Am letzten Samstag stand das zweite Léman-Derby der Saison auf dem Programm. Gehässig war die Stimmung bereits vor dem Spiel. In der Nacht von Freitag auf Samstag versprayten einige Kindsköpfe aus Genf das Stade de la Tuilière mit Beleidigungen. Sowas braucht kein Mensch. Angestachelt von den nächtlichen Provokationen der Gäste zündete (vor allem, aber nicht nur) die Heimkurve massiv Pyrotechnik. Der Kickoff musste kurzfristig um 15 Minuten nach hinten gesetzt werden.
Als es dann los ging zündeten die Servettiens ein Feuerwerk auf dem Platz. Stevanovic setzt Bedia in Szene. Der Angreifer tankt sich durch die gegnerische Abwehrreihe und bringt die Kugel aufs Tor. Letica klärt mit dem Fuss, allerdings nur bis zu Bolla. Der Ungar lässt sich nicht zweimal bitten und drischt das Leder zum 0:1 in die Maschen. Was für ein Start der Grenats. Es dauerte nicht lange, da wurde das Spiel wieder unterbrochen. Wieder zog Rauch aus der LS-Kurve aufs Feld. Der erneute Unterbruch tat der Partie nicht gut. Denn das Gezeigte entpuppte sich als zähflüssige Masse. Kalus Direktabnahme nach 21 Minuten war für eine ganze Weile die letzte nennenswerte Szene. In einer langweiligen ersten Halbzeit verpasste Bolla kurz vor der Pause das 0:2. Es hätte vielleicht sogar die Spielentscheidende Aktion sein können.
Denn auch im zweiten Durchgang war das Gezeigte eher dürftig. Eine Chance von Bedia unterstrich diese Aussage wie keine Andere. Der Ivorer zog mit viel Platz auf das gegnerische Tor, legte sich aber im dümmsten Moment den Ball zu weit vor. Letica roch den Braten und entschärfte.
Zwanzig Minuten vor Ende der ordentlichen Spielzeit rannte die Heimmannschaft han. Bernede passte an die linke Strafraumgrenze. Dort verarbeite Kalu den Ball mit feiner Klinge. Die Watford-Leihgabe nahm Mass und zimmerte die Kugel unhaltbar zum 1:1 ins Lattenkreuz! Der Torjubel entflammte die Tribünen erneut. Nochmals musste Schiedsrichter Tschudi die Mannschaften warten lassen. Ein Spielabbruch stand im Raum. Richtig Spielfluss kam nach Wiederaufnahme der Partie nie mehr richtig auf.
Die Partie endete mit einem unspektakulären, aber gerechten 1:1. Servette wirkte nicht mehr so unwiderstehlich wie in den letzten Wochen. Wir sind gespannt, wie man in die beiden letzten Spiele des Jahres gehen wird. Am Donnerstag erwartet die Grenats ein Auswärtsspiel bei Slavia Prag. Am Sonntag schliesst man das Fussballjahr 2023 mit einem Heimspiel gegen den FC Lugano ab.
FC Lausanne-Sport – Servette FC 1:1 (0:1)
Stade de la Tuilière : 9'237 Zuschauer
Schiedsrichter : Lionel Tschudi ; Matthias Sbrissa, Nicolas Tuberosa
VAR : Alessandro Dudic ; David Schärli
Tore : 3' Bolla (0:1), 72' Kalu (1:1)
Servette FC : Frick ; Tsunemoto, Rouiller, Severin, Baron (46' Vouilloz) ; Stevanovic, Cognat, Ondoua, Bolla (84' Antunes) ; Bedia, Kutesa
FC Lausanne-Sport : Letica ; Giger, Dussenne, Dabanli, Poaty ; Diabaté (87' Suzuki), Bernede, Roche, Kalu ; Labeau, Sène (90'+2 Coyle)
Verwarnungen : 56' Bernede, 65' Bedia, 77' Tsunemoto, 88' Cognat, 90'+12 Letica
Bemerkungen : Servette ohne Mazikou (Gesperrt), Crivelli, Douline, Guillemenot, Mall (Verletzt), Behrami, Diallo, Dias, Fofana, Henchoz, Kaloga, Ndema, Rodelin, Salihi, Sestito, Souaré (Nicht im Aufgebot) ; Lausanne ohne Custodio (Gesperrt), Grippo, Kablan, Sanches (Verletzt), Abdallah, Spiegel, Traoré (Nicht im Aufgebot)
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