Die französische Ausgabe des Blick hat ein langes und ausführliches Interview mit Gaël Clichy geführt. Unter anderem redet er dabei auch über seine Zukunft. Wir haben den Text frei übersetzt, den Originaltext findet ihr unten verlinkt.
«Ich möchte bei Servette bleiben für meine berufliche Umorientierung.» (Blick.ch (französisch) / Ugo Curty / 17.02.2022)
Der Franzose hat Blick ein ausführliches Interview gegeben über seine erfolgreiche Karriere, das einzigartige Fussballumfeld und seine Zukunft bei Servette. Eine Zukunft die er in der Fussballwelt schreiben möchte.
Wenn man sieht, wie er das granatrote Trikot trägt, könnte man fast vergessen, dass Gael Clichy das grösste Palmares aller Super League Spieler aufweist. Der 36-jährige Aussenverteidiger nähert sich dem Vertragsende bei Servette. Seine Ankunft in der Schweiz war im Dezemeber 2020.
Auf dem Feld im Stade de Genève nahm sich Gael Clichy mehr Zeit als erwartet, um über seine Erfahrungen in der Schweiz, seine Rolle in der Genfer Umkleidekabine, seine grosse Karriere und die Zukunft zu sprechen.
Gaël Clichy, Ihr erster Vertrag mit Servette neigt sich dem Ende zu. Es gibt Gespräche über eine Verlängerung. Wie sehen Sie Ihre Zukunft?
Natürlich ist es anders ob man 20 Jahre oder 36 Jahre alt ist. Manchester City wird nicht kommen und mir einen Fünfjahresvertrag anbieten (lacht). Heute fühle ich mich wohl bei Servette. Der Verein und ich verstehen uns gut und es gibt noch viel zu tun. Ich habe mit dem Präsidenten und dem Sportdirektor Philippe Senderos gesprochen. Sie wissen, was ich will. Seit ich hier bin, habe ich mir Mühe gegeben und gezeigt, dass ich mich engagieren will. Ich bin zuversichtlich.
Wie ist Ihre Beziehung zu Genf?
Meiner Familie gefällt es hier sehr gut. Die Stadt ist schön, auch wenn es kalt ist. Als ich hier unterschrieben hatten, fragten mich manche Personen was ich da will. Ich wollte aber meine Familie an erste Stelle setzen. In den letzten 20 Jahren war das mit Umzügen nach London, Manchester und Istanbul nicht mehr der Fall. Unser Leben wurde von meinen sportlichen Entscheiden bestimmt. Ich wollte eine Lösung finden, um beides besser kombinieren zu können. Wir sind auch näher an den Grosseltern unserer Kinder, die in Toulouse leben.
Gaël Clichy und Servette, ein Duo, das noch Bestand haben könnte. Hat Servette Ihnen den Ausgleich geboten, den Sie gesucht haben?
Sicher. Bevor ich bei Servette unterschrieb, erhielt ich andere Angebote. Ich hatte die Möglichkeit auf hohem Niveau zu spielen oder direkt in einen Trainerstaff zu wechseln ohne weiterzuspielen. Es war verlockend, aber nichts davon war stabil genug. Als ich in Genf unterschrieb erwähnten wir die Möglichkeit einer Umschulung. Ohne despektierlich gegenüber Servette zu wirken, gefiel mir die Idee, in einer bescheideneren sportlicheren Situation bei einem Verein zu unterschreiben der sich im Wiederaufbau befindet und mich stärker zu engangieren. Mein Ziel ist es Trainer zu werden. Der Klub sagte mir dass diese Option in Genf offen steht. Und hier bin ich. Ich plane hier mittel- bis langfristig und im Moment läuft es gut.
Wie stellen Sie sich eine Umschulung auf die Bank vor, wenn möglich in Genf?
Ja das wäre optimal. Das heisst, es gibt Leute und Mitarbeiter die vor Ort sind. Ich bin nicht hier um jemanden rauszuschmeissen, ich will lernen. Trotz meiner Sportkarriere fang ich beim Coaching bei Null an. Ich bin mir dem bewusst und auch eine Stelle als U15 Trainer würde mir etwas bringen. Mein Glück ist es, dass ich mit grossartigen Fussballern zusammengespielt habe, die zu Top-Staff wurden, wie Patrick Vieira, Vincent Kompany, Kolo Touré oder Thierry Henry. Ich habe Kontakt mit Ihnen und lerne aus Ihren Erfahrungen. Ich weiss nicht ob ich so kompetent werde wie sie aber ich gebe alles um dies zu erreichen. Als ich bei Arsenal ankam fing gerade Ashley Cole an. Er war damals der beste Aussenverteidiger der Welt. Ich wusste, dass er unantastbar war aber ich wollte vorankommen. Fünf Jahre später trat ich an seine Stelle.
Sie haben unter den grössten Trainern der Welt gespielt. Wer ist Ihre grösste Inspiration?
Da gibt es viele. Mein erster Trainer war mein Vater. Er war es, der mir die Leidenschaft und die Liebe zum Fussball vermittelte. Es ist ein bisschen weit hergeholt, aber ohne ihn wäre ich nicht da wo ich jetzt bin. Danach hat mich jeder grosse Trainer mit seiner Vision vom Fussball geprägt. Im Idealfall möchte ich eine Mischung aus allen sein. Arsène Wenger liess mich das oberste Niveau entdecken. Ohne diese acht Jahre bei Arsenal hätte ich dieses Palmares nicht. Gleiches gilt für Roberto Mancini, der mich zum besten Klub der Welt holte (Anm.: Der Italiener war damals Trainer von Manchester City). Auch seinen transalpinen Stil hat mich beeinflusst. Ich kann dann auch noch Laurent Blanc und Didier Deschamps erwähnen. Aber ich muss unbedingt Pep nennen. Mit Guardiola hat sich in nur 10 Monaten meine Sicht auf den Fussball verändert.
Wie ist das möglich, denn Sie hatten ja bereits eine grossartige Erfolgsbilanz und viel Erfahrung als Guardiola 2016 bei City unterschrieb?
Er nimmt deine Denkweise und stellt alles auf den Kopf. Ich bin nicht der Erste der das sagt. Man muss es erleben um es zu verstehen. Er ist ein sehr intensiver Mensch. Mir wurde klar, dass das, was ich im Laufe meiner Karriere gelernt hatte noch weiter ausgebaut werden kann. Man hört oft dass es auf Kleinigkeiten ankommt. Dieser Satz hat an Bedeutung verloren, aber Pep verkörpert ihn. Er ist äusserst akribisch. Er konzentriert sich sieben Tage die Woche auf diese Details, überlässt nichts dem Zufall und verbessert so sein Team und jeden einzelnen Spieler. Heute hat er dutzende Trophäen gewonnen. Sein Barca war beeindruckend. Was er mit City gemacht hat, hat man noch nie gesehen. Er hat es geschafft die Premier League fast schon banal wirken zu lassen auch wenn es die umkämpfteste Meisterschaft der Welt ist.
Hat Arsène Wenger wirklich an Ihre Tür geklopft, um Sie davon zu überzeugen 2003 bei Arsenal zu unterschreiben?
Ja, ich war damals in Cannes. Ich war 16 Jahre alt. Er kam mit dem Leiter seines Scoutings zu mir. Natürlich ist die Côte d’Azur ein recht angenehmes Reiseziel. Ich kann mir vorstellen, dass er die Gelegenheit genutzt hat, um ein paar Tage auf der Croisette zu verbringen (lacht). Aber diese Anekdote zeigt vor allem, wie wichtig der Mensch für ihn und für Arsenal war. Er hätte einfach jemandem von seinem Trainerstab schicken können. Ich erinnere mich gut an unser Gespräch. Arsène sagte mir, dass er für mich in seinem Team eine vielversprechende Zukunft sieht. Ich fragte ihn, wie ich mich bei dieser Konkurrenz durchsetzen könnte. Er hatte mir versprochen, Giovanni van Bronckhorst auszuleihen, wenn ich unterschreibe. Ich hatte keine Garantie, dass er sein Versprechen halten würde, aber ich akzeptierte. Zehn Tage nach Beginn der Sommervorbereitung reiste der Niederländer nach Barcelona ab. Arsène Wenger steht zu seinem Wort.
Sie haben die Bedeutung der Menschen erwähnt und dass man Menschen zeigt dass sie wichtig sind. Wird dieser Aspekt im Fussball noch gelebt?
Fussball ist viel mehr als ein Sport. Wenn ich meine Kinder jeden Morgen zu Schule bringe, hören wir im Auto Radio. Es gibt jedes Mal Informationen rund um den Fussball. Von Tischtennis zum Beispiel hört man sehr selten. Auch wer Fussball nicht mag schaut sich mit seinen Freunden die WM an, kennt Neymar oder Mbappé. Es ist universell. Fussball ist ein Geschäft, aber es ist auch der Weg um Menschen zusammenzubringen. In einigen Ländern haben die Ergebnisse der Teams einen starken sozialen Einfluss. Ich habe das in England miterlebt, wo die Spiele das Leben der Menschen bestimmten. Unsere Ergebnisse hatten eine echte Bedeutung für die Stadt. Ein Fussball ist bei weitem nicht wichtiger als ein Chirurg. Aber Fussball regt zum Träumen an, wie Kunst oder Musik. Wir haben Glück, dank unseres Talents die es uns ermöglicht, Teil dieser Branche zu sein. Es ist eine Umgebung in der wir keine Angst haben andere zu vernichten um unsere Ziele zu erreichen. Das trifft leider auch auf die Gesellschaft im Allgemeinen zu, aber im Fussball ist es noch intensiver.
Habe Sie sich während Ihrer Karriere auch noch an andere gewandt?
Ich denke da an Patrick Vieira. Er wusste wie man mit der Faust auf den Tisch schlägt, wenn es nötig ist. Aber er ist ein grosszügiger Mensch. Ich war 17, als ich zu Arsenal kam. Mein erstes Weihnachtsfest verbrachte ich mit meiner Schwester und meiner Cousine in London. Er lud uns zu sich und seiner Familie ein und hiess uns drei Willkommen, wenn wir uns einsam fühlten. Er musste das nicht tun, aber diese Einladung bleibt für immer in meinem Herzen. Ich habe immer versucht, diese Art von Gesten auch anzuwenden. Mir wurde oft gesagt, dass ich offen sei, dass ich nett bin. Ich hätte sicherlich noch mehr erreicht wenn ich gemeiner gewesen wäre. Einige empfanden dies als mangelnden Ehrgeiz. Aber egal. Abgesehen davon, dass ich als mehr oder weniger guter Spieler gesehen werde, bin ich ein liebevoller Familienmensch der auch von seiner Familie geliebt wird. Was man repräsentiert ist wichtiger als das was man als Fussballer erreichen konnte.
Welcher Teamkollege hat Sie am meisten beeinflusst?
Es ist schwer einen auszuwählen. Aber als ich Thierry Henry zum ersten Mal in der Kabine getroffen habe, hat dies etwas mit mir gemacht. Er kommt wie ich aus Martinique. Er war mein Idol, aber auch das einer ganzen Generation von Franzosen. Es war verrückt, ihn als Teamkollegen zu haben. Später wurde er ein Freund.
Sie haben die Fussballkultur erwähnt, die du zum Beispiel in England oder der Türkei erlebt hast. In der Schweiz ist diese ganz anders, wie erlebst du diese?
Es ist eine Schande. Ich habe ein Beispiel: Die Stadt Genf investiert 14 Millionen Franken in den Bau eines Sportzentrums für Tischtennis und Judo. Toll, dass alle Sportarten und Leidenschaften gleich behandelt werden. Auch deshalb habe ich mich entschieden, mich mit meiner Familie in der Schweiz niederzulassen, für das Leben und die Zukunft meiner Kinder. Aber als Fussballer finde ich es schwer zu verstehen, dass die Behörden das Potenzial des Fussballs nicht erkennen. Man erinnere sich an die Begeisterung nach dem Sieg der Schweiz an der EM. So eine Atmosphäre habe ich selten erlebt. Wie können wir Entscheidungen und Investitionen in einen Sport so verringern der die Menschen so sehr zum Träumen bringt?
Und wie sehen Sie die Super League?
Ich werde jetzt nicht sagen, dass die Schweizer Liga besser ist als die Premier League oder die La Liga! Aber in der Super League gibt es einen echten Platz für junge Leute, die Stars von morgen. Auch hier liegt eine wirtschaftliche Chance. Schade, dass die Investitionen nicht folgen. Spielerisch interessant ist die Mischung aus drei Einflüssen, mit der Ligue 1 für die Romandie, der Bundesliga für die deutschsprachigen Klubs und der Serie A für Lugano. Die Spieler in der Schweiz haben eine gute europäische Fussballkultur. Das ist ein grosser Vorteil, wenn es dann zu den grossen Nachbarmeisterschaften geht. Ich mag zum Beispiel Becir Omeragic vom FC Zürich. Dank seines Potenzials und seiner Erfahrung versteht er es, sich an alle Systeme und Gegner anzupassen.
Es tut mir leid, auf dieses berühmte Achtelfinale zwischen der Schweiz und Frankreich zurückzukommen und Sie an eine schlechte Erinnerung bei der Euro zu erinnern. Aber wie haben Sie dieses Spiel erlebt?
Tatsächlich habe ich einen grossen Teil des Spiels im Taxi verfolgt. Wir hatten den Start der Vorbereitung in Crans-Montana. Ich kam gerade rechtzeitig für die Verlängerung zum Team. Wir sahen uns das Ende des Spiels gemeinsam an. Es war ein schöner Moment, diese französisch-schweizerische Rivalität mitzuerleben.
Wurde sich über euch lustig gemacht nach dem Penaltyschiessen?
Nein, denn am Ende müssen wir nur auf die beiden Sterne über dem französischen Hahn zeigen, um die Diskussion zu beenden (lacht). Aber es stimmt schon, der Abend war sehr pikant, es war lustig.
Sie haben 20 Nominationen mit der französischen Nationalmannschaft absolviert. Welche Bilanz ziehen Sie auf Ihre Karriere mit den «Les Bleus»?
Es bleibt ein grosser Stolz. Aber ich war da ebenso glücklich wie unglücklich. Mehr als 10 Jahre lang war Bixente Lizarazu, ein hervorragender Aussenverteidiger, unangefochten im französischen Team. Danach war die Konkurrenz auf der linken Seite nie mehr so gross wie zu meiner Zeit. Wir waren drei Spieler auf einer Position mit Éric Abidal, der in einem der besten Barca-Teams der Geschichte Stammspieler war und Patrice Evra, der mit Alex Ferguson und Cristiano Ronaldo bei Manchester United in einem der besten Teams der Welt spielte. Es war eine Gelegenheit um Seite an Seite mit Ihnen zu spielen, aber es war nicht einfach die Möglichkeit zu kriegen um zu spielen.
Bedauern Sie etwas?
Nein, weil ich alles getan habe um spielen zu können, die Konkurrenz war halt einfach gross. Reue ist, wenn du schlechte Entscheidungen triffst. Ich bin 2011 zu Manchester City gewechselt, um auch in die französische Nationalmannschaft zu kommen und Teil eines Vereins zu werden der Titel gewinnt. Das «Problem» ist, dass Abidal und Evra dies einfach schon seit Jahren taten. Ich konnte die Euro 2012 in der Ukraine spielen (Anm.: Frankreich wurde von Spanien dem späteren Europameister eliminiert). Ich habe mich also nicht geirrt.
Ihre Generation ist auch mit der Weltmeisterschaft 2010 und dem Streik in Knysna verbunden. Es ist ein Ereignis, das die Geister in Frankreich geprägt hat.
Wir wurden die Streikenden genannt, obwohl es in Frankreich keine Woche ohne einen Streik gibt (lacht) … Aber es ist ziemlich verrückt zu sehen, dass wir heute noch darüber reden. Ich denke, wenn wir die ganze Gruppe nochmals in einem Raum zusammenbringen würden und man sie fragen würde ob es ein Fehler war nicht aus dem Bus zu steigen würden alle mit «Ja» antworten. Natürlich, denn es ist etwas was uns in Erinnerung bleiben wird, genau wie die Siege der Zidane- und Henry-Generation im Jahr 1998 oder die des goldenen Teams von 2018 in Russland. Wir sind Teil dieser Generation, die das durchgemacht hat.
Was ist passiert?
Erklärungen gibt es genug, es wurde schon viel diskutiert. Unsere Aktion war nie gegen die fanzösische Nationalmannschaft oder den Verband gedacht. Es war eher die Unterstützung eines Teamkollegen (Anm.: Nicolas Anelka). Für mich persönlich war es mein erster internationaler Wettkampf. Es war eine Ehre dabei zu sein. Wenn ich Dinge anders machen könnte, würde ich dies sicherlich tun, aber ich bereue es nicht. Es war eine einzigartige Erfahrung, Frankreich bei einer Weltmeisterschaft vertreten zu dürfen. Ich wünsche es allen jungen Spielern von Servette.
Genau diese jungen Teamkollgen haben Sie im September in der «Tribune de Genève» hart kritisiert und Sie haben den Verbleib einiger von Ihnen gar in Frage gestellt. Haben Sie intern manchmal eine schwierige Rolle?
Ja, natürlich. Unter Berücksichtigung meines Werdegangs und meiner Vorstellung dass ich später mal in einen Staff wechseln möchte, bin ich zu Wort gekommen. Was in der Umkleide passiert, bleibt aber in der Umkleide. Aber ich rede viel, weil ich auch von anderen Teamkollegen wie Vieira, Henry, Begkamp und so weiter gelernt habe. Es wäre egoistisch von mir diese Erfahrungen nicht zu teilen.
Was sagst du zu Ihnen?
Vor allem erinntere ich sie daran, dass sie die Chance haben, etwas Schönes zu tun. Unsere Aufgabe ist es, Fussball zu spielen. Nicht jeder wird den Durchbruch bei Servette schaffen, bei den Young Boys, in den grossen europäischen Klubs oder in der Nationalmannschaft spielen. Aber jeder hat die Möglichkeit in der Welt des Schweizer Fussballs etwas zu bewegen. Wenn du erfolgreich sein willst, tu alles um es zu erreichen. Aber sie sollen sich nicht wie grosse Spieler verhalten wenn sie dies auf dem Platz nicht sind. Es reicht nicht aus ein oder zwei Wochen Glanzleistungen zu erbringen. Es ist eine harte tägliche Arbeit.
Weshalb werden Fussballspieler im Allgemeinen schlecht wahrgenommen?
Es mag verpönt sein, ein 18-jähriger zu sein, der einen Bentley fährt, aber das ist Fussball. Wie ein Rapper mit goldenen Zähnen und einem krassen Auto: Es wird schlecht wahrgenommen, aber die Leute wollen es so. Dele Alli wurde für seine Kleidung kritisiert als er bei Everton unterschrieb. Kann ich verstehen, aber schau mal in die NBA. Spieler können als Superman verkleidet oder mit einer 20-Millionen-Dollar-Uhr auftauchen, man wird sich nicht darüber aufregen. Was zählt ist ihre Leistung. Wenn sich ein Spieler einen Bentley leisten kann, warum nicht?
Welches Auto fahren Sie?
Ich fahre das Auto meiner Frau oder das Clubauto. Aber natürlich habe ich gut gelebt: Als ich bei Manchester City war, hatte ich schöne Autos. Es ist vor allem eine Frage von Status und Respekt. Bei Arsenal gab es einen jungen Spieler, der gerade in die erste Mannschaft gekommen war. Er war ein vielversprechender englischer Mittelfeldspieler. Er hatte im Ligapokal ein tolles Tor erzielt. Am nächsten Tag kommt er mit einem goldfarbenen BMW M3 zum Training. Er war kaum in der Turnhalle angekommen, als Patrick Vieira ihn abholte. Er sagte zu ihm: «Du nimmst deine Schlüssel, parkst dein Auto auf dem Parkplatz der Jugendakademie und ich will es nie mehr hier sehen.» Dieser Spieler neigte dazu auffällig zu sein, es zu übertreiben und überheblich zu werden. Seinen BMW haben wir nie wieder gesehen.
Wie war Ihre Kindheit?
Ich wurde in den Fussball reingeboren. Meine Mutter war Nachtschwester und mein Vater Gärtner. Er war ein Fussballliebhaber. Er spielte, ohne jemals Profi zu werden. Aber er war leidenschaftlich. Ich folgte ihm überall hin auf dem Platz hin und er trainierte mich auch. Es gab nur Fussball in der Familie. Wenn ich im Nachhinein an unsere Kindheit zurückdenke und nachdem ich nun auch selbst Vater bin, merke ich, dass das oftmals auf Kosten meiner kleinen Schwester ging die andere Dinge machen wollte.
Mit 15 gingen sind ins Ausbildungszentrum nach Cannes. Wussten Sie schon immer, dass Sie Fussballprofi werden?
Ja, ich habe dafür gelebt. Aber dafür braucht es Arbeit und etliche Erfolge. Ich hatte auch das Glück, dass meine Eltern mir erlaubten diesen Traum zu verwirklichen. Sie hielten mich nie zurück oder forderten mich auf sorgfältigere Lebensentscheidungen zu treffen. Selbst wenn ich nur in der 3. Französischen Liga gelandet wäre, wäre ich glücklich gewesen. Es ist das Schönste, von seiner Leidenschaft leben zu können. Es ist wichtig das man für das brennt, was man tut. Ich hätte niemals hinter einem Computer arbeiten können, nicht einmal wenn ich mehr Geld verdient hätte.
(Frei übersetzt von Kevin)
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