Zum Abschluss der Hinrunde gastierte der Servette FC beim FC Luzern. Im Vorfeld der Partie gab es zwei Fragezeichen, welche im Rahmen dieser 18. Runde auftraten. Was machen die Servette-Fans und wie geht Geiger mit den Absenzen um.
Das Fanthema gestaltete sich wie folgt: Der Servette-Anhang reiste an und platzierte sich im Family Corner neben dem Gästesektor. Friedlich wurde die eigene Mannschaft angefeuert. Damit es dennoch nicht zu einem Aufeinandertreffen mit gehässigen FCL-Supportern kommen konnte, wurde ein Abschnitt für die Genfer reserviert und von Stewards bewacht. Ein riesen Witz, wenn man bedenkt, dass fünf Meter weiter ein geschlossener Gästesektor im Rund der Swissporarena klaffte.
Personell musste Geiger auf zwei kurzfristige Ausfälle reagieren. Jérémy Frick und Kastriot Imeri fehlten beide verletzt. Edin Omeragic und Alexis Antunes mussten die Lücken füllen. Eine interessante Konstellation zeigte sich auf der Ersatzbank, wo Léo Besson als Ersatzgoalie Platz nahm. Er rückte ins Kader der 1. Mannschaft nach, da Steven Deana noch immer nicht einsatzfähig war.
Das Spiel bot wenig herzerwärmendes. Servette kontrollierte den Ball, kam aber zu keinen gefährlichen Aktionen. Es dauerte fast 20 Minuten, bis ein hoher Clichy-Ball Stevanovic erreichte. Der Flügelläufer legt sich die Kugel an Sidler vorbei und kommt zu Fall. Schiedsrichter San taxiert die Szene als Foulspiel des Luzerners und gab den Penalty. Ein strittiger Entscheid, den man aus Sicht des SFC aber dankend annahm. Stevanovic übernahm dann auch gleich die Verantwortung für die Ausführung des Elfers. Mit einem hohen Schuss in die Mitte verlud er FCL-Goalie Müller und bejubelte das 0:1.
Mit der Führung im Rücken spielte die Geiger-Truppe deutlich entspannter auf. Dabei profitierte man von der Passivität der Leuchtenstädter, welche sich hinten einmauerten. Mühe zeigten die Grenats vor allem beim Knacken dieses Abwehrriegels. Vorzugsweise versuchte man mit Weitschüssen Gefahr auf das Tor zu bringen. Den besten Versuch von Kyei wehrte Müller mit seinen Pranken ab.
Nach 40 Minuten wagte sich das Heimteam ein erstes Mal nach vorne. Ein Eckball von Ugrinic erreichte Ndiayes Kopf. Der würde das 1:1 erzielen, wenn da nicht Omeragic im Tor stehen würde. Das Jungtalent rettet mit einem starken Reflex.
Das kurze luzerner Aufbäumen wurde jäh unterbunden. Noch vor der Pause musste sich Ugrinic nach einem Duell mit Douline auswechseln lassen. Ex-Servettien Tasar kam zum Handkuss.
Die zweite Halbzeit startete mit einer gefährlichen Chance der Servettiens. Cognat kommt im Mittelfeld in Ballbesitz und machte das Spiel schnell. Der Franzose setzt sich gegen Schulz durch und stürmt alleine Richtung Tor. Am Sechzehnerrand bremst Cognat ab und legt für Kyei auf. Der Stürmer kommt zum Abschluss, vergibt die Chance aber leichtfertig.
Auf die Vorentscheidung musste man aber nicht lange warten. Eine gute Stunde war gespielt, als Stevanovic einen Freistoss in die Gefahrenzone zirkelte. Der aufgerückte Vouilloz kommt mit dem Kopf an den Ball und trifft herrlich zum 0:2. Es war das erste Profitor des U21-Nationalspielers.
Vom Team aus der Zentralschweiz war noch immer nicht viel zu sehen. Bezeichnend für die missliche Lage des Tabellenletzten war Sidlers Weitschuss, der als eine der gefährlichsten FCL-Szenen in Erinnerung blieb. Omeragic parierte diesen ohne Schwierigkeiten.
Wesentlich gefährlicher waren die Chancen, welche der SFC in der Schlussphase liegen liess. Kyei, Schalk und Valls hätten es in den Füssen gehabt, noch etwas fürs Torverhältnis zu machen. Daraus wurde jedoch nichts, es blieb beim 0:2.
Damit verabschiedet sich Servette mit drei weiteren Punkten in die Winterpause. Dank des 2:2-Remis zwischen Basel und GC überholt man die Hoppers und überwintert in der oberen Tabellenhälfte. Die Rückrunde startet am Samstag, 29.01.2022 mit einer Auswärtsfahrt zum FC Zürich. Vorher stehen aber noch die Winterferien und ein Trainingslager an.
FC Luzern – Servette FC 0:2 (0:1)
Swissporarena : 8'071 Zuschauer
Schiedsrichter : Fedayi San ; Jonas Erni, Guillaume Maire
VAR : Adrien Jaccottet ; Anojen Kanagasingam
Tore : 19' Stevanovic (Foulpenalty) (0:1), 61' Vouilloz (0:2)
Servette FC : Omeragic ; Diallo, Vouilloz, Sasso, Clichy ; Douline ; Cognat (90'+1 Rouiller), Valls ; Stevanovic, Kyei (70' Rodelin), Antunes (70' Schalk)
FC Luzern : Müller ; Grether, Schulz, Burch, Sidler (81' Ottiger) ; Gentner, Ndenge (60' Schürpf) ; Ugrinic (45'+1 Tasar), Rupp (46' Wehrmann), Ndiaye ; Sorgic
Verwarnungen : 21' Sasso, 52' Vouilloz, 61' Burch, 76' Sidler
Bemerkungen : Servette ohne Cespedes, Deana, Fofana, Frick, Imeri (Verletzt), Alves, Ambassa, Henchoz, Holcbecher, Magnin, Mendes, Monteiro, Opoku, Pédat, Salihi, Sawadogo, Wieland (Nicht im Aufgebot) ; Luzern ohne Cumic (Gesperrt), Campo, Emini, Monney (Verletzt), Frýdek (Krank), Domgjoni, Farkas, Jashari, Loretz (Nicht im Aufgebot)
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