Gegen Lugano beinahe die Führung verspielt
Aluminium rettet dem SFC einen Punkt
Es sah schon stark nach einem Heimsieg der Grenats aus. Dann wendete sich die Partie gegen den FC Lugano in die gewohnte Richtung – zu einem Unentschieden. Dabei darf man sich aus genfer Sicht glücklich schätzen, dass man einen Punkt in der Stadt behalten konnte.
Begonnen hat die Partie mit einem fetten Ausrufezeichen der Heimmannschaft. Cognat setzte sich auf der rechten Seite ab. Unsere Nummer 8 legt überlegt auf Kutesa zurück, der an Goalie Saipi und Verteidiger Arigoni scheiterte. Der SFC hätte gut und gerne in Führung liegen können. So durfte sich Pflücke die Kugel für einen Corner bereitlegen. Der Deutsche spedierte die Kugel auf den ersten Pfosten. Dort stieg Rouiller hoch und nickte zum frühen 1:0 ein. Und der positive Start schwang nicht ab. In der 26. Minute fand eine Cognat-Flanke den Kopf von Stevanovic. Der Bosnier blieb cool und erhöhte aus spitzem Winkel auf 2:0. So schnell und zielbewusst die Genfer ins Spiel gestartet sind, so schnell gaben sie das Zepter anschliessend aus der Hand. Lugano kam innerhalb weniger Zeigerumdrehungen durch Steffen, Bottani und Arigoni zu drei Topchancen, von welchen zwei am Gehäuse landeten. Die Tessiner waren nun die eindeutig aktivere Equipe. Kurz vor der Pause sollte sich dies dann auch ausbezahlt machen. Steffens Eckball wird von Mai per Kopf aufs Tor gelenkt. Wieder rettet der Pfosten für den geschlagenen Frick. Celar ging auf den Abpraller und sprichwörtlich auch da hin, wo es weh tut. Mit der Stirn bugsiert der Lugano-Angreifer den Ball über die Linie. Den Anschlusstreffer zum 2:1 bezahlte der Slowene allerdings schwer. Beim Rettungsversuch traf Rouiller Celar mit dem Schuh ins Gesicht. Der Topskorer der Ticinesi musste verletzt raus. Rouiller kurz darauf ebenso, da Schiedsrichter Fähndrich seine Intervention, auf Hinweis des VAR, als rot würdig taxierte. Die Servettiens retteten sich mit einer knappen Führung in die Pause. Denn noch vor dem Seitenwechsel lenkte Vouilloz einen satten Distanzversuch Valenzuelas an den Pfosten. Riesen Dusel für die Gastgeber.
Auch nach dem Pausentee änderte sich nicht viel am Spielverlauf. Lugano hatte mehr vom Spiel und kam immer wieder zu Chancen. Bottani und Mahou waren die nächsten beiden, welche den Ausgleichstreffer verpassten. Nach 82 Minuten sollte dieser dann doch noch fallen. Haile-Selassie kann Teamkollege Doumbia lancieren. Der Ex-Servettien zieht, fast von der Grundlinie, ab und verwandelt Trickschuss zum 2:2. Es war der verdiente Ausgleich für die bemühten Gäste. Diese mussten in der Schlussphase ebenfalls einen Mann früher unter die Dusche schicken. Valenzuela flog nach einem Foul an Stevanovic mit Gelb-Rot vom Platz. Es blieb der letzte Aufreger der Partie.
Mit etwas Glück reicht also eine halbe Stunde Fussball, um gegen den FC Lugano einen Punkt zu behalten. Aufgrund der ebenfalls strauchelnden Konkurrenten aus Sion und St. Gallen bleiben die Grenats noch immer unangetastet auf Platz zwei. Somit kommt es am Sonntag zum Gipfelduell der Super League, wenn die Young Boys ins Stade de Genève reisen.
Servette FC – FC Lugano 2:2 (2:1)
Stade de Genève : 5'842 Zuschauer
Schiedsrichter : Lukas Fähndrich ; Jonas Erni, Mirco Bürgi
VAR : Sascha Kever ; Esther Staubli
Tore : 3' Rouiller (1:0), 26' Stevanovic (2:0), 41' Celar (2:1), 82' Doumbia (2:2)
Servette FC : Frick ; Diallo, Vouilloz, Rouiller, Clichy ; Douline (46' Baron), Cognat (85' Valls), Pflücke (70' Cespedes) ; Stevanovic, Fofana (46' Monteiro), Kutesa (70' Rodelin)
FC Lugano : Saipi ; Arigoni, Mai, Hajdari, Valenzuela ; Sabbatini (68' Bislimi), Doumbia ; Steffen (68' Aliseda), Bottani (76' Amoura), Mahou (68' Haile-Selassie) ; Celar (45' Babic)
Verwarnungen : 23' Hajdari, 51' Valenzuela, 61' Sabbatini, 68' Monteiro
Gelb-Rot : 87' Valenzuela
Rot : 44' Rouiller
Bemerkungen : Servette ohne Antunes, Bedia, Behrami, Crivelli, Severin (Verletzt) Besson, Deana, Guérin, Holcbecher, Kaloga, Magnin, Ndema, Ouattara, Regillo, Salihi, Sawadogo, Souaré (Nicht im Aufgebot), Diba (U23-Nationalmannschaft Senegal) ; Lugano ohne Daprelà (Gesperrt), Durrer, Facchinetti (Verletzt), Angstmann, Berbic, De Jesus, De Queiroz, Mina, Morosoli, Srdic, Stöber, Ziegler (Nicht im Aufgebot), 29' Pfostenschuss von Steffen, 31' Pfostenschuss von Arigoni, 41' Pfostenkopfball von Mai, 45'+4 Pfostenschuss von Valenzuela