Das Stade de Genève sah seit seiner Eröffnung im Jahr 2003 schon viele schöne Tore. Einige bleiben aber ganz besonders in Erinnerung.
Was war das für eine Kiste! Gaël Clichy verzückte das genfer Publikum am letzten Samstag mit einem Weitschuss der Extraklasse. Mit viel Präzision zog er im Mittelkreis ab und überwand den zu weit vor dem Tor stehenden Alexandros Safarikas. Ein Fan habe ihm via Instagram den Tipp gegeben, dass Safarikas stets weit draussen stehe, liess sich der Altmeister nach der Partie zitieren. Er habe sich in dieser Szene an die Worte erinnert und einfach mal drauf gehalten. Der Treffer zum 3:0 war die frühe Vorentscheidung in einem verrückten Rhône-Derby. Clichys Zauberstreich war aber bei weitem nicht der weiteste Distanzschuss, der in die Maschen des Stade de Genèves fand.
Ein anderer Kunstschuss ist noch gar nicht so lange her. Am ersten Spieltag dieser Saison überraschte Ronny Rodelin den FC St. Gallen 1879. Vom Flügel aus entzückte der Angreifer mit seiner feinen Schusstechnik und überwand den chancenlosen Lawrence Ati Zigi zum 1:0. Es war der erste Servette-Treffer der Saison und zeitgleich auch der einzige in dieser Partie. Damit legte Rodelin den Grundstein für eine erfolgreiche Saison 2022/2023.
Geht man noch einige Jahre zurück, stellt man fest, dass die beiden Franzosen in Sachen Distanz von einem anderen Servettien übertrumpft werden. Wir schreiben den April 2011. Der FC Schaffhausen führte gegen die Grenats mit 2:0. Julian Esteban, Marcos De Azevedo und Eudis drehten das SKore noch vor der Pause. In Halbzeit zwei schlug dann die grosse Stunde von Vincent Rüfli. Der Aussenverteidiger fasste sich in der eigenen Platzhälfte ein Herz und schickte die Kugel auf die Reise. Der Schuss des Genfers wurde länger und länger. Schliesslich schlug er hinter Torwart Sascha Stulz ein. Das Wundertor zum 4:2 bedeutete jedoch noch nicht das Schlussresultat. Servette gewann mit 6:2 und stieg Ende Saison in die Super League auf.
In der Super League angekommen, mussten die Calvin-Städter schmerzhaft lernen, dass solche Sonntagsschüsse auch im eigenen Tor landen können. Denn im August gleichen Jahres empfing man den Grasshopper Club aus Zürich. Dessen Verteidiger Guillhermo Vallori wurde in der Startphase von den SFC-Stürmern unter Druck gesetzt. Der Spanier ging auf Nummer sicher und setzte auf einen unkonventionellen Befreiungsschlag. David Gonzalez hütete damals das genfer Gehäuse und unterschätzte die Flugbahn komplett. Er wird wahrscheinlich bis heute die tiefstehende Sonne für das Gegentor verantwortlich machen. Was jedenfalls feststeht ist, dass auch "Gonzo" sich aus der gegnerischen Hälfte übertölpeln liess. In diesem Spiel besonders bitter, denn der Aufsteiger musste sich den Hoppers mit 3:4 geschlagen geben.
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