Am gestrigen Sonntag fand im Letzigrnd ein Klassiker des schweizer Fussballs statt. Zum zweiten Mal in dieser Saison empfingen die Grasshoppers den Servette FC. Die Gäste durften mit breiter Brust in die Deutschschweiz reisen. Nach dem Heimsieg gegen YB sollten auch im „Windkanal Zürich-Altstetten“ drei Punkte her.
Ganz so einfach wollten es die Hoppers den Grenats aber nicht machen. Bolla versuchte sich bereits in den Startminuten mit einem Distanzversuch. Frick hielt und sah wenig später, wie auch seine Vorderleute eine erste Tormöglichkeit fabrizieren konnten. Mit einem schnellen Vorstoss bringt Clichy Unruhe in die gegnerische Defensive. Der Routinier setzt den frei gelaufenen Imeri in Szen, welcher wiederum Schalk bedient. Der Niederländer versucht es mit dem Absatz und scheitert an GC-Keeper Moreira.
Nach diesem kurzen Aufmucken des SFC erarbeitete sich das Heimteam leichte Vorteile. Richtig gefährlich wurden die Zürcher aber nur bei ruhenden Bällen. Nach einem Lenjani-Corner schraubte sich Sène in die Luft. Der Topskorer der Blau-Weissen kommt zum Kopfball und verfehlt knapp.
Servette wird punktuell gefährlich. Douline kann unbehelligt über den Platz marschieren. Der Mittelfeldmotor hat freie Schussbahn, offenbart dann aber doch Schwächen im Offensivspiel. Moreira hält ohne grössere Schwierigkeiten.
Auch nach 35 Minuten liessen Continis Mannen etwas zu viel Passivität walten. Sasso eilt einem Zuspiel in die Tiefe nach und wird wüst von Herc weggerammt. Was Schiedsrichter San erst nicht ahndete, meldete ihm dann der VAR. Nach Kontrolle der TV-Bilder zeigte der Schiedsrichter zurecht auf den Punkt. Die Ausführung des Elfmeters übernahm Imeri, der sich nicht von Moreiras „Dudek-Gedächtnishampelmann“ beirren liess und zum 0:1 verwandelte.
Die Führung hielt jedoch nicht lange Bestand. Denn rund 5 Minuten später jubelten bereits die Hoppers. Sène kam auf dem rechten Flügel zur Flanke. Lenjani suchte den direkten Torerfolg und bediente mit seinem Abschlussversuch Herc. Der Slowake musste nur noch seinen Fuss hinhalten und versenkte zum 1:1. Es war der vermeintliche Pausenstand. Vermeintlich deshalb, weil sich die Calvin-Städter nochmals nach vorne wagten. Nach einem Einwurf chippt Diallo die Kugel in den Lauf von Stevanovic. Der drischt das Leder wuchtig zur Mitte, wo kein Verteidiger klären kann. Schalk steht goldrichtig und markiert das 1:2. Das soll es nun wirklich mit der ersten Hälfte gewesen sein.
Servette entschied die erste Hälfte, wenn auch etwas glücklich, für sich.
Nach dem Seitenwechsel musste dennoch gezittert werden. Denn GC suchte zielstrebig den Ausgleich. Kawabe kommt im Strafraum an den Ball und nimmt volles Risiko. Der Japaner erwischt Frick in der nahen Ecke und egalisiert zum 2:2. Ein unnötiges Gegentor für die Genfer, welche sich dann aber wieder zu behaupten wussten. Ohne nennenswerte Torchancen näherten sich die beiden Teams der Schlussphase. 12 Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit trieb Geiger seine Mannen nach vorne. Einen Weitschuss von Imeri konnte Seko noch blockieren. Damit war die Chance aber noch nicht zunichte. Denn Ribeiros Klärungsversuch war zu kurz. Der eingewechselte Rodelin hielt volley drauf und traf wunderschön per Aussenrist zum 2:3! Was für ein Hammertor des sonst so kritisierten Servette-Angreifers!
Durch die erneute Führung der Calvin-Städter mussten die Grasshoppers „all in gehen“. Beinahe ging der Plan auf. Auf Vorarbeit von Kawabe kam Bonatini beinahe alleine vor Frick zum Abschluss. Mit viel Herzblut grätschte Diallo dazwischen und verhinderte Schlimmeres.
In der Nachspielzeit sollte Servette dann den Sack zumachen. Aus der Platzmitte lanciert Valls Stevanovic. Der bedient Rodelin mit einem Zuckerpass und sieht, wie der Franzose trocken das 2:4 Schlussresultat erzielt.
Mit dem zweiten Sieg innert Wochenfrist setzt sich Servette wieder ein wenig von den direkten Konkurrenten ab. Dank Luganos Niederlage gegen Basel ist man den Tessiner wieder auf den Fersen. Bereits am Sonntag könnte man weitere Punkte gut machen. Dann gastiert man bei der momentanen Wundertüte aus Basel. Mit Leidenschaft und Wille können die Grenats auch im Joggeli Punkte einfahren.
Grasshopper Club Zürich – Servette FC 2:4 (1:2)
Stadion Letzigrund : 3'885 Zuschauer
Schiedsrichter : Fedayi San ; Pascal Hirzel, Efe Kurnazca
VAR : Lionel Tschudi ; David Schärli
Tore : 36' Imeri (Foulpenalty) (0:1), 41' Herc (1:1), 44' Schalk (1:2), 53' Kawabe (2:2), 78' Rodelin (2:3), 90'+2 Rodelin (2:4)
Servette FC : Frick ; Diallo, Vouilloz, Sasso, Clichy ; Douline ; Cognat (90' Bauer), Imeri (90' Valls) ; Stevanovic, Bedia (66' Rodelin), Schalk (66' Antunes)
Grasshopper Club Zürich : Moreira ; Seko, Ribeiro, Arigoni (67' Lei) ; Bolla, Abrashi, Herc (87' Jeong), Lenjani (72' Schmid) ; Kawabe (87' Morandi) ; Sène, Momoh (72' Bonatini)
Verwarnungen : 7' Momoh, 21' Bedia, 35' Herc
Bemerkungen : Servette ohne Fofana, Oberlin, Sawadogo (Verletzt), Besson, Camara, Deana, Henchoz, Holcbecher, Magnin, Mendes, Monteiro, Nyakossi, Opoku, Pédat, Salihi, Wieland (Nicht im Aufgebot) ; GC ohne Pusic (Krank), de Carvalho, Hoxha, Kacuri, Margreitter, Nadjack, Ntumba, Santos, Stroscio (Nicht m Aufgebot)
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