Personalrochade zum trotz – in seinem ersten Heimspiel der Super-League-Saison wollte der Servette FC auch gegen den FC Zürich eine gute Figur abgeben. Mit Baron, Guillemenot und Pflücke starteten drei Spieler, die gegen den KRC Genk noch auf der Ersatzbank Platz nehmen mussten.
Die Gäste starteten besser in die Partie. Okita beschäftigte die genfer Defensive, kam aber erst nach 11 Minuten so richtig gefährlich zum Abschluss. Der Schuss des Deutsch-Kongolesen war genau auf Frick gerichtet. Dieser wehrt unnötigerweise nach vorne ab, wo der einschussbereite Rohner lauert. Rohner reagiert blitzschnell und nimmt das Geschenk dankend zum 0:1 an. Die Zürcher versuchten sogleich zu erhöhen. Nach einem Eckball war es Kamberis Kopfball, der von Frick in Extremis pariert werden musste. Der Goalie machte seinen Fehler vom ersten Gegentreffer wieder gut. Noch immer wirkte der Auftritt der Gastgeber etwas holprig. Viel schnörkelloser lief es da beim FCZ. Afriyie verpasste, ebenfalls per Kopf, nur hauchdünn. Da waren noch keine 30 Minuten gespielt. Erst kurz vor der Pause konnten die Servettiens etwas Gefahr auf das gegnerische Tor bringen. Pflücke zeigte sich mit seinen Abschlussversuchen zu wenig präzise.
Der FCZ nahm eine verdiente Führung in die Pause. Beim SFC musste etwas gehen, wenn man noch an einen Punktgewinn glauben wollte.
Weiler setzte ein Zeichen und brachte das Duo Crivelli/Douline in die Partie. Und plötzlich ging was im Spiel der Genfer. Antunes marschiert zielstrebig in Richtung FCZ-Gehäuse. Der einstige U21-Internationale verzieht um einige Zentimeter. Wesentlich brenzliger wurde es zwei Minuten danach, als Baron aus der Distanz draufhielt und einen Strahl an den Pfosten setzte. Spätestens jetzt war jeder Servettien wach. Dumm nur, dass auch die Zürcher im Kopf noch präsent waren. In der 57. Minute drischt Mathew einen missratenen Klärungsversuch Mazikous trocken aufs Tor – 0:2. Der "Z" trifft in der besten Phase der Calvin-Städter. Doch diese gaben nicht auf, auch wenn sie Tsunemoto verletzt auswechseln mussten. Der VAR intervenierte bei einer Strafraumszene des SFC. Überraschend entschied Schiedsrichter San auf Strafstoss. Bedia übernahm die Verantwortung und verkürzte auf 1:2. Die Aufholjagd war lanciert! Nun zog der eingewechselte Kutesa mit viel Tempo über den linken Flügel. Seine Flanke erreichte Antunes, der die Kugel aus bester Position übers Tor schoss! Mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit wäre der drin gewesen. Besser machte es Kutesa in der 86. Minute. Nach einem Pass von Bedia hatte dieser nämlich viel Zeit. Kutesa bemerkte, dass Brecher etwas zu weit vor dem Tor stand. Gefühlvoll "schnibbelte" der Flügelspieler das Leder über den FCZ-Goalie hinweg ins Tor. Das 2:2 war zu diesem Zeitpunkt absolut verdient.
Danach stellten sich Kutesa und Konsorten aber zu umständlich an. Es blieb beim 2:2. Damit verschenken die Grenats zwei Punkte, die sie mit etwas mehr Verbissenheit hätten in Genf behalten können. Gegen einen FC Zürich, der stärker unterwegs zu sein scheint, als noch in der letzten Spielzeit, ist ein Remis allerdings auch kein Weltuntergang. Nun liegt der Fokus auf der CL-Qualifikation und dem Rückspiel in Genk. Dieses geht am kommenden Mittwoch, 02.08.2023 über die Bühne. Am Wochenende wartet ein Gastspiel beim FC Stade-Lausanne-Ouchy.
Servette FC – FC Zürich 2:2 (0:1)
Stade de Genève : 7'103 Zuschauer
Schiedsrichter : Fedayi San ; Nicolas Müller, Leroy Harmann
Tore : 11' Rohner (0:1), 57' Mathew (0:2), 66' Bedia (Handspenalty) (1:2), 86' Kutesa (2:2)
Servette FC : Frick ; Tsunemoto (67' Vouilloz), Rouiller, Severin, Mazikou (62' Kutesa) ; Antunes, Cognat (46' Douline), Baron, Pflücke (46' Crivelli) ; Guillemenot, Bedia
FC Zürich : Brecher ; Daprelà, Katic, Kamberi ; Guerrero, Mathew, Conde, Boranijasevic ; Okita, Afriyie (68' Krasniqi), Rohner (68' Avdijaj)
Verwarnungen : 47' Guillemenot, 76' Conde, 76' Antunes, 90' Rohner, 90'+1 Douline
Bemerkungen : Servette ohne Magnin, Stevanovic (Verletzt), Besson, Diallo, Dias, Diba, Henchoz, Kaloga, Lyng, Ndema, Oberlin, Ouattara, Salihi, Sestito, Souaré (Nicht im Aufgebot), 56' Pfostenschuss von Baron ; Zürich ohne Marchesano (Verletzt), Bajrami, Bar, Guzzo, Omerovic, M. Reichmuth, N. Reichmuth, Seiler (Nicht im Aufgebot)
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