counter

Servettiens international: Verrückte Geschichte um Dibas Senegal-Aufgebot

02.09.2023 02:48:56 | Peter

Riesiges Hickhack um die Nationalmannschaft des Senegal

 

Im afrikanischen Fussball kommt es immer wieder zu Spannungen und diskussionswürdigen Aktionen. Auch die Nationalmannschaft des Senegal ist davon nicht ausgenommen. Ein Servettien könnte davon profitieren. Was wird Samba Lélé Diba erwarten, wenn er am nächsten Mittwoch von Dakar nach Ruanda reist? Erst letzten Dienstag gaben die Verantwortlichen des senegalesischen Fussballverbands bekannt, dass man zu der Partie antreten werde. Doch weshalb stellt sich diese Frage überhaupt?

Dafür muss man zurück ins letzte Jahr gehen. Damals stellte Ruandas Fussballverband ein Gesuch, mit welchem man das Heimrecht für die Afrika-Cup Qualifikationspartien gegen den Senegal abtauschen wollte. Als Grund nannte man den schlechten Zustand der Stadien im Heimatland. Ein potentieller Spielort, vorzugsweise in der Hauptstadt Kigali, sollte bis September 2023 auf ein spieltaugliches Niveau gebracht werden. Der Kontinentalverband CAF und die Vertreter des senegalesischen Verbands stimmten dem Antrag zu. So trafen die beiden Nationalteams im Juni 2022 im Stade Me Abdoulaye Wade (Diamniadio, Senegal) aufeinander. Knapp setzten sich die "neuen" Gastgeber durch. Superstar Sadio Mané verwandelte, tief in der Nachspielzeit, einen Elfmeter zum 1:0. Seither marschierten die "Löwen der Teranga" stilsicher durch die Quali-Gruppe. Vorzeitig löste man das Ticket für den "Africa Cup of Nations", der von Januar bis Februar 2024 (voraussichtlich) in der Elfenbeinküste stattfinden wird. Ruanda hatte weniger leichtes Spiel und steht, einen Spieltag vor Schluss, abgeschlagen auf dem letzten Gruppenplatz. Sportlich hat der letzte Spieltag also keinen Einfluss auf die Nicht- bzw. Qualifikation der beiden Länder.

Zuletzt kamen dennoch Spannungen auf. Denn im Senegal will man nichts mehr von einem strikten Abtausch des Heimrechts wissen. Man habe Ruandas Verband nur mit einem Ausweichstadion ausgeholfen. Von offizieller Seite her moniert man sogar, dass man auf den Kosten der ersten Partie sitzen gelassen wurde. Da nirgendwo anders dokumentiert, wollte man nun auch das Spiel von nächster Woche (Samstag, 09.09.2023) vor heimischen Rängen austragen. Logischerweise sah man dies in Ruanda anders. Das Huye Stadium in Bitara sei als Austragungsort für das Rückspiel vorgesehen. Bei der CAF wurde Protest eingelegt. Diese griff ein und sprach ein Machtwort - zu Gunsten Ruandas. Im Senegal reagiert man nun auf seine Weise. Nationalcoach Aliou Cissé bietet die stärksten Spieler des Landes fürs Nationalteam auf. Spielen wird man aber nur eine Testpartie gegen Algerien - und zwar im heimischen Diamniadio! Für das Duell in der Afrika-Cup-Quali hat man kurzerhand eine zweite "A-Nationalmannschaft" zusammengestellt. Unter der Leitung von Pape Thiaw und Malick Daf reist diese Equipe nach Ruanda. Nun schliesst sich auch der Kreis mit Samba Lélé Diba. Denn dieser figuriert im Aufgebot des "zweiten" Nationalteams. Der 19-jährige steht also unverhofft vor seinem Länderspieldebüt auch Aktivstufe - wenn auch mit sehr viel Nebengeschmäckern. Wir verfolgen ganz gespannt den weiteren Verlauf dieser Geschichte.