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Rückblick auf das "Abenteuer Champions League" unserer Damen

20.12.2020 03:31:31 | Peter

Tapfere Servettiennes unterliegen Atlético Madrid

 

Gross war die Freude im südwestlichsten Zipfel der Schweiz, als der SFV den Servette FC Chênois Féminin für die UEFA Women's Champions League anmeldete. Die Servettiennes führten die Super-League-Tabelle souverän an, bevor die Corona-Pandemie den SFV zum Abbruch der Meisterschaft zwang. Für die Genferinnen war es die erste Teilnahme am höchsten europäischen Wettbewerb.

Von Profibetrieb kann der eidgenössische Frauenfussball momentan noch träumen. Deshalb freute man sich in Genf umso mehr auf einen Hochkaräter als Gegner. Mit Atlético Madrid wurde Servette der Vize-Meister aus der spanischen Primera División zugelost. Eine schwierige Aufgabe, die mit dem Out im Sechzehntelfinal besiegelt wurde.

Das Hinspiel (Mittwoch, 09.12.2020)

Die Gäste aus Spanien wurden mit einem frechen Start überrumpelt. Paula Serrano gelang nach 18 Minuten der historische Führungstreffer. Damit skorte ausgerechnet eine Spanierin gegen Atlético. Lange durfte man sich aber nicht freuen. Die Madrileninnen reagierten sofort und glichen drei Minuten später aus. Amandine Soulard versuchte einen Ludmila-Schuss zu klären und bugsierte den Ball ins eigene Netz. Servette liess sich davon nicht aus dem Konzept bringen und spielte munter nach vorne. Nach einer guten halben Stunde wird Serrano im Strafraum gelegt. Die norwegische Schiedsrichterin zeigte sofort auf den Punkt. Alyssa Lagonia übernahm die Verantwortung und traf zur 2:1-Führung. Diese konnte man in die Pause retten.
Nach dem Seitenwechsel fehlte die Konzentration. Ludmila traf schon in der 47. Spielminute per Kopf zum 2:2. Keine zehn Minuten später bejubelten die Gäste das 2:3. Ludmila erobert sich gegen Hurni den Ballbesitz zurück. Ihre Flanke landete auf dem Fuss von Castellanos, die wiederum Thalmann zwischen den Beinen erwischte. Die Amateurinnen aus der Schweiz hielten auch in der Folge gut dagegen. Kurz vor Ende der Partie musste Gaëlle Thalmann das Leder dann doch noch Mal aus dem Netz fischen. Laurent zimmerte die Kugel, auf Vorlage der überragenden Ludmila, aus nächster Nähe unter die Latte. Damit markierte sie den 2:4-Endstand.

Servette FCCF – Club Atlético de Madrid Féminas 2:4 (2:1)

Stade de Genève : ? Zuschauer
Schiedsrichterin : Henrikke Nervik ; Monica Lokkeberg, Elisabeth Thoresen
Tore : 18' Serrano (1:0), 21' Soulard (Eigentor) (1:1), 32' Lagonia (Foulpenalty) (2:1), 47' Ludmila (2:2), 55' Castellanos (2:3), 90' Laurent (2:4)

Servette FCCF : Thalmann ; Soulard, Abbé, Hurni, Spälti ; Gillioz (68' Sarrasin), Serrano (83' Felber) ; Lagonia, Maendly, Arfaoui (61' Fleury) ; Peiró Giménez (83' Duclos)

Atlético Madrid : Peyraud-Magnin ; Guagni, Aleixandri, Tounkara, van Dongen ; Sampedro, Meseguer, Santos (73' Laurent), Duggan (67' Knaak) ; Castellanos, Ludmila (90'+2 Martínez Pérez)

Verwarnungen : 70' Serrano, 71' Maendly

 

Das Rückspiel (Dienstag, 15.12.2020)

Dass es einen gigantischen Exploit brauchen würde, um eine Runde weiter zu kommen, war dem Team von Eric Sévérac bereits vor dem Abflug in die spanische Hauptstadt bewusst. Dennoch wollten alle Spielerinnen ihre beste Leistung abrufen.
Diesmal verlief der Start in die Partie aber etwas harziger. Atlético startet dominant und verzeichnet durch Knaak bereits in der Startviertelstunde einen erstel Alluminiumtreffer. Zwei Zeigerumdrehungen später gingen die „Rojiblancas“ in Führung. Santos steht nach einem Eckball goldrichtig und schliesst eiskalt ab. Der frühe Rückstand tat dem SFCCF nicht gut. Trotzdem hielt die Defensive bis kurz vor dem Seitenwechsel dicht. Dann lenkte, wie schon im Hinspiel, Pechvogel Soulard den Ball ins eigene Netz.
Nach dem Tee wagten sich die Servettiennes sogleich in die Offensive. Im gegnerischen Strafraum passt Sarrasin zu Maendly, welche die Kugel an den Pfosten setzt! Nach einem kurzen Aufbäumen der Gäste übernahmen die Ibererinnen wieder das Spieldiktat. Nach 62 Minuten erhöhte Tounkara auf 3:0. Die Abwehrspielerin stieg nach einem Corner am höchsten und nickte gekonnt ein. Folgend setzte sich die Qualität gegen die Leidenschaft durch. Duggan schraubt auf 4:0 hoch und in der Nachspielzeit sollte gar das 5:0 fallen. Sampedro erwischte Thalmann mit einem weiteren Kopfball.

Club Atlético de Madrid Féminas – Servette FCCF 4:0 (2:0)

Centro Deportivo Wanda Alcalá de Henares : ? Zuschauer
Schiedsrichterin : Frida Nielsen : Sidsel Rasmussen, Frederikke Lydia Søkjær
Tore : 14' Santos (1:0), 45' Soulard (Eigentor) (2:0), 62' Tounkara (3:0), 72' Duggan (4:0), 90'+3 Sampedro (5:0)

Servette FCCF : Thalmann ; Soulard (84' Di Pasquale), Abbé, Hurni, Spälti (46' Tufo) ; Lagonia, Serrano (74' Gillioz), Maendly, Arfaoui (67' Fleury) ; Sarrasin, Peiró Giménez

Atlético Madrid : Peyraud-Magnin ; Aleixandri, Tounkara, van Dongen, Guagni (59' Bernabé) ; Knaak (74' Martínez Pérez), Meseguer (59' Moore), Santos, Sampedro ; Castellanos (59' Duggan), Ludmila (46' Laurent)

Verwarnungen : 12' Spälti, 16' Sarrasin, 47' Laurent, 58' Tufo, 80' Martínez Pérez

 

Auch wenn die UEFA Women's Champions League in diesem Jahr ein kurzes Intermezzo war, plant man in Genf gezielt auf weitere Teilnahmen. Der Frauenfussball nimmt im „Konstrukt Servette“ einen grossen Platz ein, was die Resultate in der jüngeren Vergangenheit zeigten. Auch in dieser Saison sind die Servettiennes auf CL-Kurs. Zur Winterpause grüsst man, mit 5 Punkten Vorsprung auf YB, vom Leaderthron. Darüber hinaus weist man ein sagenhaftes Torverhältnis von +36 (42:6) aus. Den schweizer Frauenfussball erwartet eine spannende, und hoffentlich granatrote, Zukunft!