Nach dem Cup-Spiel am Mittwoch ging es für den Servette FC am Sonntag wieder um Punkte in der Super League. Mit dem FC Zürich wartete der Lieblingsgegner auf die Calvin-Städter. Grund genug um so richtig Gas zu geben. Denn die direkten Konkurrenten um den zweiten Tabellenplatz fuhren beide drei Punkte ein.
Die erste nennenswerte Möglichkeit der Partie gehörte dennoch dem FCZ. Tosin versetzte seinem Abschlussversuch einen fiesen Drall. Frick zeigte sich unbeeindruckt und pflückte sich die Kugel aus der Luft. Die Präzision blieb das auffälligste Manko im Spiel des Heimteams. Nach rund 25 Minuten erreichte Dzemailis Freistoss den Kopf des freistehenden Ceesay. Der Gambier köpft genau auf Frick. Servette hielt sich chancentechnisch zurück. Ein Kopfballversuch von Cognat war das gefährlichste, das die Genfer in der ersten halben Stunde auf das Gehäuse von Brecher brachten. Wesentlich gefährlicher blieben die Stürmer de „Z“. Ceesay setzte sich im Laufduell gegen Sauthier durch. Alleine vor dem Tor flatterten dem 27-jährigen die Nerven. Sein Schuss streifte noch knapp das Aussennetz.
Der SFC musste reagieren, wenn man nicht in Rückstand geraten wollte. In der 35. Minute schimmerte ein Funken Hoffnung durch. Cognat sah die Lücke in der gegnerischen Abwehr. Sein Zuspiel landete genau in den Füssen von Schalk. Der dreht sich um und versenkt eiskalt zum vermeintlichen 0:1. Jubeln durfte unsere Nummer 10 trotzdem nicht. Der Linienrichter hob zurecht die Fahne – Abseits. Es blieb die letzte gute Tormöglichkeit des ersten Durchgangs.
Der FC Zürich ging mit leichten Vorteilen in die Katakomben und wollte in Halbzeit zwei das Ruder auf seine Seite reissen.
Da hatte die Rizzo-Elf die Rechnung aber ohne Servette gemacht. Die Gäste kamen munter aus der Garderobe und stürmten Richtung Tor. Cognat spielt zu Valls, der legt quer zu Schalk, und dieser markiert unbedrängt das 0:1!
Nun lag der Stadtclub in Rücklage. Und dieser wusste sich zu helfen. Nach einer schönen Seitenverlagerung chippte Marchesano die Kugel auf Ceesay. Dieser nickt zwar ein, doch auch ihm war nicht nach jubeln zu Mute. Wieder signalisierte der Schiedsrichterassistent eine Offside-Position. Und wieder lag er damit richtig. Und auch sein Kollege auf der anderen Seite des Platzes bewies ein gutes Auge. Denn auch Stevanovic stand im Abseits, als er nach einer knappen Stunde beinahe auf 0:2 erhöhen konnte.
So dauerte es wieder zehn Minuten, bis sich den Grenats die nächste Chance offenbarte. Mit einer Faustabwehr unterband Frick einen FCZ-Angriff. Stevanovic macht das Spiel schnell und schickt den eingewechselten Koné auf die Reise. Der Joker bedient den mitgeeilten Imeri, und der hält ganz unbekümmert drauf. Der Ball schlägt unhaltbar im Tor der Zürcher ein! Das sehenswerte 0:2 war Imeris erster Saisontreffer in der Super League. Auch er war nur wenige Minuten zuvor ins Spiel gekommen.
Die Servettiens waren nun deutlich bestimmender. Und sie hätten in der 80. Minute beinahe das 0:3 erzielt. Nach einer Ecke lenkt Kololli das Leder unglücklich für Rouiller auf. Der Verteidiger scheitert aus nächster Nähe am klasse reagierenden Brecher. Die Parade gab seinen Vorderleuten Mut. Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit findet Kololli Schönbächler. Der Routinier nutzt die fehlende Zuordnung in der SFC-Defensive aus. Via Innenpfosten verkürzt der Ex-Nationalspieler auf 1:2.
Das grosse Schlussfurioso der Zürcher blieb aus. Es waren die Genfer, welche den letzten Akzent unter die Partie setzen konnten. Koné, Fofana und Mendy stürmten tief in der Nachspielzeit alleine auf das Tor. Koné sah sich um und entschied sich für den Abschlussver.......Rückpass..... Katastrophal wie leichtsinnig diese Chance vertan wurde!
Auch wenn die ausgelassene Gelegenheit keinen Einfluss auf das Endresultat hatte, hätten die Grenats endlich ihr negatives Torverhältnis ausgemerzt. Dieses könnte in der Schlussabrechnung noch Gold wert sein. In der Meisterschaft gastiert die Geiger-Truppe als nächstes beim FC Basel. Im St. Jakob-Park könnte man sich mit einem Sieg vom rotblauen Verfolger absetzen. Gleichzeitig könnte man einen wichtigen Vorsprung gegenüber dem FC Lugano herausspielen. Die Tessiner reisen am Sonntag nach Bern.
Zuerst gilt es aber noch den SC Kriens zu schlagen. Dieser empfängt den SFC am Mittwoch zum Cup-Viertelfinal.
FC Zürich – Servette FC 1:2 (0:0)
Letzigrund : 5 Zuschauer
Schiedsrichter : Luca Piccolo ; Matthias Sbrissa, Devis Dettamanti
VAR : Esther Staubli ; Alessandro Dudic
Tore : 46' Schalk (0:1), 69' Imeri (0:2), 85' Schönbächler (1:2)
Servette FC : Frick ; Sauthier, Rouiller, Sasso, Clichy ; Cespedes (89' Severin) ; Cognat (89' Mendy), Valls ; Stevanovic (79' Fofana), Kyei (67' Koné), Schalk (67' Imeri)
FC Zürich : Brecher ; Wallner (90'+1 Seiler), Kryeziu, B. Omeragic, Aliti ; Domgjoni, Dzemaili ; Tosin (82' Schönbächler), Marchesano (72' Gnonto), Ceesay (72' Kramer) ; Kololli
Verwarnungen : 20' Cespedes, 38' Dzemaili, 40' Domgjoni, 50' Schalk, 83' Fofana, 90'+5 Severin
Bemerkungen : Servette ohne Antunes, Henchoz (Verletzt), Kiassumbua (Krank), Alves, Ambassa, Diallo, Guérin, Holcbecher, Magnin, Martial, Mazzolini, Monteiro, Nyakossi, Ondoua, Opoku, Regillo, Sawadogo (Nicht im Aufgebot), 35' Tor von Schalk wegen Abseits aberkannt, 59' Tor von Stevanovic wegen Abseits aberkannt ; Zürich ohne Doumbia, Rohner (Gesperrt), Khelifi, Nathan, Sobiech, Winter (Verletzt), Baumann, Frei, Janjicic, Koide, Reichmuth (Nicht im Aufgebot), 52' Tor von Ceesay wegen Abseits aberkannt
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