10'037 Zuschauerinnen und Zuschauer versammelten sich letzten Sonntag zum ersten „richtigen“ Léman-Derby im Stade de la Tuilière. Seit der Eröffnung des Stadions durfte das Stadion noch nie richtig ausgelastet werden. Dem Ruf des ersten Derbies folgten auch zahlreiche Fans aus Genf. Auf Social Media schreibt der SFC, dass rund 2'300 Personen aus Genf angereist waren. Es roch also nach einem heissen Duell.
Und dieses Startete gleich mit einem Feuerwerk – zuerst auf dem Platz, dann auf den Rängen. Denn aufgrund der schlechten Organisation im Einlassbereich, war der Gästesektor erst nach einer Viertelstunde so richtig gefüllt. Und zu diesem Zeitpunkt hätte es locker schon Tore gegeben haben. Valls prüfte LS-Goalie Diaw in den Startminuten. Auf der Gegenseite überraschte Chafik mit einem Pfostenschuss aus spitzem Winkel.
Nach einer flotten Startviertelstunde flaute die Partie leicht ab. Es schien das alte Muster aufzutreten. Servette mit viel Ballbesitz, der Gegner mit den Chancen. Amdouni kommt nach 25 Minuten gefährlich zum Abschluss. Der U21-Nationalspieler verzieht im Flockenfall.
Keine Schneeflocke durften die Spieler auf dem Platz sein. Mehrere körperbetonte Tacklings prägten das Spiel bis zur Pause. Puertas übertrieb es mit dem harten Einsteigen. Der Mittelfeldspieler holte sich innerhalb von zehn Minuten zwei Verwarnungen ab. „Gelb + Gelb = Rot“, Puertas durfte schon vor dem Tee in die wärmende Kabine marschieren.
Die beiden Mannschaften folgten ihm wenige Minuten später. Zur Pause stand es noch immer 0:0.
Die zweite Hälfte startete mit ähnlich viel Getöse, wie Halbzeit eins. Erst zirkelt Amdouni einen Freistoss knapp über die Latte. Dann überzeugt Douline mit einer schönen Spieleröffnung. Imeri erläuft sich den Ball und sorgt für Unruhe im waadtländer Strafraum. Imeri legt auf Valls zurück, der sofort zum Flankenball ansetzt. Stevanovic fischt sich diese mit der Brust herunter und versucht direkt für Kyei quer zu legen. Der erste Versuch wird von Husic geblockt. Beim zweiten Mal findet der Bosnier die Lücke – und Kyei das Tor! Der Stürmer schiebt mühelos zum 0:1 ein.
Nur drei Minuten später müsste Kyei gar zum zweiten Mal treffen. Auf Zuspiel von Imeri taucht der Franzose alleine vor Diaw auf und schiebt den Ball am Tor vorbei.
Servette war im Spiel angekommen und zelebrierte dies nun. Imeri vernascht auf dem linken Flügel Chafik und Kukuruzovic. Sein Abschlussversuch wird geblockt. Den Abpraller leitet Cognat jedoch sofort zu Stevanovic weiter. Sofort sucht dieser den Abschluss und scheitert an Diaws linker Hand. Doch wieder landet der Abpraller in den Füssen der Grenats. Imeri drückt ab und markiert das 0:2!
Nun war Lausanne mal wieder dran. Per Freistoss versuchte sich Kukuruzovic. Dem Kapitän der „Pêcheurs“ sollte ein Torerfolg vergönnt bleiben. Plötzlich drückte das Heimteam auf den Anschlusstreffer. Frick musste einen Distanzversuch von Thomas entschärfen. Die Angst vor dem Gegentor blieb. Und plötzlich zappelte das Leder dann doch im Netz. Zu jubeln gab es für Lausannes Ouattara jedoch nichts. Der Joker „sticht“ aus dem Abseits – und sich damit ins Aus. Das Tor zählt zurecht nicht. Der Brand in der genfer Defensive war damit noch nicht gelöscht. Amdouni vergibt die nächste gute Möglichkeit, als Frick einen Kukuruzovic-Schuss genau in den Lauf des einstigen Servette-Junioren abwehrte.
Dann gelingt dem SFC endlich der „Lucky Punch“. Vouilloz, erobert sich einen Ball im Mittelfeld. Stevanovic übernimmt und schaltet schnell um. Der eingewechselte Antunes kann alleine auf das Tor ziehen und schiebt cool am herausstürmenden Diaw vorbei. Das 0:3 begradigt fürs erste den Haussegen in der Calvin-Stadt.
Mit dem zweiten Sieg innerhalb von sieben Tagen distanzieren sich die Servettiens wieder etwas vom Tabellenende. Mit einem Sieg am Wochenende, könnte man am samstäglichen Gegner YB vorbeiziehen. Vorausgesetzt die Berner lassen auch gegen Lugano Federn. Wir sind gespannt – auf gehts!
FC Lausanne-Sport – Servette FC 0:3 (0:3)
Stade de la Tuilière : 10'037 Zuschauer
Schiedsrichter : Fedayi San ; Stéphane De Almeida, Pascal Hirzel
VAR : Sascha Kever ; David Schärli
Tore : 49' Kyei (0:1), 67' Imeri (0:2), 88' Antunes (0:3)
Servette FC : Frick ; Diallo, Vouilloz, Sasso, Clichy (79' Severin) ; Douline ; Cognat (84' Antunes), Valls ; Stevanovic, Kyei (79' Rodelin), Imeri (90' Oberlin)
FC Lausanne-Sport : Diaw ; Chafik (79' Zohouri), Grippo, Koné, Husic ; Kukuruzovic ; Mahou (70' Ouattara), Thomas (79' Barès), Puertas, Coyle (70' Brown) ; Amdouni (86' Sanches)
Verwarnungen : 36' Puertas, 45'+3 Koné, 60' Kyei, 68' Clichy, 74' Thomas, 86' Barès
Gelb-Rot : 45' Puertas
Bemerkungen : Servette ohne Cespedes, Deana, Fofana, Schalk (Verletzt), Alves, Ambassa, Henchoz, Holcbecher, Magnin, Mendes, D. Monteiro, Opoku, Pédat, Salihi, Wieland (Nicht im Aufgebot) ; Lausanne ohne Geissmann, Kapo, Turkes (Verletzt), George, Koyalipou, Mastil, Nanizayamo, Sow, Tsoungui (Nicht im Aufgebot), 8' Pfostenschuss von Chafik, 76' Abseitstor von Ouattara
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