechten Flügel. Der Italiener brachte den Ball wieder ins Zentrum, wo sich Khasa in die Luft schraubte und eiskalt zum 2:0 einnickte. Beinahe wäre es für die Genfer noch dicker gekommen. Nur zwei Zeigerumdrehungen nach seinem Treffer, schickte Khasa Hoarau in die Tiefe. Die Starverpflichtung von Christian Constantin schob die Kugel allerdings knapp am Tor vorbei.
Auf Seiten der Calvin-Städter musste nun endlich etwas gehen. Nach 68 Minuten tritt Imeri einen Freistoss in die Spitze. Sasso legt per Kopf ideal für Cespedes auf. Der bolivianische Nationalspieler kommt zum Abschluss, vergibt aber kläglich. Nichtsdestotrotz schien nun ein Ruck durch die Mannschaft zu gehen. Der eingewechselte Fofana brachte mächtig Zug auf das Tor. Der Franzose zirkelt in der 74. Minute einen Freistoss auf das Sion-Tor. Fickentscher muss sich lang machen, kann jedoch über die Latte lenken. Der darauffolgende Eckball landet wiederum, über Umwege, auf dem Fuss von Fofana. Der zieht wieder ab und muss mit ansehen, wie das Leder von André an die Latte gelenkt wird. Nun war Feuer unterm Dach. Servette zeigte plötzlich sehr viel Selbstvertrauen. Cognat versuchte sich aus der Distanz, fand aber in Fickentscher seinen Meister. Auch in der 82. Minute musste der walliser Schlussmann sein ganzes Können auspacken. Cespedes lenkte einen Corner mit der Stirn gefährlich aufs Tor. Fickentscher rettet mit den Fingerkuppen und hat Glück, dass die Flugbahn der Kugel Schalk zwischen den Beinen erwischt. Der Anschlusstreffer der Grenats wäre mehr als verdient gewesen.
Sion wagte sich selbst nur noch selten in die Offensive. Nach einem missglückten Klärungsversuch von Sauthier, stand Wakatsuki aber plötzlich alleine vor genfer Gehäuse. Der Japaner zeigte Nerven. Frick rettete mit einer Faustabwehr
Den Servettiens lief die Zeit davon. Sollte es zumindest für einen Ehrentreffer reichen? Cognat, einer der auffälligsten auf dem Platz, vernascht Iapichino und Serey Dié. Es folgt ein Zuspiel auf Schalk, der sofort den Torerfolg sucht. Wie schon bei Wakatsuki fehlte es auch Schalks Schuss an Präzision. Fickentscher hielt „die Null“ ohne Probleme.
Damit besiegelte der Sion-Keeper Servettes Derby-Niederlage. Während man sich in Genf erneut über die eigene Ineffizienz aufregen muss, machte vor allem die letzte halbe Stunde Hoffnung. Wenn Schalk den Rhythmus wieder findet und auch Stevanovic von seiner Verletzung zurückkehrt, könnte es endlich mit dem Toreschiessen klappen. Viel mehr solcher Ausrutscher darf man sich aber nicht mehr erlauben, wenn man in dieser Saison nicht um den Abstieg mitspielen will. Für die Samstagspartie kommt auch aus der Ecke der Statistiker ein Mut machendes Signal. Gegen alle Mannschaften der Super League punktet Servette am häufigsten gegen den FC Luzern.
FC Sion – Servette FC 2:0 (1:0)
Stade de Tourbillon : 5 Zuschauer
Schiedsrichter : Lionel Tschudi ; Marco Zürcher, Alain Heiniger
VAR : Lukas Fähndrich ; Raffael Zeder
Tore : 15' Bamert (1:0), 58' Khasa (2:0)
Servette FC : Frick ; Sauthier, Rouiller, Sasso, Mendy ; Valls, Ondoua (58' Cespedes) ; Imeri (69' Schalk), Cognat, Antunes (46' Koné) ; Kyei (58' Fofana)
FC Sion : Fickentscher ; Tosetti (46' Abdellaoui), Bamert, Ndoye, Iapichino ; Serey Dié ; Grgic (69' André), Araz ; Clemenza (82' Wakatsuki) ; Hoarau (69' Uldrikis), Karlen (46' Khasa)
Verwarnungen : 10' Tosetti, 67' Iapichino, 70' Cespedes
Bemerkungen : Servette ohne Diallo, Henchoz, Stevanovic (Verletzt), Ajdini, Alves, Guérin, Holcbecher, Martial, Mazzolini, Monteiro, Nyakossi, Omeragic, Opoku, Regillo (Nicht im Aufgebot), 75' Lattenschuss von Fofana ; Sion ohne Andersson, Kabashi, Luan (Verletzt), Baltazar, Buchard, Doldur, Itaitinga, Martic, Raphael, Rodrigues, Theler, Vlasenko, Zock (Nicht im Aufgebot)