Seit dem 03.03.2013 ist des dem FC Basel nicht mehr gelungen, dem SFC einen Sieg im Stade de Genève abzuringen. Für die Männer von Alain Geiger hiess dies gestern Abend vor allem eines – die Serie darf nicht reissen. Zum Abschied des langjährigen Coaches soll nochmals ein Punktgewinn gefeiert werden können. Von der Section Grenat gab es vor dem Spiel eine Choreo für den scheidenden Übungsleiter. Nach dem Spiel dann auch noch ein gerahmtes Bild sowie zwei Flaschen Wein.
"Gekuschelt" werden sollte während den 90 Minuten aber überhaupt nicht. Beide Mannschaften spielten von Beginn weg auf Sieg. Für den SFC ging es um Platz zwei, für den FCB um die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb.
In der Startphase kam das Heimteam der Führung am nächsten. Baron verlagerte das Spiel von links nach rechts. Dort hatte Stevanovic sehr viele Möglichkeiten, welche er für einen Pass in die Mitte nutzte. Ein Stoppfehler von Bedia entpuppte sich als ideale Vorlage für Kutesa, der aus bester Position drüber hämmerte. Das hätte das 1:0 sein müssen.
Servette trat mit viel, teilweise gar zu viel, Selbstbewusstsein auf. Oftmals verhedderte man sich in Dribblings, was ein zielgerichtetes Offensivspiel verunmöglichte. Zwei Kopfballchancen von Stevanovic und Bedia waren einzelne Szenen, in welche die Geiger-Truppe gefährlich vor das Tor kommen konnte.
Nach einer halben Stunde konnten sich die Grenats die Partie so langsam aneignen. Die grösste Chance offenbarte ihnen aber "Kommissar Zufall". Denn Lang unterschätzte ein hohes Zuspiel von Millar. Stevanovic und Bedia zogen zu zweit los. Im Strafraum legte Stevanovic zu Bedia rüber, der mühelos zum 1:0 versenken konnte.
Die Euphorie über den Führungstreffer machte unkonzentriert. Basel wusste dies auszunutzen. Quasi im Gegenangriff hat Burger an der linken Strafraumecke zu viel Raum. Der Niederländer spielt mit gutem Auge auf den sträflich allein gelassenen Diouf. Der spielt direkt zu Amdouni, der Frick zum 1:1 düpieren könnte. Erste Hoffnungen auf eine Offsideposition wurden im Keim erstickt. Vouilloz hob das Abseits deutlich auf.
Es ging mit einem gerechten Unentschieden in die Pause.
Halbzeit zwei startete mit einer Grosschance der Gäste. Augustin beschäftigt die gesamte genfer Hintermannschaft. Geschickt legt er für Diouf auf, dessen Schuss dann aber irgendwo auf der Tribüne landete. Der FCB schien im zweiten Abschnitt fokussierter zu sein, als die Mannen von Alain Geiger. Die Servettiens vertändelten wieder viele Chance, weil man statt dem einfachen Schuss immer die kosmetische "Zauberlösung" suchen wollte. Dass es simpler geht, zeigte der Tabellenfünfte. Burger kam nach 69 Minuten unbedrängt zum Abschluss und zimmerte die Kugel per Distanzschuss ins Netz!
Das 1:2 sollte aber ebenfalls nicht lange Bestand haben. Nach einem Hitz-Bock legte Stevanovic für den eingewechselten Touati auf. Der schiebt reaktionsschnell zum 2:2 ein und belohnt sich, nach einigen missglückten Abschlussmöglichkeiten, mit seinem zweiten Saisontor.
Die Schlussphase hielt noch einen Fussballleckerbissen bereit. Clichy überwindet die ganze gegnerische Defensive mit einem butterweichen, hohen Ball. Stevanovic läuft sich in Position, nimmt die Kugel mit der Brust runter und hält in vollem Lauf drauf. Unhaltbar schlägt der Ball im Tor von FCB-Keeper Hitz ein - Traumtor! Das 3:2 verwandelt das Stade de Genève zu einem Tollhaus.
Die "Bebbis" mussten ihren Kopf aus der Schlinge ziehen, wenn man sich nicht vom europäischen Geschäft verabschieden wollte. Nach 88 Minuten kamen sie nochmals zu einem Eckball. Die Kugel segelt hoch in den Sechzehner. Fink steigt hoch und köpft Frick an. Der Ball springt weg und landet in den Füssen von Ex-Servette-Junior Amdouni. Dieser fackelt nicht lange und verwertet zum 3:3! Es war wieder einem kein Spiel, das den Zuschauer kalt liess.
Mit dem Gesamtskore von 3:3 pfiff die Unparteiische Esther Staubli die Partie ab. Servette verteidigt erfolgreich den zweiten Tabellenrang. Einen Punkt Vorsprung wahrt man sich auf den FC Lugano, der seinerseits die Young Boys bezwingen konnte. Am Montag endet die Saison für den SFC mit einem Auswärtsspiel in Luzern. Lugano muss auswärts beim FC Zürich ran.
Servette FC – FC Basel 1893 3:3 (1:1)
Stade de Genève : 12'353 Zuschauer
Schiedsrichter : Esther Staubli ; Jonas Erni, Guillaume Maire
VAR : Sven Wolfensberger ; Mirel Turkes
Tore : 41' Bedia (1:0), 43' Amdouni (1:1), 69' Burger (1:2), 73' Touati (2:2), 81' Stevanovic (3:2), 88' Amdouni (3:3)
Servette FC : Frick ; Mbabu, Vouilloz, Severin, Baron ; Cognat (79' Diba), Clichy ; Stevanovic, Kutesa (62' Fofana), Pflücke (62' Touati) ; Bedia (79' Crivelli)
FC Basel 1893 : Hitz ; Ndoye, Lang, Pelmard, Millar (87' López) ; Frei ; Diouf, Burger ; Males (87' Fink) ; Amdouni, Augustin (69' Zeqiri)
Verwarnungen : 23' Stevanovic, 45'+1 Pflücke, 61' Augustin, 86' Crivelli, 90' Touati
Bemerkungen : Servette ohne Valls (Krank), Cespedes, Douline, Magnin, Rouiller (Verletzt), Bauer, Besson, Camara, Chaïbi, Deana, Diallo, Kaloga, Ndema, Ouattara, Salihi (Nicht im Aufgebot) ; Basel ohne Adams, Calafiori, H. Vogel, Xhaka (Gesperrt), Essiam, Onyegbule (Krank), Adjetey, Comas (Verletzt), Akalé, Beney, Chipperfield, de Mol, Sène, Streit (Nicht im Aufgebot), Akahomen (Nationalmannschaft Schweiz U17)
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