Was hat man als Servette-Fan am Sonntag geschäumt, als erneut eine Auswärtspartie beim FCB völlig verpfiffen wurde. Die Genfer verlieren nicht nur das Spiel, sondern auch Clichy, Diallo, Douline und Sasso für das Rhône-Derby am kommenden Sonntag.
Im „Joggeli“ starteten die Gäste besser als der amtierende Vize-Meister. Mit einem Imeri-Weitschuss und einem Ablenker von Vouilloz nach einem Corner, liess man schon früh ein Raunen durch das Rund gehen.
Kurz darauf gewinnt auch Schalk das „Katz-und-Maus-Spiel“ gegen Tavares und lässt erahnen, dass der SFC nicht für eine Niederlage ans Rheinknie gereist ist. Servette war das bessere Team und musste mit unlauteren Mitteln ausgebremst werden. Ndoye zieht nach einer knappen halben Stunde auf das genfer Tor davon. Von Diallo verfolgt, legt sich der FCB-Angreifer geschickt hin und provoziert einen Pfiff des Schiedsrichters. Dieser zeigt Diallo die direkte rote Karte aufgrund einer Notbremse! Ein klarer Fehlentscheid! Weder war Diallo der letzte Mann, noch hätte die, wenn überhaupt vorhandene, Berührung für einen Foulpfiff ausreichen sollen. Bekanntlich schreitet der VAR bei solchen Szenen gegen den SFC nicht ein. Die Geiger-Elf musste zu zehnt weitermachen.
Basel konnte vorerst keinen Profit aus der numerischen Überzahl schlagen. Im Gegenteil – Servette behielt das Chancenplus. Rodelin versuchte sich frech aus rund 40 Metern und zwang Lindner zu einer Rettungstat in letzter Sekunde.
Auf Seiten der Heimmannschaft sorgte Ndoye für das einzige sportliche Highlight der ersten Hälfte. Sein Distanzversuch konnte von Frick entschärft werden.
Torlos verabschiedeten sich die beiden Equipen in die Katakomben.
Gleich nach dem Seitenwechsel machten die Servettiens dort weiter, wo sie vor der Pause aufgehört haben. Imeri und Cognat spielen sich geschickt durch das Mittelfeld. Imeri kann alleine auf das Tor ziehen und...macht einen Haken! Da stand der genfer Youngster alleine vor dem gegnerischen Gehäuse und lässt sich die Butter vom Brot nehmen!
Rotblau hielt sich bis zur Stundenmarke dezent zurück. Dann aber zwang Szalai Frick zu einem klasse Reflex. Der SFC-Keeper entschärft aus nächster Nähe. Kurz darauf war es Millar, der sich aus spitzem Winkel versuchte. Frick pariert dieses Mal mit den Füssen. Die „Bebbis“ hatten definitiv Blut geleckt. Palacios war der Nächste, der sich im Abschluss versuchte. Sein Geschoss zischte jedoch knapp am Tor vorbei.
Pplötzlich roch es nach einer basler Führung. Einen Volley-Versuch von Frei kratzte Rodelin in Extremis von der Linie. Nach 69 Minuten passierte es doch. Millar prescht über links nach vorne. Seine Hereingabe wurde von Cespedes geblockt. Cognat will klären, legt mit seinem Befreiungsschlag aber perfekt für Chipperfield auf, der gnadenlos zum 1:0 versenkte.
Noch schien aber nichts entschieden. Denn der SFC wagte sich nochmals ins Angriffsspiel. Cognat versuchte seinen Fauxpas wieder gut zu machen. Der Franzose setzt den eingewechselten Antunes in Szene. Dieser sucht den Abschluss und scheitert an Lindner. Noch war die Szene nicht vorbei, denn der Abpraller landete wieder bei Cognat. Schnell leitet dieser zum besser postierten Stevanovic weiter. Der Bosnier wartet aber zu lange. Pelmard fängt seinen Schuss mit dem Oberkörper ab. Es war das letzte Aufbäumen der Gäste. Die Schlussminuten gehörten ganz klar dem FC Basel. Millar traf nach 83 Minuten den Pfosten.
Ab der 85. Spielminute waren die Grenats dann in doppelter Unterzahl. Clichy flog mit einer harten gelb-roten Karte ebenfalls vom Platz. Zu neunt haben die Genfer dann eindeutig das Nachsehen. Tavares flankt von Rechts ins Zentrum. Dort kommt Szalai völlig frei zum Kopfball. Frick wehrt den ersten Versuch ab, muss sich dann aber dem zweiten Anlauf beugen. Szalai markiert das 2:0.
Mit viel Frust aber einer kämpferischen Leistung reist der SFC aus Basel ab. Für das Derby vom kommenden Sonntag heisst es viel Stirnrunzeln für Alain Geiger, der seine gesamte Defensive neu organisieren muss.
FC Basel 1893 – Servette FC 2:0 (0:0)
St. Jakob-Park : 19'041 Zuschauer
Schiedsrichter : Alain Bieri ; Stéphane De Almeida, Alain Heiniger
VAR : Alessandro Dudic ; Urs Schnyder
Tore : 69' Chipperfield (1:0), 88' Szalai (2:0)
Servette FC : Frick ; Diallo, Vouilloz, Sasso, Clichy ; Douline (46' Cespedes) ; Cognat (89' Valls), Imeri (67' Antunes) ; Stevanovic, Rodelin (67' Oberlin), Schalk (46' Bauer)
FC Basel 1893 : Lindner ; Tavares, Frei, Pelmard, Katterbach ; Burger (82' Xhaka), Kasami (46' Palacios) ; Ndoye (66' Chalov), Esposito (66' Chipperfield), Fernandes (46' Millar) ; Szalai
Verwarnungen : 38' Clichy, 42' Douline, 85' Sasso
Gelb-Rot : 85' Clichy
Rot : 29' Diallo
Bemerkungen : Servette ohne Bedia, Fofana, Sawadogo (Verletzt), Besson, Camara, Deana, Guérin, Henchoz, Holcbecher, Magnin, Mendes, Monteiro, Nyakossi, Opoku, Pédat, Salihi, Wieland (Nicht im Aufgebot) ; Basel ohne Lang (Krank), Essiam, Petretta (Verletzt), Djiga, Gebhardt, Hunziker, Males, Padula, Stocker (Nicht im Aufgebot), 83' Pfostenschuss von Millar
Social Media