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Mourinho tobt, Servette jubelt - Unentschieden gegen die AS Roma!

01.12.2023 17:42:19 | Peter

Eine magische Nacht vor ausverkauftem Haus

 

Magische Nächte im Europacup – darauf freute man sich letzten Frühling, als der Servette FC die Meisterschaft auf den internationalen Plätzen abschliessen konnte. Gestern Abend kam man vollends auf seine Kosten. In einem vollen Stade de Genève brachte man die AS Roma an den Rand einer Niederlage. Die Weiler-Elf ist momentan kaum zu bremsen.
Kurz vor 21:00 Uhr wurde es Dunkel im Rund. Die vom Verein geplante Choreo und die vom Flackern der Pyros beleuchtete Tribune Nord heizten die Stimmung nochmals so richtig an.


Mit breiter Brust starteten die Grenats in die Partie. Sofort riss man das Ruder auf seine Seite. Mit zwei Distanzversuchen von Tsunemoto und Cognat gab man die Richtung vor, die an diesem Abend zu gehen war. Die Römer wurden auf dem falschen Fuss erwischt. So aufsässig hatte man den Super-League-Vertreter nicht erwartet. Als Bolla in der 11. Minute den ersten gefährlichen Torschuss abgab, schienen die Alarmglocken der Gäste endgültig zu schrillen. Es schien, als wäre es ein Weckruf gewesen. Denn nun erhöhte Rom die Intensität. Nach 21 Minuten schaltete sich Llorente in die Offensive ein. An der Strafraumgrenze legt der Neuzugang aus Leeds für Lukaku ab. Dieser profitiert davon, dass Tsunemoto die Abseitsfalle aufhebt. Lukaku hatte den Platz, den man ihm nicht gewähren sollte. Mit einem Schlenzer ins lange Eck erzielte er das ernüchternde 0:1. Für einen Moment schien es, als würden die Calvin-Städter nun auseinanderbrechen. El Shaarawy kam über links und bediente wieder Lukaku. Dieses Mal liess der Belgier seine Knipserqualitäten vermissen. Der Sturmtank wuchtet die Kugel übers Tor. Es war die schwächste Phase des Spiels, welche die Weiler-Truppe durchlebte. Barons beherztem Einsatz war es zu verdanken, dass Lukaku in der 34. Minute nicht auf 0:2 erhöhte.
Erst kurz vor der Pause fand Servette wieder in die Spur zurück. Dann liess Kutesa das Stadion mit einem Weitschuss aufschreien. Svilar kratzte das Spielgerät aus dem Winkel.
Kalt geduscht, aber noch nicht unterkühlt schritten die Servettiens mit einem 0:1-Pausenrückstand in die Garderobe. Dort schien Weiler die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn die zweite Halbzeit startete genau so, wie es bereits die erste tat.
Servette übernahm wieder das Zepter und griff über den rechten Flügel an. Dort setzte Stevanovic zu einer Flanke an. Mit einer steilen und rapid abbrechenden Flugbahn kam der Ball zur Mitte. Cristante verschätzte sich. Und genau das konnte Bedia ausnutzen. Der Ivorer bringt das Leder unter Kontrolle und stochert es zum 1:1 über die Linie! Wahnsinn! Das Stade de Genève tobte! Und diesmal brach das Heimteam nicht ein. Die AS Roma hatte wesentlich mehr Mühe, um zu nennenswerten Chancen zu kommen. Dennoch waren sie noch immer vorhanden. Dybala zeigte sich nicht weltmeisterlich, als er in der 62. Minute das Gehäuse verfehlte. Auch sein Abschluss zehn Minuten später war nicht von Glück beseelt. Frick hielt ohne Probleme. Auf Seiten der Heimmannschaft war noch immer ein Prickeln zu verspüren. Die besten Versuche von Baron, Guillemenot und Tsunemoto fielen dann aber doch zu harmlos aus. Mit viel Kampf konnte man Mourinhos Elf ein Remis abringen. Eine tolle Leistung und ein weiteres Ausrufezeichen in Richtung nationale Konkurrenz.

Am Sonntag soll das Ausrufezeichen in bare Münze umgewandelt werden. Im Wankdorf sollen drei Punkte gegen die Young Boys her. Mit dem momentanen Selbstbewusstsein ist alles möglich.
Noch erfreulicher sind die News aus Europa. Weil Sheriff gegen Slavia Prag Punkte liegen gelassen hat, ist dem SFC der dritte Tabellenplatz nicht mehr zu nehmen. Somit geht es im Februar in der UEFA Conference League weiter. Mehr Details dazu folgen demnächst. Denn zuvor steht nochmals eine Auswärtsfahrt in der UEFA Europa League an. Am 14.12.2023 spielt man auswärts gegen Slavia. Trotz sportlich gesichertem Tabellenplatz will Weiler nochmals einen Sieg. Für die Ehre und den UEFA-Koeffizienten.

Servette FC – AS Roma 1:1 (0:1)

Stade de Genève :
28'534 Zuschauer
Schiedsrichter : Daniel Stefanksi ; Dawid Golis, Michal Obukowicz (Polen)
VAR : Piotr Lasyk ; Pawel Pskit (Polen)
Tore : 21' Lukaku (0:1), 50' Bedia (1:1)

Servette FC : Frick ; Tsunemoto, Rouiller, Severin, Baron (90'+6 Vouilloz) ; Stevanovic, Cognat (81' Diba), Ondoua, Bolla (58' Antunes) ; Kutesa (68' Guillemenot), Bedia (80' Touati)

AS Roma : Svilar ; Llorente, Cristante, Ndicka, Bove (82' Belotti) ; Aouar (55' Pellegrini) ; Celik, Paredes, El Shaarawy (74' Spinazzola) ; Dybala (82' Sanches), Lukaku

Verwarnungen : 44' Cognat, 66' Cristante, 75' Antunes, 84' Rouiller, 90'+2 Ndicka, 90'+6 Belotti

Bemerkungen : Servette ohne Crivelli, Douline, Mall, Mazikou (Verletzt), Behrami, Diallo, Dias, Fofana, Henchoz, Ndema, Onguéné, Rodelin, Salihi, Sestito, Souaré (Nicht im Aufgebot) ; Rom ohne Abraham, Kumbulla, Smalling (Verletzt), Azmoun, d'Alessio, Kristensen (Nicht im Aufgebot)