Was das Torfeld Süd in Aarau oder der neue Hardturm in Zürich sind, das ist das Servette-Trainingszentrum in Genf. Während die erste Mannschaft in Vessy eine Übergangsbleibe gefunden hat, befinden sich die Junioren weiterhin auf der Suche.
Wie schon seit Längerem bekannt ist, soll der "Parc des Evaux" die Servette-Stars von morgen beheimaten. Dafür sollen drei Kunstrasenplätze gebaut- und ein Naturrasenplatz renoviert werden. Ebenso plant man ein Gebäude, welches die Administration sowie Räumlichkeiten für Physiotherapie und Massagen beherbergen soll. Auch Kabinen sind für den 2'900 Quadratmeter grossen Neubau geplant.
Wie die Tribune de Genève und die frankophone Ausgabe der 20 Minuten berichten, droht nun neues Ungemach. Das Projekt, das eigentlich schon im April 2022 hätte abgeschlossen werden sollen, wird erneut torpediert. Der Gemeinderat der Gemeinde Onex, auf welcher sich der "Parc des Evaux" befindet, hat am Dienstag einen Kredit von CHF 50'000.- bewilligt. Das Geld soll in die Gerichtsprozesse gesteckt werden, mit welchen man die Pläne des SFC durchkreuzen möchte. Maryam Yunus Ebener, ihres Zeichens ortsansässige Politikerin bei den Grünen, zeigt sich siegessicher. Man ziehe den Prozess absichtlich in die Länge, damit der Kanton genügend Zeit zur Suche nach Alternativen habe, lässt sie sich zitieren. Man scheue sich auch nicht den Fall bis vors Bundesgericht zu ziehen. Rückendeckung erhält Yunus Ebener von mehreren Seiten. Nebst der Gemeinde Onex, hat auch die Gemeindeverwaltung Bernex, eine Privatperson und ein neu gegründeter Verein namens "Sauvons le Parc des Evaux" (= "Rettet den Park von Evaux") Einsprache gegen die Baubewilligung erhoben. Als störend werden die baulichen Massnahmen empfunden. Auch das mutmasslich höhere Verkehrsaufkommen sorgt bei den Gegnern des Projekts für rote Köpfe.
Servette plant mit dem Standort in Evaux nur als Provisorium. Langfristig, genauer gesagt in einem Zeitraum von 10 Jahren, soll in Vernier ein grosses Trainingsgelände gebaut werden, welches von den Junioren und den Profis genutzt werden kann. Auch die Frauen sollen dann an selbiger Stätte trainieren. Dass es zur momentanen Situation gekommen ist, verdankt der SFC dem genfer Stimmvolk. Dieses lehnte 2019 das Projekt "Pré-du-Stand" ab. Dieses hätte ein grosses Trainingszentrum auf dem Gemeindeboden von Grand-Saconnex vorgesehen. Servette ist auf ein neues Trainingsgelände angewiesen, weil das derzeit verwendete "Centre sportif de Balexert" einer Schule weichen muss.
Mehr zum Thema:
03.06.2021 - Freigabe für Trainingszentrum Evaux
14.04.2021 - Stramme Eichen statt zarte Pflänzchen
30.03.2021 - Tribune de Genève schafft Klarheit in der Rasendebatte
23.03.2021 - Probleme bei der Suche nach Trainingsplätzen reissen nicht ab
14.12.2020 - Die Suche nach neuen Trainingsgeländen
13.10.2020 - Der Kunstrasen ist vom Tisch
08.06.2020 - Diskussion um Kunstrasen wird neu angefacht
05.05.2020 - Der Kunstrasen kommt erst 2021
05.02.2020 - Der Kunstrasen ist beschlossene Sache!
31.01.2020 - Heimspiele schon ab nächster Saison auf Kunstrasen?
Social Media