counter

Angstgegner Lugano macht seinem Namen alle Ehre

03.10.2022 19:15:02 | Peter

Für einmal war das Glück nicht auf genfer Seite

 

Bei prächtigem Herbstwetter empfing am Sonntagnachmittag der FC Lugano den Servette FC. Während auf den Rängen wieder die Freundschaft zwischen der Section Grenat und der Teste Matte zelebriert wurde, wollten sich die beiden Teams nichts schenken.

Viel Kampf gab es zu Spielbeginn jedoch nicht zu sehen. Die Partie startete verhalten und Servette hatte Mühe in die Gänge zu kommen. Ein möglicher Grund könnte die Mittelfeldrochade gewesen sein, zu welcher Alain Geiger gezwungen war. Douline fehlte gesperrt und wurde im Zentrum von Cognat stellvertreten. Auf dessen angestammter Position startete wiederum Valls, der zuletzt nur als Joker eine Rolle spielte.
Auf einen harmlosen Weitschuss von Antunes folgte lange Zeit nichts. Erst nach einer halben Stunde kam im Cornaredo langsam Leben auf. Rodelin verzog knapp für die Gäste. Auf der Gegenseite wartete Lugano mit einem gut gespielten Angriff auf. Steffen führte die Kugel mit Tempo bis an die Strafraumgrenze. Dann legt der Nationalspieler clever für Sabbatini ab, welcher wiederum trocken per Distanzschuss verwandelte. Das 1:0 für die Tessiner entpuppte sich dann aber nicht als Initialzündung für ein Offensivfeuerwerk. Gemächlich plätscherte die Partie vor sich hin. Mit dem Stand von 1:0 bat Schiedsrichter Bieri die Teams zur Pause.
Nach dem Seitenwechsel verpasste es der SFC, das Skore auszugleichen. Pflücke kommt halblinks zum Abschluss und scheitert an FCL-Goalie Saipi.
Danach ging wieder nichts. Die unkreativen Genfer taten sich schwer mit der tiefstehenden Defensive des Gegners. Auch Stossstürmer Crivelli konnte den tessiner Abwehrriegel nicht knacken. Im Gegenteil – der Franzose verletzte sich und musste nach seiner Einwechslung wieder vom Platz genommen werden. Der medizinische Stab der Grenats konnte nach dem Spiel aber Entwarnung geben. Es soll sich um keine schwerwiegende Blessur handeln.
Schwerwiegender hätte Luganos Aliseda das Spiel beeinflussen können. Der Argentinier wird unmittelbar nach seiner Einwechslung perfekt von Haile-Selassie eingesetzt. Aliseda steht alleine vor dem Servette-Tor und sucht den Torerfolg. Frick reagiert glänzend und hält seine Farben mit dem Oberarm im Rennen.
Die Zeit schien dem Tabellenzweiten langsam davonzulaufen. Der Servette FC musste aufmachen und dem Gegner Konterchancen zugestehen. Sabbatini hätte den Sack zumachen können. Der Abschluss des Uruguayers landete jedoch kläglich im wolkenlosen Himmel. So blieben die Gäste in der Partie und setzten nochmals zu einer Offensivaktion an. Über mehrere Stationen landete der Ball bei Kutesa, der mit viel Geschwindigkeit die Abwehr der "Bianconeri" durchwirbelte. Im Strafraum geht Kutesa an Ziegler vorbei und spielt hoch zum mitgeeilten Fofana. Der steht völlig frei und muss nur noch die Stirn hinhalten. Dann geht aber Daprelà mit einem Flugkopfball dazwischen und rettet für den geschlagenen Saipi. Es war die "matchwinning" Aktion des einstigen U21-Nationalspielers.

Denn kurz darauf war Schluss – Lugano krallt sich die drei Punkte und verschafft sich weiter Luft auf den Tabellenkeller. Servette stolpert, wie schon öfters, über den Angstgegner aus dem Tessin. Aufgrund der Niederlagen des FC Sion und des FC St. Gallen 1879 schliesst man das erste Saisonviertel dennoch auf dem überraschenden zweiten Platz ab. Einzig die Young Boys, welche in letzter Sekunde den FC Luzern in die Knie zwangen, haben mit 20 Punkten drei Zähler mehr als die Grenats auf dem Konto. Für den Servette FC geht am kommenden Sonntag mit einem Heimspiel weiter. Zu Gast ist der FC Luzern, dem man vor einigen Wochen in der Swissporarena noch den Schneid abkaufen konnte.

FC Lugano – Servette FC 1:0 (1:0)

Stadio di Cornaredo : 3'340 Zuschauer
Schiedsrichter : Alain Bieri ; Alain Heiniger, Bastien Lengacher
VAR : Lionel Tschudi ; Bekim Zogaj
Tore : 35' Sabbatini (1:0)

Servette FC : Frick ; Bauer (67' Diallo), Vouilloz, Severin, Clichy ; Cognat ; Antunes (82' Cespedes), Valls (46' Kutesa) ; Stevanovic, Rodelin (56' Crivelli (67' Fofana)), Pflücke

FC Lugano : Saipi ; Valenzuela, Mai, Daprelà, Ziegler ; Sabbatini, Doumbia ; Steffen (80' Amoura), Bislimi (63' Macek), Mahou (63' Haile-Selassie) ; Babic (66' Aliseda)

Verwarnungen : 23' Valls, 46' Daprelà, 70' Doumbia, 76' Vouilloz, 86' Diallo

Bemerkungen : Servette ohne Douline (Gesperrt), Bedia, Behrami (Verletzt), Baron, Besson, Deana, Dias, Diba, Guérin, Holcbecher, Kaloga, Magnin, Ndema, Ouattara, Regillo, Salihi, Sawadogo, Souaré (Nicht im Aufgebot) ; Lugano ohne Bottani, Celar, Facchinetti, Mahmoud, Osigwe (Verletzt), De Jesus, De Queiroz, Mina, Molino, Morosoli, Srdic (Nicht im Aufgebot)