Das war knapp! Der Servette FC rettet sich gegen den FC Lugano in letzter Sekunde und sichert sich den ersten Punktgewinn seit über einem Monat. Mit dabei war auch Gaël Clichy, der auf eine Teilnahme am dienstäglichen Benefizspiel in Lyon verzichtet hatte.
Wie anzunehmen war, starteten die Luganesi mit vielen Ersatzspielern in die Partie. Diese waren jedoch frisch und wollten sich für einen Einsatz im Cup-Final aufdrängen. Entsprechend motiviert stürmten die Gäste nach vorne. Über Amoura kam Bottani an den Ball. Das Lugano-Aushängeschild kommt zum Abschluss und scheitert an einer genfer Hand. Leider aber nicht an der von Torhüter Frick, sondern von der von Vordermann Vouilloz. Schiedsrichter Cibelli sah das Handspiel zuerst nicht, wurde dann aber vom VAR vor den Monitor zitiert. Völlig zurecht redigierte er seinen Entscheid und zeigte auf den Punkt. Für Lugano lief Celar an. Der Slowene trifft, wie gewöhnlich, aus elf Metern gegen Servette ins Tor. Es war sein dritter Penaltytreffer gegen den SFC – und das in einer Saison!
Servette reagierte mit einem Kopfball von Stevanovic. Im Luftduell gegen Yuri kann sich der Bosnier zu wenig durchsetzen. Der Abschlussversuch ging am Gehäuse vorbei. Der Ausgleich wäre auch nicht verdient gewesen, denn die erste Halbzeit war fest in tessiner Hand. Nach einem Ausflug von Frick hatte Celar alle Möglichkeiten, das Skore auf 0:2 zu stellen. Der Torschütze wirkte weniger stilsicher, als vom Punkt. Der Schuss landete kläglich im Aussennetz. Doch zurück zu stecken war definitiv nicht auf dem Matchplan der „Bianconeri“. Nach 27 Minuten ratterte es am Gebälk. Haile-Selassie lässt auf links zwei Genfer mit deinem Dribbling stehen. Über Bottani kommt der Ball hoch in den Strafraum. Dort legt Celar per Kopf für Mahmoud ab, der wiederum per Seitfallzieher am Aluminium scheitert.
Auf der Gegenseite musste man sich bis kurz vor dem Pausenpfiff gedulden, ehe sich wieder etwas tat. Dann liess der aufgerückte Diallo das Rund aufhorchen. Der Aussenverteidiger stand plötzlich ganz zuvorderst und drückte ein Stevanovic-Zuspiel beinahe ins Tor. FCL-Keeper Osigwe parierte mit der Brust. Es blieb der letzte Aufreger der ersten Hälfte.
In der Pause nahm Alain Geiger seine Spieler zur Brust. Und es schien zu wirken. Ohne den gesperrten Imeri versuchte man endlich ein Offensivspiel aufzuziehen. Antunes flankt von links, Durrer will klären und spielt sich den Ball unglücklich an die Hand. Zum zweiten Mal meldete sich der VAR beim Unparteiischen, der wiederum auf Elfmeter entschied. Für Servette lief Bedia an, der ebenfalls souverän verwandelte. Das 1:1 schien die Hausherren zu beflügeln. Plötzlich hatte man Lugano im Griff und kam zu einigen Möglichkeiten. Der vermeintliche Führungstreffer durch Vouilloz wurde nach 61 Minuten aberkannt. Vorlagengeber Rouiller stützte sich beim Eckball zu fest auf seinem Bewacher ab. Nur zwei Minuten danach kam ein Lebenszeichen der Gäste – und was für eines. Lavanchy wagt sich auf dem rechten Flügel in den Angriff. Sein Pass zur Mitte erreichte Lovric, der aus vollem Lauf abzog und zum 1:2 versenkte. Ein herber Rückschlag für den SFC.
Das Spiel war damit aber noch nicht vorbei. Die Servettiens wollten Schadenbegrenzung betreiben. Dabei profitierte man von einem Aussetzer der Luganesi. Plötzlich marschierte Rodelin in grossen Schritten auf das gegnerische Tor zu. Der Stürmer zieht ab und scheitert am Pfosten! Ärgerlich! Doch noch war die Partie nicht abgepfiffen. Rouiller führt das Leder über den halben Platz, bis in den Lugano-Strafraum. Dort packt Amoura übereifrig die Grätsche aus. Cibelli pfeift und zeigt dem SFC-Verteidiger die gelbe Karte für eine Schwalbe. Aber halt! Nochmals schaltet sich Volketswil ein. Wieder muss sich Cibelli ein Bild von der Szene machen. Zum dritten Mal lässt er sich, korrekterweise, umstimmen. Eine gute VAR-Leistung an diesem Abend. So kam Oberlin zur Grosschance, seinen Farben einen Punkt zu retten. Oberlin läuft an und trifft mittig zum 2:2. Ein letztes Highlight einer sonst nicht sonderlich spektakulären Partie.
Am kommenden Donnerstag läuft der Servette FC zum letzten Mal in dieser Spielzeit im Stade de Genève auf. Gegner ist der Tabellenzweite aus Basel. Wie wird sich die Geiger-Truppe von seinem Heimpublikum verabschieden?
Servette FC – FC Lugano 2:2 (0:1)
Stade de Genève : 3'462 Zuschauer
Schiedsrichter : Luca Cibelli ; Vital Jobin, Guillaume Maire
VAR : Alain Bieri ; Alessandro Dudic
Tore : 10' Celar (Handspenalty) (0:1), 52' Bedia (Handspenalty) (1:1), 63' Lovric (1:2), 90'+1 Oberlin (Foulpenalty)
Servette FC : Frick ; Diallo (67' Bauer), Vouilloz, Rouiller, Clichy ; Cespedes ; Cognat, Valls (80' Alves) ; Stevanovic, Bedia (67' Rodelin), Antunes (67' Oberlin)
FC Lugano : Osigwe ; Lavanchy, Hajrizi, Durrer, Yuri (74' Cinquini) ; Sabbatini ; Mahmoud (81' Josipovic), Bottani (46' Lovric) ; Amoura, Celar (68' N. Muci), Haile-Selassie (46' Valenzuela)
Verwarnungen : 9' Vouilloz, 21' Bottani, 25' Mahmoud, 45' Sabbatini
Bemerkungen : Servette ohne Imeri, Sasso (Gesperrt), Camara, Fofana, Mendes, Pédat, Sawadogo (Verletzt), Besson, Deana, Guérin, Henchoz, Holcbecher, Magnin, Opoku, Salihi, Wieland (Nicht im Aufgebot), Monteiro (U17-Nationalmannschaft Portugal), 61' Tor von Vouilloz wegen Foulspiels aberkannt, 88' Pfostenschuss von Rodelin ; Lugano ohne Custodio, Saipi (Gesperrt), Aliseda, Baumann, Daprelà, Facchinetti, Guidotti, Maric, A. Muci, Rüegg, Ziegler (Verletzt), Lape (Nicht im Aufgebot), 27' Lattenschuss von Mahmoud
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