Am Wochenende kamen die Grenats bei den Young Boys zünftig unter die Räder. Gegen den FC Zürich war eine Reaktion gefragt – und zwar eine zünftige. Mit von der Partie waren die in Bern geschonten Clichy und Stevanovic. Zwei wichtige Teamstützen, die den Unterschied ausmachen können.
Im Wankdorf wurde man in der Startphase überrumpelt. Gestern Abend sah dies schon wesentlich besser aus. Erst wenige Sekunden waren gespielt, da fängt Bedia ein katastrophales Zuspiel von Conde ab. Der Ivorer zündet sofort den Turbo und marschiert zielgerichtet auf das gegnerische Gehäuse zu. Vor dem Tor behält Bedia die Nerven und schiebt, an Brecher vorbei, zum 1:0 ein. So sieht man dies gerne! Und die Servettiens drückten gleich weiter. Mbabu läuft über das halbe Spielfeld und bedient dann Kutesa. Das Eigengewächs zieht von der Strafraumgrenze ab. Diesmal kann Brecher parieren.
Die Fans des FC Zürich hatten Probleme beim Einlass. Aus Solidarität verzichtete auch die Section Grenat vorerst auf akustischen und visuellen Support. Als die Zürcher komplett im Stadion einmarschiert sind und der "Fanbetrieb" aufgenommen werden konnte, kamen sie sogleich in den Genuss einer FCZ-Chance. Marchesano spielt den klugen Ball hinter die Abwehrreihe. Hodza läuft sich in Stellung, bleibt aber am gut reagierenden Frick hängen.
Die Chance der Gäste konnte den SFC nicht verunsichern. Weiter spielte man munter nach vorne. Baron mit dem langen Ball auf Bedia. Dieser lässt abtropfen und Kutesa schiesst den Ball ins Aussennetz. Man tastete sich langsam vor. Schliesslich kam man zu einem Freistoss aus guter Position. Stevanovic übernahm die Ausführung und zirkelte die Kugel in den Winkel. Brecher segelte spektakulär durch den Sechzehner und fischte das Ding noch irgendwie raus. Eine ganz starke Aktion des FCZ-Keepers. Die restlichen Akteure des Meisters enttäuschten. Gut für die Grenats, welche sich so frei entfalten konnten. In der 38. Spielminute liess sich Conde das Leder abluchsen. Clichy und Kutesa schalteten schnell um und lancierten den frei stehenden Pflücke. Der nimmt Mass und versenkt trocken im langen Eck – 2:0!
Knapp vor der Pause wollte sich Pflücke bei seinem Vorlagengeber revanchieren. Der Deutsche passt zu Kutesa. Dieser lässt den hüftsteifen Kryeziu stehen und sucht den Abschluss. Brechers Knie rettete für die Auswärtsmannschaft.
Dann war Pause. Das Fazit der Partie war eindeutig. Servette war klar besser und lief nicht in Gefahr, hier irgendwas anbrennen zu lassen.
Auch in der zweiten Hälfte kamen die Genfer besser auf den Platz zurück. Schon früh rückte sich Bedia in gute Abschlussposition. Aus rund zwanzig Metern hält der Ivorer emotionslos drauf. Haargenau schlägt die Kugel neben dem rechten Pfosten ein. Das 3:0 brachte zusätzliche Sicherheit. Genau diese Sicherheit tat den Servettiens gut. Mit leichten Füssen spielt es sich besser. Das kam den Technikern im Dress des Heimteams entgegen. Fast schon untypisch war die "Chance aus dem Flipperkasten", zu welcher Kutesa nach fast einer Stunde kam. Ein nicht geklärter Ball landete vor den Füssen des Schweiz-Angolaners, der sofort abzog und die Querlatte zittern liess.
Servette verlor sich ein wenig im schönen Spiel. Da vom FCZ jedoch weiterhin nichts kam, war dies nicht weiter schlimm. Nach 85 Minuten flankte der eingewechselte Touati auf den ebenfalls eingewechselten Rodelin. Der Angreifer verpasste, doch ein Tor sollte dennoch fallen. Denn die Touati-Flanke plumpste zum 4:0 ins Netz. Plötzlich kam auch Glück dazu.
In den Schlussminuten konnte sich Brecher nochmals bei einem Vouilloz-Kopfball auszeichnen. Danach war Schluss.
Völlig zurecht feierten die Calvin-Städter einen 4:0-Heimsieg. Die spärlichen 4'818 Zuschauer kamen in den Genuss einer kleinen Entschädigung für den YB-Auftritt. Nun soll die Geiger-Truppe alles daran setzen, dass man am gestrigen Auftritt anknüpfen kann. Am besten bereits nächsten Samstag, wenn man im Stade de Genève den FC St. Gallen 1879 empfängt.
Servette FC – FC Zürich 4:0 (2:0)
Stade de Genève : 4'818 Zuschauer
Schiedsrichter : Alessandro Dudic ; Alain Heiniger, Bastien Lengacher
VAR : Stephan Klossner ; Jonas Erni
Tore : 1' Bedia (1:0), 38' Pflücke (2:0), 54' Bedia (3:0), 85' Touati (4:0)
Servette FC : Frick ; Mbabu, Vouilloz, Rouiller, Baron ; Cognat (61' Diba), Clichy ; Stevanovic (82' Fofana), Kutesa (61' Antunes), Pflücke (76' Rodelin) ; Bedia (76' Touati)
FC Zürich : Brecher ; B. Omeragic, Kryeziu, Aliti ; Conde (41' Selnæs) ; Hodza, Mathew, Krasniqi (60' Hornschuh), Guerrero (76' Kamberi) ; Okita (60' Rohner), Marchesano (41' Simic)
Verwarnungen : 43' Aliti, 57' Simic, 66' Selnæs
Bemerkungen : Servette ohne Cespedes, Crivelli, Douline, Magnin, Souaré (Verletzt), Bauer, Besson, Camara, Chaïbi, Deana, Kaloga, Ndema, Ouattara, Salihi, Sawadogo (Nicht im Aufgebot), 58' Lattenschuss von Kutesa ; Zürich ohne Boranijasevic, Dzemaili, Santini, Tosin (Verletzt), Buschman, De Nitti, Guzzo, Ligue, Reichmuth, Sauter (Nicht im Aufgebot),
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