Der Leader empfängt den Tabellendritten. Ohne Miroslav Stevanovic machte sich der genfer Tross auf in Richtung Letzigrund. Mit einem Sieg hätten die Grenats zum ersten Mal seit 18 Jahren von der Tabellenspitze der Super League gegrüsst – zumindest für eine Nacht.
Doch der Auftakt in die Partie misslang den Genfern gründlich. Eine verunglückte Kopfballrückgabe von Cognat landete auf dem Fuss von Coric. Der legt sofort für Ceesay auf, der wiederum den Torerfolg suchte und kläglich scheiterte. Es war noch keine Minute gespielt.
Für Cognat war es denn auch ein Abend zum vergessen. Schon nach einer Viertelstunde muss der Franzose verletzungsbedingt durch Imeri ersetzt werden.
Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Servette führte die technisch feinere Klinge, während der „Z“ zielstrebiger wirkte. Die beiden Hintermannschaften machten aber einen schnörkellosen Job. Vor der Pause drehte Schalk auf. Der Niederländer brachte Zug aufs Tor. Nach einem von ihm lancierten Konter, blockte Becir Omeragic einen Valls-Schuss in Extremis. Nur wenig später musste Goalie Brecher eingreifen, als sich Schalk selbst versuchte.
Gleich vor der Pause kamen die Gäste zu einem Corner. Valls zirkelt das Leder zur Mitte, wo plötzlich eine Hand zum Ball geht. Es war aber nicht diejenige von Brecher, sonder die seines Vordermannes Omeragic. Der VAR beorderte Schiedsrichter Jaccottet vor den Bildschirm. Das Vergehen war klar, Penalty für „les Grenats“. Valls nahm Anlauf und verwertete die Chance zum 0:1 ohne Probleme.
Die wichtige Führung vor dem Seitenwechsel hielt leider nicht lange Bestand. Gleich nach der Pause kommt Guerrero im Strafraum in Ballbesitz. Der Spanier schlenzt die Kugel herrlich zum 1:1 ins Netz.
Die Geiger-Elf versuchte umgehend zu reagieren. Stevanovic-Ersatz Rodelin schickt Kyei in die Tiefe. Brecher kommt dem Franzosen entgegen und klärt mit einer Grätsche. Damit eröffnet er aber Schalk eine gute Möglichkeit. Der Niederländer regierte allerdings zu überhastet und lässt die Chance zur erneuten genfer Führung liegen.
Doch Schalks Sturmpartner liessen nicht locker. Rodelin und Kyei kombinieren sich durch die gegnerische Defensive. Kyei kommt in der Box zum Abschluss und verzieht ebenfalls deutlich. Eine riesige Grosschance für die Calvin-Städter.
Nun war der FCZ wieder an der Reihe. Ceesay schüttelt Rouiller ab und zieht aufs Tor. Der Gambier behielt die Nerven und versenkt zum 2:1. Doch Ceesays Jubel verhallte alsbald. Der VAR meldete einen Ellbogenschlag gegen das Gesicht von Rouiller. Ein strittiger Entscheid, doch der Treffer wurde annulliert. Doch die Fans in der Südkurve lagen sich nur wenig später wieder in den Armen. Coric zimmerte einen Freistoss ins Lattenkreuz. Beste Werbung für die Super League, doch ein bitterer Rückstand für den SFC. So ging es zwanzig Minuten vor Schluss an die Aufholjagd.
Die Servettiens rannten an und Zürich wankte. Nach 87 Minuten kam das Gästeteam zu einem Freistoss auf der linken Seite. Imeri setzte sich den Ball. Alle rechneten mit einer Flanke, doch „K17“ versuchte es direkt – und wie! Mit einem traumhaften Schuss in den Winkel rettet das Eigengewächs den Romands einen Punkt! Einen verdienten Punkt!
So darf man als Servette-Anhänger positiv auf das Léman-Derby vom Samstag blicken. Gegen den FC Lausanne-Sport sollen drei Punkte her. Hoffentlich kann Alain Geiger dann auch wieder auf die Dienste von Stevanovic zurückgreifen. Wir sind gespannt und freuen uns auf ein hitziges Derby.
FC Zürich – Servette FC 2:2 (0:1)
Stadion Letzigrund : 7'104 Zuschauer
Schiedsrichter : Adrien Jaccottet ; Jean-Yves Wicht, Jonas Erni
VAR : Stephan Klossner ; Anojen Kanagasingam
Tore : 45' Valls (Handspenalty) (0:1), 47' Guerrero (1:1), 69' Coric (2:1), 87' Imeri (2:2)
Servette FC : Frick ; Sauthier (75' Diallo), Rouiller, Sasso, Clichy ; Cespedes (75' Douline) ; Cognat (14' Imeri), Valls ; Rodelin, Kyei, Schalk (70' Antunes)
FC Zürich : Brecher ; B. Omeragic, Kryeziu, Aliti ; Boranijasevic, Doumbia, Leitner (73' Hornschuh), Guerrero ; Coric (73' Krasniqi) ; Gogia (46' Gnonto), Ceesay (90' Dzemaili)
Verwarnungen : 11' Valls, 45' B. Omeragic, 51' Guerrero, 64' Sasso, 67' Ceesay, 68' Cespedes
Bemerkungen : Servette ohne Deana, Fofana, Oberlin, Pédat, Stevanovic (Verletzt), Ambassa, Henchoz, Holcbecher, Magnin, Mendes, Monteiro, Opoku, Sawadogo, Wieland (Nicht im Aufgebot) ; Zürich ohne Khelifi, Kramer, Marchesano, Tosin (Verletzt), Buschman, De Nitti, Janjicic, Koide, Wallner (Nicht im Aufgebot), 68' Tor von Ceesay wegen Foulspiels aberkannt
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