Am Sonntag trafen die Servettiens im „Joggeli“ auf den FC Basel. Seit der Eröffnung des Neubaus konnte der SFC kein einziges Mal einen Sieg bejubeln. Die Hoffnungen waren also gross, dass die Serie nun gegen ein schwächelndes „Rotblau“ reissen könnte.
Entsprechend beschwingt starteten die Grenats in die Partie. In Minute 6 versucht sich Valls akrobatisch. Der Franzose spediert das hohe Pflücke-Zuspiel jedoch übers Tor. Die Chanc gab Selbstvertrauen. Nach schnellem Umschaltspiel stürmte Crivelli in den Strafraum. Der bekam den Vorzug gegenüber Bedia und bedankte sich beim Trainer beinahe mit den Führungstor. Hitz im Tor des FC Basel hielt die Null mit den Fingerkuppen.
Wenig später meldete sich auch Neuzugang Mbabu in der Offensive an. Der Aussenverteidiger, der offenbar auch auf der Wunschliste der Basler stand, preschte bei einem Konterangriff über die linke Seite nach vorne. An der Strafraumgrenze legte sich Mbabu die Kugel auf den starken Fuss und drückt ab. Leider ohne positives Resultat.
Servette müsste längst in Führung liegen. Da lanciert Valls den schnellen Pflücke. Dieser findet, wie schon gegen GC, den idealen Zeitpunkt für den Querpass. Adams verpasst, Antunes ist abgebrüht zur Stelle – 0:1! So gefällt dies dem geübten Servette-Fan.
Basel versuchte zu reagieren. Ein Abschluss von Zeqiri entpuppte sich als zu harmlos. Wesentlich gefährlicher wurde es nach 38 Minuten. Dann kommt Amdouni unbedrängt zum Abschluss. Der Distanzversuch scheppert haarscharf am Tor vorbei. Der SFC ging mit der Führung in die Pause.
Die Pausenansprache von FCB-Coach Heiko Vogel muss seinem Team eingefahren sein. Die Hausherren kamen wie entfesselt aus der Kabine. Kurz nach Wiederanpfiff eroberte sich Adams die Kugel gegen Antunes zurück. Der Ball springt zu Diouf, der wiederum für Amdouni ablegte. Dieser bringt sich wieder in Abschlussposition und verzieht nochmals ganz knapp. Der frühere Servette-Junior war heiss auf einen persönlichen Erfolg. Und der sollte kommen! In der 51. Minute zog Novoa die Aufmerksamkeit seiner Bewacher auf sich. Gewitzt passt die Leihgabe von RB Leipzig zu Diouf rüber. Der Mittelfeldspieler drückt aus der Ferne ab. Frick lenkt das Geschoss mit einer Flugeinlage an den Pfosten. Amdouni steht aber goldrichtig und staubt den Abpraller ab. Das 1:1 war aus Genfer Sicht mehr als unnötig. Doch die Hausherren zeigten, dass sie nun im Spiel angekommen sind. Eine knappe Stunde war gespielt, als Pelmard die komplette Defensive des SFC ausschaltete. Sein hohes Zuspiel landete mustergültig auf dem Fuss von Zeqiri. Der Nationalspieler prüft Frick, der die Latte zu Hilfe nehmen muss, um den Ball zu parieren.
Die „Bebbis“ drückten weiter. Zeqiri wird im Sechzehner angespielt. Dort schüttelt er Bewacher Rouiller ab und versenkt scharf in der unteren, linken Ecke. Das 2:1 war mittlerweile verdient. Die Basler machten nun aber den Fehler, dass sie sich auf dem Resultat ausruhen wollten. Servette fand langsam zurück in die Partie und kam nochmals zu einer guten Chance. Der eingewechselte Bedia kann die Kugel bei einem Konter nach vorne treiben. An der Strafraumgrenze legt der Ivorer zum frei stehenden Kutesa rüber. Dieser reagiert aber völlig überhastet und schiebt das Leder am Gehäuse vorbei. Das hätte der Ausgleich sein müssen!
Nun ging es in die Verlängerung. Dort schlug Severin nochmals einen hohen Ball in die Spitze. Bedia verlängert zu Diba und dieser verliert das Kofpballduell gegen Frei. Die Szene schien vorbei, da schaltete sich plötzlich der VAR ein. Schiedsrichter Schärer widmete sich den TV-Bildern und entschied überraschend auf Elfmeter für Servette. Ein sehr, sehr harter Entscheid, den man aus Sicht der Genfer aber dankend annimmt. Was für Fehlentscheide musste man in den vergangenen Partien im St. Jakob-Park schon selbst annehmen.
Bedia nahm sich dem Druck an – und hielt Stand. Problemlos verlädt der Stürmer Goalie Hitz und markiert das 2:2.
Die verständlicherweise angesäuerten Basler holten sich in der Person von Fabian Frei noch eine Gelb-Rote Karte ab, dann pfiff Schärer die Partie ab.
Mit dem Untentschieden am Rheinknie wahrt die Geiger-Truppe den Vorsprung von 4 Punkten auf den FC St. Gallen. Am nächsten Wochenende reist der FC Winterthur ins Stade de Genève. Wenn alles nach Plan läuft, sollten dann drei weitere Punkte auf das Konto der Grenats fliessen.
FC Basel 1893 – Servette FC 1:2 (0:0)
St. Jakob-Park : 19'443 Zuschauer
Schiedsrichter : Sandro Schärer ; Stéphane De Almeida, Bekim Zogaj
VAR : Sascha Kever ; Mirel Turkes
Tore : 20' Antunes (0:1), 51' Amdouni (1:1), 61' Zeqiri (2:1), 90'+6 Bedia (Handspenalty) (2:2)
Servette FC : Frick ; Mbabu (79' Magnin), Rouiller, Severin, Baron ; Cespedes (79' Diba), Valls (69' Cognat) ; Stevanovic, Antunes (62' Kutesa), Pflücke ; Crivelli (62' Bedia)
FC Basel 1893 : Hitz ; López (87' Lang), Adams, Pelmard, Calafiori (50' Burger) ; Frei ; Novoa (74' Males), Diouf, Amdouni, Ndoye (74' Kade) ; Zeqiri (87' Xhaka)
Verwarnungen : 53' Rouiller, 59' Mbabu, 71' Cognat, 88' Frei, 90'+5 Adams
Gelb-Rot : 90'+7 Frei
Bemerkungen : Servette ohne Clichy, Douline, Fofana, Rodelin (Verletzt), Bauer, Behrami, Besson, Deana, Kaloga, Ndema, Ouattara, Regillo, Salihi, Sawadogo, Souaré, Touati (Nicht im Aufgebot) ; Basel ohne Augustin, Comas (Verletzt), Adjetey, Akalé, Chipperfield, de Mol, Essiam, Marchand, Onyegbule, Sène (Nicht im Aufgebot), 51' Pfostenschuss von Diouf, 57' Lattenschuss von Zeqiri
Social Media