Das Ding mit den Kirschen
In den letzten Tagen säumten zahlreiche Kirschen die Posts und Tweets des Servette FC auf Social Media. Der Grund hat mit Alain Geigers letzten Pressekonferenzen zu tun.
Dass der Austausch mit den Medienschaffenden solche Wellen schlagen wird, hatte der abtretende Servette-Coach wahrscheinlich selbst nicht geglaubt. Dabei zeigte sich Geiger bloss selbstbewusst. Vor der Partie gegen den FC Basel 1893 kam die Frage auf, ob man den dritten Platz anpeile, um fix mit einer Gruppenphase in einem UEFA-Wettbewerb planen zu können. Geiger meinte, das sei absurd. Man suche das bestmögliche Resultat und wolle die Saison auf dem zweiten Rang abschliessen. Als Vergleich zog der Walliser ein Beispiel aus der Landwirtschaft herbei. "Wenn man Kirschen pflückt soll man stets in den Baum blicken - nicht in den Korb", meinte der Trainer süffisant.
Das Thema wurde von den Social-Media-Verantwortlichen aufgeschnappt und plakativ für die Werbung zum letzten Heimspiel genutzt. Auch die Fans sprangen auf den Zug auf und überraschten Geiger vor der Partie mit einem Kirschkuchen.
Wer dachte, dass die "Kirschen damit entkernt waren", der irrt. Denn anlässlich der Pressekonferenz zum FCL-Spiel wurde Geiger erneut mit dem Thema konfrontiert. Mit einem Augenzwinkern verriet der 62-jährige, dass er ein Ferienhaus im Wallis habe. Dort fehle ihm noch ein Baum im Garten. Da er ja jetzt Zeit habe und Gartenarbeit gesund sei, würde er zu einem Kirschbaum nicht "nein" sagen. Auch hier rechnete Geiger wohl nicht mit der Strahlkraft seiner Aussage. "MicroBuvette", ein Social-Media-Projekt geschaffen von Servette-Anhängern, rief eine Spendenaktion ins Leben. Gemeinsam sollen die Fans das Geld zusammenbringen, um dem 199-fachen SFC-Coach ein Abschiedsgeschenk zu bereiten. Auf potsolidaire.ch kann bis Sonntag, 04.06.2023 um 23:59 Uhr gespendet werden. Das Spendenziel ist bereits erreicht. Was mit dem ganzen Überschuss passiert ist unklar. Aber auch da wird man sicherlich eine vernünftige Lösung finden.

Foto: facebook.com/servettefootballclub
Für uns bleibt an dieser Stelle nur "merci" zu sagen. Merci Alain für die fünf tollen Jahre. Nicht immer waren die Fans einer Meinung mit dir. Du hast an deiner Linie festgehalten und dem SFC die erfolgreichste Spielzeit der letzten zwanzig Jahre beschert. Unter dir hat es Kastriot Imeri zum Nati-Debüt gebracht. Unter dir hatten wir niemals Abstiegssorgen. MERCI! Und alles Gute für die Zukunft!
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