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Zitterpartie im Cornaredo geht an den SFC

26.04.2021 00:01:23 | Peter

Servettiens bleiben in der Topgruppe der Liga

 

Nach zehn Gegentoren in den letzten zwei Spielen durfte man gestern gespannt sein, wie sich die Abwehr von Alain Geigers Servette präsentierte. Beim Gastspiel in der „Sonnenterrasse der Schweiz“ stellte der Trainer auf ein klassische 4-4-2 um. Eine interessante Umstellung, da mit Clichy, Cognat, Ondoua und Sauthier vier Stammspieler fehlten. Der Formationswechsel wurde von den Spielern auf dem Platz gut umgesetzt.

Schon früh kamen die in weiss gekleideten Grenats zu einer Topchance. Daprelà reagiert nach einem Pass von FCL-Keeper Osigwe viel zu passiv. Der Verteidiger lässt sich von Stevanovic überraschen, der direkt auf das Tor zu stürmte. Daprelà versuchte seinen Fehler auszubügeln, kann den schnellen Bosnier aber nur mit unlauteren Mitteln stoppen. Stevanovic kommt im Strafraum zu Fall und kriegt den Penalty. Darüber hinaus sieht Daprelà die rote Karte. Valls übernimmt die Verantwortung und verwandelt präzise zum 0:1. Für einmal lag der SFC damit nach 10 Minuten in Vorsprung, statt in Rücklage. Dass es sich damit leichter leben lässt, zeigten die nächsten Aktionen. Servette kombinierte sich munter über das Spielfeld. Kyei sündigte zwei Mal aus guter Position. Wesentlich gefährlicher zeigte sich der Franzose bei Weitschüssen. Nach 40 Minuten muss Osigwe durch den Strafraum segeln, um ein Geschoss des SFC-Stürmers zu entschärfen.
Trotz numerischer und spielerischer Überlegenheit ging der Servette FC mit einer Mini-Führung in die Pause.
Das sollte sich aus Sicht der Genfer in der zweiten Hälfte ändern. Stevanovic läuft über rechts nach vorne. Mit einem Flachpass setzt er Schalk perfekt in Szene. Der Niederländer wartet dann aber zu lange mit seinem Abschluss. Der schlussendliche Schuss von Imeri landete hinter dem Tor. Lugano war gewarnt, roch in den Offensivbemühungen der Gäste aber auch Chancen auf einen Konter. Lovric überraschte die Defensive der Grenats mit seinem satten Distanzversuch. Frick musste abheben, um den Ball am Tor vorbei zu lenken. Praktisch im Gegenangriff tänzelte Kyei durch die tessiner Hintermannschaft. Diesmal rettete Osigwe mit einer starken Fussabwehr. Der FC Lugano schaffte es, sich aus den „Fängen der genfer Adler“ zu befreien. Trotz Unterzahl konnten sie das Zepter an sich reissen. Nun war es Servette, das auf Konterchancen angewiesen war. Stevanovic hatte bei so einer das 0:2 auf dem Fuss. Sein Schuss sauste aber am Gehäuse vorbei. Die Druckphase der „Bianconeri“ hielt weiterhin an. Lovric und der eingewechselte Covilo vergaben zwei weitere gute Möglichkeiten. Der SFC wankte und wurde in der 80. Minute beinahe zu Fall gebracht. Gerndt schickt Abubakar in die Tiefe. Der zieht alleine aufs Tor und legt in letzter Sekunde auf seinen Sturmpartner zurück. Der Schwede trifft ins leere Tor, muss dann aber hinnehmen, dass der Linienrichter zurecht eine Abseitsposition anzeigte. Der Treffer zählte nicht und die Geiger-Truppe durfte nochmals durchatmen. Die Schlussminuten entpuppten sich als nicht weniger nervenaufreibend. Koné verpasste es, mit einem Schlenzer, den Sack zu zu machen. Dennoch brachte der SFC den Vorsprung über die Zeit. Alain Geiger küsste den Rasen des Cornaredo und bejubelte den ersten Sieg seit 2013 in Lugano.

Damit überholt Servette den FC Lugano und liegt nun, punktgleich mit Basel, auf dem dritten Platz. Ein positives Ende einer schwierigen englischen Woche. Am nächsten Sonntag wartet aber der nächste Brocken. Die Young Boys gastieren im Stade de Genève. Mit einem Sieg und einem Punkteverlust des FC Basels würde man auf Rang zwei Vorrücken. Bei einer Niederlage könnte man je nach Resultaten der Konkurrenz von Lugano und Lausanne-Sport überholt werden. Es bleibt spannend.

FC Lugano – Servette FC 0:1 (0:1)

Stadio di Cornaredo : 100 Zuschauer
Schiedsrichter : Luca Cibelli ; Jean-Yves Wicht, Christopher Chaillet
VAR : Stephan Klossner ; Sven Wolfensberger
Tore : 9' Valls (Foulpenalty) (0:1)

Servette FC : Frick ; Vouilloz, Rouiller, Sasso, Mendy (62' Severin) ; Stevanovic, Cespedes, Valls (81' Martial), Imeri (62' Alves) ; Schalk (69' Fofana), Kyei (81' Koné)

FC Lugano : Osigwe ; Lavanchy, Kecskés (52' Covilo), Ziegler, Daprelà, Guerrero ; Sabbatini (78' Guidotti) ; Cutodio, Lovric (69' Lungoyi) ; Bottani (78' Gerndt) ; Ardaiz (46' Abubakar)

Verwarnungen : 4' Bottani, 21' Mendy, 35' Schalk, 49' Imeri, 50' Kecskés, 59' Abubakar, 90'+3 Koné
Rot : 8' Daprelà

Bemerkungen : Servette ohne Diallo, Sauthier (Gesperrt), Antunes, Cognat, Henchoz, Ondoua (Verletzt), Ambassa, Clichy, Guérin, Holcbecher, Magnin, Mazzolini, Monteiro, Nyakossi, Omeragic, Opoku, Pédat, Regillo, Sawadogo, Wieland (Nicht im Aufgebot) ; Lugano ohne Maric (Gesperrt), Baumann (Verletzt), Centinaro, De Queiroz, Macek, Monzialo, Opara, Ošs, Pietrogiovanna, Stefanovic (Nicht im Aufgebot), 80' Abseitstor von Gerndt