Schon seit Jahren standen für den Servette FC die Chancen nicht mehr so gut, sich in der Beletage der Super League zu verankern. Mit einem Heimsieg gegen den FC Lugano hätte man den zweiten Platz in (weichen) Stein meisseln können. Der Vaduz-Erfolg in Basel hätte den Genfern zusätzlich in die Karten gespielt. Nun heisst es weiterhin: „Im Krebsschritt in Richtung Europa.“
Im Stade de Genève zeigten jedoch zu Spielbeginn die Gäste, dass sie ebenfalls Ansprüche auf den zweiten Tabellenrang anmelden möchten. Bottani nutzt kurz nach Anpfiff eine Unsicherheit in der genfer Defensive aus und lässt einen ersten Schuss im Aussennetz landen. Servette reagiert prompt. Schalk lässt einen Weitschuss knapp über die Latte sausen. Danach war die Startoffensive verpufft. Die beiden Mannschaften neutralisierten sich weitestgehend. Und wenn es dann doch Mal zu Torraumszenen kam, musste man die Präzision der Abschlüsse kritisieren. Kyei hätte seine Farben nach 23 Minuten in Führung köpfen können. Der Franzose verzieht deutlich. Ebenso musste sich Stevanovic die Haare raufen, als er vor der Pause einen Freistoss nur Zentimeter am Pfosten vorbei zirkelte.
Als Schiedsrichter San nach 45 Minuten zum Pausentee lud, durften sich weder die Grenats, noch die Bianconeri über den Spielstand beschweren.
Dass es nicht beim 0:0 bleiben muss, zeigten die Luganesi gleich nach Wiederanpfiff. Custodio legte sich die Kugel für einen Freistoss zurecht. Der Schweiz-Portugiese trümmert den Ball aufs Tor und kitzelt damit die Latte. Seine Kollegen trauerten der verpassten Möglichkeit nicht lange nach. Ardaiz lässt am Sechzehner Sasso stehen. Der Stürmer bringt ich in beste Abschlussposition und macht dann viel zu wenig aus der Chance. Die Geiger-Elf schien noch nicht in der zweiten Hälfte angekommen zu sein. Schritt für Schritt erarbeitete man sich Spielanteile zurück. Nach einer Stunde schien die Partie zu Gunsten des Heimteams gekippt zu sein. Dann wagte Sauthier einen Seitenwechsel auf Valls. Der nutzt den Freiraum aus und schlägt eine Flanke zur Mitte. Dort kommt Stevanovic herangebraust. Der Bosnier lenkt die Flanke mit der Stirn aufs Tor und zwingt Baumann zu einem gewaltigen Reflex. Es roch nach 1:0 – und doch lagen sich plötzlich die Gäste in den Armen. Custodio durfte sich feiern lassen. Der Mittelfeldspieler wurde am Sechzehnerrand von Sauthier zu passiv gestört. Mit einem trockeenen Flachschuss bringt der einstige U21-Internationale den FCL in Front!
In der Tabelle drohte der Absturz. Servette suchte bis kurz vor Schluss den Ausgleichstreffer. In der 85. Minute schlug Clichy nochmals einen Ball in die Spitze. Erst verlängerte Koné, dann störte Alves Custodio erfolgreich im Luftduell. Stevanovic kam an das Leder und spielte seine ganze Klasse aus. Mit der Brust vorgelegt, pfefferte der 30-jährige das Spielgerät unhaltbar in die rechte Ecke. Beim 1:1 blieb es dann auch bis zum Schluss.
Somit hält der SFC den Angriffen auf den zweiten Platz Stand. Mit einem Mini-Vorsprung auf Lausanne-Sport und Lugano reist man am kommenden Sonntag in den Letzigrund. Gegen den FC Zürich haben die Calvin-Städtern in dieser Spielzeit eine weisse Weste. Wir hätten definitiv nichts dagegen, wenn dies auch so bleiben würde.
Servette FC – FC Lugano 1:1 (0:0)
Stade de Genève : 5 Zuschauer
Schiedsrichter : Fedayi San ; Jonas Erni, Pascal Hirzel
VAR : Sandro Schärer ; Johannes von Mandach
Tore : 66' Custodio (0:1), 85' Stevanovic (1:1)
Servette FC : Frick ; Sauthier (82' Alves), Rouiller, Sasso, Clichy ; Ondoua (71' Mendy) ; Valls (87' Cespedes), Cognat ; Stevanovic, Kyei, Schalk (71' Koné)
FC Lugano : Baumann ; Lavanchy, Maric, Ziegler, Guerrero (53' Facchinetti) ; Sabbatini ; Lovric, Custodio ; Bottani (79' Macek) ; Abubakar (79' Gerndt), Ardaiz (64' Lungoyi)
Verwarnungen : 42' Custodio
Bemerkungen : Servette ohne Antunes, Diallo, Fofana, Henchoz, Imeri (Verletzt), Ambassa, Guérin, Holcbecher, Magnin, Martial, Mazzolini, Monteiro, Nyakossi, Omeragic, Opoku, Regillo, Sawadogo (Nicht im Aufgebot) ; Lugano ohne Covilo, Opara (Verletzt), Centinaro, De Queiroz, Kecskés, Monzialo, Ošs, Pietrogiovanna, Soldini, Stefanovic (Nicht im Aufgebot), 47' Lattenschuss von Custodio
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