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Weitere Niederlage in der Ostschweiz

22.08.2016 00:00:00

„Nuller“ in Wil

 

In der Challenge League gewinnt der FC Wil das Heimspiel gegen Servette Genf mit 2:0: (fcwil.ch  / 21.08.2016)

 

Der Bergholz-Klub kann doch noch siegen. Gegen Aufsteiger Servette erzielt er ein frühes und ein spätes Tor. Das genügt für den ersten Vollerfolg dieser Saison. Erwähnenswert ist vor allem der Treffer des lettischen Neuzuzugs Arturs Karasausks, der zwei Minuten nach seiner Einwechslung mit der ersten Ballberührung die Partie entscheidet. Für den anderen Treffer zeichnet Captain Egemen Korkmaz nach einem Freistoss bereits in der Startphase verantwortlich.

 

Auch wenn es keine Gala war, so erfüllte der FC Wil seine Aufgabe. Diese lautete gegen Servette schlicht und einfach: siegen. Es war ein Vergleich zweier Teams, die auf einen verpatzten Saisonstart zurückblicken müssen. Beide blieben im Cup bereits in der ersten Hauptrunde an einem unterklassigen Verein hängen, beide hatten in der Meisterschaft noch nicht gesiegt. Für das Wiler Nervenkostüm war förderlich, bereits mit dem ersten Vorstoss in Führung zu gehen. Noch keine drei Minuten waren gespielt, als Erhan Yilmaz einen Freistoss-Ball von der linken Seite in den Strafraum schlug. Dort stand Egemen Korkmaz bereit, um mit dem Fuss seinen ersten Saisontreffer zu erzielen.

 

Dieses Tor genügte, um erstmals in dieser Spielzeit in Führung liegend die Seiten zu wechseln. Denn der Rest der ersten Halbzeit war arm an Möglichkeiten. Bei den Gastgebern hätte eine Produktion zweier einstiger Servette-Spieler aber doch fast zum 2:0 geführt. Johan Vonlanthen setzte sich auf der rechten Seite durch und spielte zur Mitte, wo Jocelyn Roux knapp nicht an den Ball kam. In der vorletzten Saison hatten die beiden noch in Genf zusammengespielt.

Schäppi verhindert Ausgleich

Nach der Pause lag der Ausgleich einige Minuten lang in der Luft – und der Ball bereits fünf Minuten nach Wiederbeginn im Netz. Allerdings hatte der zur Pause eingewechselte Genfer Benjamin Besnard die Hand zur Hilfe genommen, weshalb der Treffer von Schiedsrichter Urs Schnyder annulliert wurde. Nach einer Stunde blieb den Gästen wiederum der Torschrei im Hals stecken. Alexandre Alphons kam im Strafraum frei zum Abschluss, scheiterte aber am auf der Linie postierten Wiler Verteidiger Silvano Schäppi. Der Ausgleich fiel auch darum nicht, weil die Genfer offensiv die letzte Konsequenz vermissen liessen. Nicht zum ersten Mal. In der Meisterschaft sind sie schon seit 276 Minuten – also seit über viereinhalb Stunden – ohne Torerfolg.

Je länger die Partie dauerte, desto besser bekam sie der FC Wil wieder unter Kontrolle. Entschieden war sie knapp zehn Minuten vor Schluss, als ausgerechnet Arturs Karasausks seinen ersten Treffer für die Äbtestädter erzielte. Er tat dies in seinem ersten Einsatz für den neuen Arbeitgeber, mit der ersten Ballberührung. Sandro Lombardi, ebenfalls eingewechselt, hatte die Vorarbeit geleistet. Darauf kam von Servette keine Reaktion mehr. Den Wilern blieb auch erspart, was sie zwei Wochen zuvor gegen Xamax erlebt hatten: wegen zwei Gegentoren in der Nachspielzeit noch Punkte abzugeben.

Wieder zu null

Die Ostschweizer sind somit richtig in der noch immer jungen Saison angekommen. Nach dem 2:0-Erfolg sieht die Welt zwar noch nicht zufriedenstellend aus, aber wieder freundlicher. Es lässt sich zum Beispiel sagen, dass die Ostschweizer auf dem heimischen Kunstrasen in dieser Saison noch immer unbesiegt sind und in drei Partien nur einen Gegentreffer zugelassen haben. Zuletzt blieb Goalie Steven Deana vor eigenem Anhang gar zweimal unbezwungen. Seit dem 12. August 2015 hat der FC Wil nur eine Heimniederlage bezogen.

Die Wiler Spieler tun aber gut daran, die Leistung richtig einzuordnen. Gewonnen wurde gegen eine Mannschaft, die sich in einer Negativspirale befindet und in Wil schon die fünfte Niederlage im fünften Pflichtspiel dieser Saison bezog. „Wir brauchen noch etwas Zeit“, sagte Wils Trainer Ugur Tütüneker. Wichtig war an diesem Tag ohnehin nur, die drei Punkte einzufahren und den Bann zu brechen. Eine positive Begleiterscheinung dieses Sieges: Die Diskussionen um Tütüneker werden verstummen.

 

 

FC Wil 1900 – Servette FC 2:0 (1:0)

 

IGP Arena : 1‘020 Zuschauer

Schiedsrichter : Urs Schnyder ; Jan Köbeli, Sebastian Küchler

Tore : 3' Korkmaz (1:0), 81' Karasausks (2:0)

 

Servette FC : Gonzalez ; Cadamuro, Mfuyi, Faug-Porret ; Sauthier, Maouche, Pont (76' Berisha), Le Pogam (46' Besnard) ; Alphonse (71' Doumbia), Vitkieviez, Delley

 

FC Wil 1900 : Deana ; Rapp, Bühler, Korkmaz, Schäppi ; Stillhart, Akin ; Vonlanthen, Yilmaz (55' Lombardi), Bottani (79' Karasausks) ; Roux (63' Fazli)

 

Verwarnungen : 32' Vitkieviez, 33' Stillhart, 51' Besnard, 62' Maouche, 79' Korkmaz

 

Bemerkungen : Servette ohne Yagan (Gesperrt), Caslei, Fargues, Infante, Rodrigues (Verletzt)

, Dumont, K. Gazzetta, L. Gazzetta, Guedes, Kursner (Nicht im Aufgebot), 51' Tor von Besnard wegen Handspiels aberkannt ; Wil ohne Ajeti (Krank), Keller, Maroufi, Nganga, Ozokwo, Spielmann, Stadelmann (Verletzt), N. Baumann, Breitenmoser, Ramos, Roesler, Taipi (Nicht im Aufgebot), 87' Tor von Fazli wegen Abseits aberkannt


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/Peter