Nach zuletzt zwei Siegen in Folge, reiste der Servette FC mit breiter Brust in die Bundesstadt. Im Vergleich zum Lausanne-Spiel musste Alain Geiger kurzfristig auf einer Position umstellen. Severin musste für den verletzten Clichy einspringen.
Nach Anpfiff zeigte der Meister den Grenats gleich Mal den Meister. Ngamaleu schickt Kanga in die Tiefe, der schüttelt Vouilloz ab und schon schäpperts im Gehäuse von Jérémy Frick. Ein Fehlstart für die Genfer, die jedoch umgehend reagieren. Kyeis Distanzschuss war dann aber doch ein etwas zu optimistischer Versuch. Doch die Szene machte Mut. Kurz darauf fidet Imeri die Lücke in der berner Abwehr. Stevanovic erläuft sich den Ball und kann alleine auf Faivre losziehen. Der YB-Goalie behält die Oberhand im Duell und rettete mit dem Bein.
Die Young Boys mussten reagieren und erhöhten den Druck. Spielerisch lagen die Vorteile nun längst in den Füssen der Hausherren. Auf wirkliche Topchancen wartete deren Anhang aber vergeblich. Vielmehr war es Servette, das bei einem Kyei-Kopfball beinahe jubeln durfte. Die verheissungsvolle Möglichkeit endete aber mit einem zu ungenauen Abschluss. Dass es wesentlich gefährlicher ginge, zeigte YB nach 40 Minuten. Ein Eckball von Sierro erreichte die Stirn von Lefort. Frick parierte in letzter Sekunde. „Vom Meister gelernt“, fasste sich Imeri faktisch im Gegenzug ein Herz. Nach einer Finte zieht der Youngster von der Strafraumgrenze ab. Faivre musste sich ganz lang machten und konnte sich die Kugel krallen. Der SFC kam zu Chancen. Dies bereitete Freude und noch vor dem Pausentee, sollte sich der Himmel für die Gäste noch mehr lichten. Martins sah nach einem zweiten groben Foulspiel Gelb-Rot. Zur Pause führte YB, doch die Gelb-Schwarzen mussten auch mit einem Mann weniger gen Katakomben marschieren.
Alain Geiger roch den Braten und schwörte seine Elf auf die die zweite Hälfte ein.
YB kam wie die Feuerwehr aus der Garderobe. Der eingewechselte Elia zieht mit viel Schwung über die linke Seite. Der Offensivspieler sucht den Abschluss und scheitert an Frick. Der nächste Dämpfer für die „Mutzen“ folgte alsbald. U21-Nationalspieler Mambimbi blieb nach einem Foul von Severin liegen. Coach Wagner musste sein Jungtalent durch Sulejmani ersetzen. Auch Geiger reagierte und nahm den zurecht verwarnten Severin vom Feld. Malik Sawadogo kam zu seinem ersten Einsatz in der Super League. Kaum auf dem Platz sah Sawadogo, wie seine Vorderleute einen Handspenalty monierten. Lauper blockt einen Imeri-Schuss mit der Faust. Schiedsrichter Schnyder sagte „kein Penalty“, der VAR schaltete sich ebenfalls nicht ein, Wiedermal ein Fehlentscheid,
Dass man sein Glück erzwingen kann, zeigten die Grenats nach 67 Minuten. Kyei geht im Strafraum zu Boden und diesmal war die Sachlage allen klar. Penalty für die Rhône-Städter. Imeri übernahm, schickte Faivre in die falsche Ecke und jubelte über das 1:1.
Die Partie wurde ruppiger. Für ein Foulspiel wurde auch Kyei verwarnt. Der Franzose fehlt damit im Spiel gegen den FC Basel.
Gute zehn Minuten vor Schluss durfte sich Imeri den Ball für einen Freistoss zurechtlegen. In der Form seines Lebens war fast schon davon auszugehen, dass der Neo-Nationalspieler den Direktversuch wagt. Mit viel Gefühl schlenzt Imeri das Leder über die Mauer – und ins Glück! 1:2! Ist denn das zu fassen?! Da verliert man sechs Spiele in Folge, gewinnt zwei, und plötzlich führt man auswärts im Wankdorf. Soll das einer verstehen. Ebenso überraschend war, mit welcher Ruhe man die Partie zu Ende bringen konnte. Die Defensive hielt den letzten Offensivbemühungen der Young Boys stand und sicherte die drei Punkte.
In der Tabelle distanziert sich Servette nochmals vom Tabellenende. Mit einem Sieg gegen den zurzeit unsicher wirkenden FC Basel, könnte man kommendes Wochenende gar weitere Bestrebungen in Richtung obere Tabellenhälfte machen. Wer hätte das vor der Nati-Pause gedacht?
BSC Young Boys – Servette FC 1:2 (1:0)
Stadion Wankdorf : 22'629 Zuschauer
Schiedsrichter : Urs Schnyder ; Jan Köbeli, Pascal Hirzel
VAR : Lionel Tschudi ; Sven Wolfensberger
Tore : 10' Kanga (1:0), 67' Imeri (Foulpenalty) (1:1), 79' Imeri (1:2)
Servette FC : Frick ; Diallo (46' Sauthier), Vouilloz, Sasso, Severin (56' Sawadogo) ; Douline (56' Rodelin) ; Cognat, Valls ; Stevanovic, Kyei (72' Oberlin), Imeri (90'+1 Rouiller)
BSC Young Boys : Faivre ; Maceiras, Lauper, Lustenberger (77' Jankewitz), Lefort (83' Hefti) ; Mambimbi (56' Sulejmani), Martins, Sierro, Ngamaleu ; Siebatcheu (46' Elia), Kanga (46' Camara)
Verwarnungen : 23' Martins, 37' Lefort, 45'+2 Douline, 53' Severin, 66' Camara, 69' Kyei, 81' Maceiras, 90'+4 Frick
Gelb-Rot : 45'+2 Martins
Bemerkungen : Servette ohne Cespedes, Clichy, Deana, Fofana, Schalk (Verletzt), Ambassa, Henchoz, Holcbecher, Magnin, Mendes, D. Monteiro, Opoku, Pédat, Salihi, Wieland (Nicht im Aufgebot) ; YB ohne Aebischer (Gesperrt), Rieder (Krank), Fassnacht, Garcia, J. Monteiro, Nsamé, Petignat, von Ballmoos, Zesiger (Verletzt), Ammeter, Laidani, Spielmann (Nicht im Aufgebot)
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