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Leidenschaftlicher Last-Minute-Sieg gegen den FCZ

12.09.2022 18:34:44 | Peter

Herzschlagfinale gegen den FCZ

 

Was für ein Nachmittag im Stade de Genève! Der Servette FC schlägt den Schweizermeister und führt die Liga punktemässig an. Einzig YB liegt aufgrund des Torverhältnisses noch vor der Geiger-Truppe.

Alain Geiger schickte dieselbe Elf aufs Feld, welche vor Wochenfrist den FC Luzern geschlagen hatte. Die Hoffnung, dass die Euphorie weiterhin anhält, sollte sich bewahrheiten. Früh in der Partie eröffnet Vouilloz das Spiel mit einem langen Ball in Richtung Rodelin. Der Routinier zieht Aliti und Mets auf sich. Mit einem Hackentrick lässt er das FCZ-Duo aussteigen und bedient Stevanovic. Der Bosnier kommt mit Zug in den Strafraum und legt für Cognat ab. Der Franzose hält den Fuss hin und düpiert Brecher zum 1:0! Was für ein Start der Servettiens!
Auch der Rest der Startphase war fest in genfer Hand. Zürich benötigte gute zwanzig Minuten, um zum ersten Mal gefährlich vors Tor zu kommen. Dann schlägt Selnæs einen klasse Ball in die Tiefe. Okita kann davonziehen und profitiert von Fricks zögerlichem Herauskommen. Gekonnt lobbt der kongolesische Nationalspieler das Spielgerät über den SFC-Torwart hinweg ins Netz. Ein ärgerlicher Ausgleichstreffer, der nicht hätte sein müssen. Die gut gestarteten Grenats schienen nun auch etwas gelähmt. Das Gezeigte flachte ab und es war das Gästeteam, welches zur nächsten Torchance kam. Okita beschäftigte Severin und suchte den Abschluss. Den Schlenz-Versuch fischte Frick jedoch problemlos aus der Luft.
Es dauerte bis kurz vor der Pause, ehe der Gastgeber sich wieder die Überhand verschaffen konnte. Es schien, als wollte man zwingend mit einer Führung in die Pause gehen. So überbrückte Clichy das Spielfeld mit einem weiten Ball. Per Kopf setzte Rodelin Stevanovic in Szene, der wiederum für Antunes ablegte. Der behauptete sich gegen Selnæs und fand mit seinem Zuspiel Pflücke, der in der Mitte zum 2:1 versenkte. Gejubelt werden durfte aber nicht. Schiedsrichter San ahndete ein Foulspiel von Rodelin. Ein korrekter Entscheid, aber eine absolut unnötige Szene des Franzosen.
Die "Mission Pausenführung" schien dennoch nicht abgebrochen worden zu sein. Nach 43 Minuten stürmte Pflücke über links nach vorne. Der Deutsche behält die Übersicht und passt zur Mitte. Dort lässt Antunes für Cognat abtropfen, welcher wiederum den mitgeeilten Bauer bediente. Der Aussverteidiger ging in den Abschluss und wuchtete die Kugel an Brecher vorbei ins Tor - 2:1!
Mit diesem Zwischenstand ging es in die Pause.
Nach dem Tee wirkten die Zürcher etwas frischer. Das Team von Franco Foda suchte den Ausgleichstreffer und wurde fündig! Okita zog aus der Distanz ab und hämmerte den Ball brachial in die Maschen. Frick war beim über 100 km/h schnellen Geschoss absolut machtlos.
Und in Genf durfte man froh sein, dass die Zürcher nicht nachdoppelten. Denn Guerrero hatte nach einer Stunde den Führungstreffer auf dem Fuss. Die Latte rettete für den SFC, der von da an aber wieder gefasster wirkte. Geiger brachte Crivelli und Kutesa für Pflücke und Cognat, der in seinem 150. SFC-Einsatz angeschlagen vom Platz humpeln musste.
Nebst dem beherzteren Auftritt der Grenats, brachte sich der Stadtclub selbst in Rücklage. FCZ-Matchwinner Okita wurde mit Gelb-Tor vom Platz gestellt. Eine gute Viertelstunde stand dabei noch auf der Uhr. Servette drückte nun auf das Siegtor. Neuzugang Crivelli ackerte und kämpfte, was es nur ging. Ein absoluter Büffel, den Senderos da in die Schweiz lotsen konnte.
Bis zur Nachspielzeit sollten keine Tore mehr fallen. Dann landete ein Klärungsversuch von Mets bei Crivelli. Der Angreifer drückt ab und zwingt Brecher zu einer Rettungstat. Der FCZ-Keeper lenkte ins Toraus ab. Den anschliessenden Eckball trat Valls zur Mitte. Dort kam Douline angebraust. Der Mittelfeldakteur kommt ungehindert zum Kopfball und nickt ein! 3:2! 95. Minute! Wahnsinn!

Dabei blieb es. Alles in allem sichert sich der SFC drei verdiente Punkte. Nun bleibt zu hoffen, dass man die gute Form über die Cup- und Länderspielpause hinaus wahren kann. In der Meisterschaft gastiert man als nächstes beim FC Lugano. Eine Auswärtsfahrt, welche den Servettiens in der Vergangenheit nicht immer gut behagte.

Servette FC – FC Zürich 3:2 (2:1)

Stade de Genève : 10'168 Zuschauer
Schiedsrichter : Fedayi San ; Jan Köbeli, Mirco Bürgi
VAR : Lukas Fähndrich, Mirel Turkes
Tore : 3' Cognat (1:0), 21' Okita (1:1), 43' Bauer (2:1), 50' Okita (2:2), 90'+5 Douline (3:2)

Servette FC : Frick ; Bauer, Vouilloz, Severin, Clichy ; Douline ; Antunes (76' Valls), Cognat (63' Kutesa) ; Stevanovic, Rodelin (76' Fofana), Pflücke (63' Crivelli)

FC Zürich : Brecher ; Boranijasevic, Kamberi, Mets, Aliti ; Conde, Selnæs ; Okita, Marchesano (74' Avdijaj), Guerrero ; Tosin (81' Rohner)

Verwarnungen : 55' Okita, 57' Boranijasevic, 64' Aliti, 75' Crivelli, 87' Douline
Gelb-Rot : 72' Okita

Bemerkungen : Servette ohne Bedia, Behrami, Cespedes, Diallo, Sawadogo (Verletzt) Besson, Deana, Dias, Diba, Guérin, Holcbecher, Kaloga, Ndema, Regillo, Salihi, Souaré (Nicht im Aufgebot), 40' Tor von Pflücke wegen Foulspiels aberkannt ; Zürich ohne Sauter (Verletzt), Buschman, De Nitti, Hornschuh, Katic (Nicht im Aufgebot), 64' Lattenschuss von Guerrero