Nach dem desolaten Auftritt gegen den FC Luzern war man in Genf mehr als gespannt, wie sich Servette gegen den FC Zürich verkaufen wird. Die Vorzeichen standen jedenfalls nicht optimal. Mit Mendy und Sasso mussten zwei Stammspieler ersetzt werden. Geiger kompensierte die Ausfälle mit Cespedes und Severin. Um den erstgenannten Spieler auf seiner gewohnten Position bringen zu können, schob er Ondoua eine Reihe zurück. Der Plan sollte aufgehen.
Die Gäste aus der Deutschschweiz erwischten den besseren Start in der Partie. Bereits in den Startminuten schaltete sich Aliti in die Offensive ein. Der Aussenverteidiger spielt scharf zur Mitte, wo Marchesano den Ball nicht an Frick vorbeischieben konnte. Kurze Zeit später tauchte Ceesay alleine vor dem SFC-Keeper auf. Aber auch hier hielt Frick seine Farben im Spiel. Wie schon am Samstag dauerte es ein Weilchen, ehe sich die Servettiens vorne bemerkbar machten. Ein Weitschuss von Cespedes verfehlte das Tor nur knapp. Danach neutralisierten sich die beiden Mannschaften weitestgehend. Erst kurz vor der Pause durchbrach Zürich die gegnerische Defensive. Ein weites Zuspiel von Becir Omeragic landete in den Füssen von Kololli. Der kosovarische Nationalspieler passt zur Mitte. Frick wirft sich vor die Füsse des mitgelaufenen Ceesay und hat Glück, dass dieser den Abpraller nicht verwerten konnte.
So ging es ohne Tore in die Pause.
Als sich die beiden Teams wieder auf dem Platz versammelten, fasste sich Cognat ein Herz. Der Franzose zeigte ein gutes Dribbling und bewies eine noch bessere Übersicht. Kyei kommt zum Abschluss und hat Pech, dass Sobiech gerade noch das Bein zwischen Ball und Gehäuse bringen konnte. Wenig später verpasste Schalk den Führungstreffer. Brecher konnte den Schlenzer des Niederländers problemlos abfangen. Deutlich mehr Probleme hatte der FCZ-Schlussmann in der 69. Minute. Nach einer Fofana-Hereingabe kommt es zu einem Missverständnis mit Vordermann Nathan. Kyei nutzte das Gewusel und wurstelte die Kugel irgendwie über die Linie! Die Freude über das 1:0 war aber nur von kurzer Dauer. Zwei Minuten nach dem Treffer segelte ein Freistoss von Kololli in die Gefahrenzone. Aliti versucht einzunicken, scheitert aber am hervorragend reagierenden Frick. Doch nur wenig später zappelte der Ball dann doch im genfer Tor. Domgjoni kommt im Strafraum an den Ball und schiebt gekonnt zum 1:1 in die entfernte Ecke. „Jetzt nur nicht die Nerven verlieren“, sagte man sich bei den Grenats. Und so rettete man sich über die reguläre Spielzeit. Dann enteilt Gnonto Severin. Der Youngster läuft auch an Frick vorbei und muss nur noch ins leere Tor einschieben. Der Italo-Ivorer war mit dem Kopf schon beim Torjubel. Und so kam es, dass der Ball am Pfosten landete! Riesen Glück für den SFC, der in der Folge nochmals einen Angriff lancierte. Der eingewechselte Imeri spielt zu Valls, der tankt sich durch die zürcher Abwehrreihe und schiesst an Brecher vorbei ins Glück! Der 2:1-Siegtreffer für Servette in der 94. Minute! Unglaublich! Und kurz darauf besiegelte Schiedsrichter Schärer den Sieg mit dem Schlusspfiff.
Ein glücklicher Triumph für Servette, das an diesem Abend das Glück erzwungen hatte. Alain Geiger und co. Dürfen sich über drei Punkte freuen und geben die rote Laterne wieder an den FC Vaduz ab. Am Samstag reist man ans Rheinknie, wo man seine Serie gegen den Vize-Rekordmeister (4x ungeschlagen) ausbauen will.
Servette FC – FC Zürich 2:1 (0:0)
Stade de Genève : 5 Zuschauer
Schiedsrichter : Sandro Schärer ; Stéphane De Almeida, Bekim Zogaj
VAR : Esther Staubli ; Mirel Turkes
Tore : 69' Kyei (1:0), 75' Domgjoni (1:1), 90'+4 Valls (2:1)
Servette FC : Frick ; Sauthier, Rouiller, Ondoua, Severin ; Cespedes ; Valls, Cognat (64' Imeri) ; Stevanovic, Kyei (74' Koné), Schalk (64' Fofana)
FC Zürich : Brecher ; B. Omeragic, Sobiech, Nathan, Aliti ; Domgjoni (84' H. Kryeziu), Doumbia ; Tosin, Marchesano (70' Schönbächler), Kololli (84' Gnonto) ; Ceesay (59' Kramer)
Verwarnungen : 60' Kyei, 79' Ondoua
Bemerkungen : Servette ohne Alves, Henchoz, Mendy, Sasso (Verletzt), Ajdini, Antunes, Guérin, Martial, Mazzolini, Monteiro, Nyakossi, E. Omeragic, Opoku, Regillo (Nicht im Aufgebot), Clichy (Noch nicht qualifiziert) ; Zürich ohne Britto (Verletzt), Janjicic (Krank), Bangura, Baumann, Frei, Khelifi, Koide, M. Kryeziu, Reichmuth, Rohner, Schättin, Seiler (Nicht im Aufgebot), 90'+1 Pfostenschuss von Gnonto
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