Der Servette FCCF hat gerufen und die Leute kamen. 12'782 Zuschauerinnen und Zuschauer fanden am Mittwochabend den Weg ins Stade de Genève – Schweizerrekord! Im weiten Rund wurde dem dritten Gruppenspiel der UEFA Women's Champions League entgegengefiebert. Mit dem Vorjahreszweiten, dem Chelsea FC kam eines der besten Frauenteams der Welt nach Genf.
Bereits auf dem Papier war es ein Duell zwischen David und Goliath. Auf dem Platz liessen die Gäste aus London auch keine Zweifel daran aufkommen, dass sich Goliath durchsetzen würde. Denn Chelsea legte los wie die Feuerwehr. Kirby traf nach drei Minuten bereits ein erstes Mal Aluminium. Nur fünf Minuten später zappelte die Kugel auch schon im Netz. Leupolz liess Hurni etwas gar einfach stehen und verwandelte gekonnt in die lange Ecke.
Servette war in der Startphase komplett überfordert. Kirby schraubte das Skore nach einer Viertelstunde auf 0:2 hoch. Zwei Minuten danach schob Kerr zum 0:3 ein. Es waren noch nicht einmal zwanzig Minuten gespielt, da jubelten die Britinnen bereits zum vierten Mal. Nach einem Stellungsfehler in der genfer Defensive tauchte Kerr alleine vor Pereira auf und versenkte zum 0:4. Die in gelb gekleideten „Blues“ stellten ihre Offensivbemühungen nicht ein. Fleming zündete den Turbo und legte vor dem Tor quer. Kirby hatte alle Zeit der Welt, konnte den Ball stoppen und ihn über Pereira hinweg zum 0:5 einlobben. In der 38. Minute durfte dann auch die Vorlagengeberin vom letzten Treffer einen Torerfolg zelebrieren. Körperlich überlegen setzte Fleming ihre Schnelligkeit ein und erlief sich einen Steilpass in der Gefahrenzone. Die Kanadierin suchte aus spitzem Winkel den Abschluss und traf zum 0:6 Pausenstand.
Auch nach der Pause mutete die Partie eher einer Cup-Partie als einem Duell auf Augenhöhe an. Chelsea kombinierte sich erneut durch die SFCCF-Defensive und kam zum 0:6. Reiten liess sich als Torschützin beglückwünschen.
Danach gab es etwas mehr Luft für die Servettiennes. Die Engländerinnen nahmen das Tempo aus dem Spiel und verwalteten das Resultat gekonnt. Ein Weitschuss von Spence küsste nach 64 Minuten die Latte. Exemplarisch für den Zweiklassenunterschied war die einzige nennenswerte Torchance des Heimteams. Boho Sayo wagte in der Schlussphase einen Distanzversuch. Der Schuss landete jedoch weit hinter dem Tor.
So kassieren Eric Sévéracs Frauen die dritte Niederlage im dritten CL-Spiel. Man sah, wie sehr der schweizerische Frauenfussball anderen Ländern hinterher rennt. Trotzdem muss es für viele Akteurinnen ein Highlight gewesen sein, vor so vielen Fans auftreten zu dürfen. Nun gilt es aber wieder den Fokus auf die Meisterschaft zu richten. Am Wochenende kommen die Frauen des FC Basel ins Stade de la Fontenette. Mit einem Sieg am Sonntag, könnte man bis zu zwei Ränge in der Tabelle gutmachen. Auf europäischem Boden geht es am Donnerstag, 18.11.2021 weiter. Dann gastiert man bei Chelsea.
Servette FCCF – Chelsea FC Women 0:7 (0:6)
Stade de Genève : 12'782 Zuschauer
Schiedsrichterin : Iuliana Demetrescu ; Petruta Iugulescu, Mihaela Tepusa (RUM)
VAR : /
Tore : 8' Leupolz (0:1), 16' Kirby (0:2), 18' Kerr (0:3), 20' Kerr (0:4), 26' Kirby (0:5), 38' Fleming (0:6), 50' Reiten (0:7)
Servette FCCF : Pereira ; Soulard, Hurni, Spälti, Fleury (46' Maendly) ; Lagonia (71' Guede Redondo), Tufo, Nakkach (71' Bourma) ; Tamplin, Boho Sayo (89' Grivaz), Padilla Bidas
Chelsea FC Women : Musovic ; Bright, Carter (66' Mjelde), Eriksson (57' Andersson) ; Cuthbert (57' Charles), Leupolz, Spence, Reiten (57' Fox) ; Kirby, Kerr (66' England), Fleming
Verwarnungen : /
Bemerkungen : Servette ohne Serrano (Verletzt) ; 3' Lattenschuss von Kirby, 64' Lattenschuss von Spence
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