Keine Niederlage in Sion, aber halt auch kein Sieg
Basel zieht langsam davon...
Welche Abwehrreihe stellt Thomas Häberli auf? Dies war die grosse Frage vor dem letzten Rhône-Derby der Saison. Wir warfen den Namen Maxim Leclercq als Rechtsverteidiger in die Runde (wir berichteten). In Genf wurde auch Rayan Ouchard als potentieller Lückenbüsser vermutet. Häberli lüftete das Geheimnis und stellte Luca Scandurra hinten rechts auf. Als linker Aussenback durfte, wie vermutet, Anthony Baron ran. Seinen Platz im Mittelfeld übernahm David Douline. Nebst dem 19-jährigen Scandurra schaffte es mit Leart Zuka ein weiteres Nachwuchstalent ins Aufgebot. Dem jungen Albaner wurde das Profidebüt vorerst vergönnt.
Beim Servette FC wusste man von den eigenen Schwächen. Umso wichtiger war es also, dass man früh in Führung gehen könnte. Douline zwang Fayulu in den Startminuten zu einer ersten Parade. Der Keeper der Walliser war jedoch auf seinem Posten. Auf den ersten Aufreger folgte lange nichts. Servette blieb vorne blass. Sion nahm den glücklosen Beniangba weitestgehend aus dem Spiel. Weil mit Rouiller auch ein Mann fehlte, der einen langen Ball in die Spitze schlagen konnte, waren die Gäste um ein weiteres Offensivmittel ärmer. Debütant Scandurra und Rückkehrer Antunes kamen zu Distanzversuchen. Diese blieben aber ungefährlich. Auf der Gegenseite brachten die Weitschüsse definitiv mehr Gefahr aufs Tor. Kololli zirkelte das Leder nach 33 Minuten wunderbar aufs Tor. Mall sah der Kugel hinterher und durfte sich beim Pfosten bedanken, der die Null für den SFC hielt.
Ohne Tore verabschiedeten sich die beiden Teams in die Pause.
Mit einer Druckphase der Sittener startete die zweite Halbzeit. Barba krönte diese beinahe mit dem 1:0, als sein Abschluss zwischen Malls Fignern hindurch glitt. Der SFC-Goalie hatte Glück, dass die Kugel nicht im Netz landete.
Eine gute Stunde stand auf der Uhr, da machte Hajrizi den Rouiller. Mit einem langen Zuspiel setzte der Winterneuzugang Lavanchy in Szene. Der Aussenverteidiger zeigte sich abgezockt und traf, in bester Stürmermanier, zum 1:0. Bitter für die Servettiens. Und man fragte sich sofort, ob es das gewesen sein könnte. Zur positiven Überraschung durfte diese Frage mit "Nein", beantwortet werden. Denn keine fünf Minuten nach der Sion-Führung marschierte Scandurra nach vorne. Seine Flanke sauste im Strafraum an allen Spielern vorbei. Kutesa konnte den Ball aber im Spiel halten. Von links trat der SL-Toptorschütze den Ball in die Gefahrenzone. Dort tauchte Ndoye alleine vor Fayulu auf und nickte zum 1:1 ein. Die richtige Reaktion im richtigen Moment! Und der Senegalese hat Blut geleckt! Zwei Minuten später schickte ihn Antunes in die Tiefe. Ndoye suchte sofort den Abschluss. Mit einer beherzten Rettungstat hielt Fayulu das Skore ausgeglichen. Nun waren die Servettiens am Drücker. Scandurra versuchte seine Nomination mit einem Tor zu rechtfertigen. Der Schuss des Jungspunds landete hinter dem Tor.
Sion kam nur noch vereinzelt zu Torraumszenen. Diese hatten es aber in sich. kololli lenkte eine Cipriano-Flanke per Kopf aufs Tor. Der Abschluss ging nur um wenige Zentimeter daneben. So lag das Momentum wieder auf Seiten der Genfer. Ndoye nahm auf der linken Seite Fahrt auf. Sow bremste den Angreifer mit unfairen Mitteln. Der Sittener flog mit Gelb-Rot vom Platz.
Nutzen konnte Servette daraus keinen ziehen. Die Partie endete mit einem 1:1. Ein Resultat, das nicht wirklich weiterhilft. Denn der FC Basel baut seinen Vorsprung auf sechs Zähler aus. Auch deshalb ist ein Sieg am Ostermontag Pflicht, wenn man noch um den Meistertitel mitspielen möchte. Mit dem FC Luzern gastiert allerdings ein startker Gegner im Stade de Genève. Gleich mit 5:0 fertigten die Innerschweizer am gestrigen Sonntag die Young Boys ab. Es wird spannend.
FC Sion – Servette FC 1:1 (0:0)
Stade de Tourbillon : 14'100 Zuschauer
Schiedsrichter : Désirée Grundbacher ; Stéphane De Almeida, Linda Schmid
VAR : Sandro Schärer ; Marijan Drmic
Tore : 65' Lavanchy (1:0), 69' Ndoye (1:1)
Servette FC : Mall ; Scandurra, Adams, Severin, Baron ; Douline (75' Ondoua), Cognat ; Stevanovic, Antunes (75' Varela), Kutesa (84' Guillemenot) ; Beniangba (61' Ndoye)
FC Sion : Fayulu ; Lavanchy, Hajrizi, Sow, Barba ; Costa, Kabacalman ; Chipperfield (13' Berdayes (75' Cipriano)), Miranchuk (75' Sorgic), Kololli (86' Bouchlarhem) ; Chouaref (86' Kasami)
Verwarnungen : 60' Sow, 85' Kabacalman, 90'+4 Adams
Gelb-Rot : 82' Sow
Bemerkungen : Servette ohne Mazikou, Tsunemoto (Gesperrt), Frick, Magnin, Rouiller, Srdanovic, von Moos (Verletzt), Aubert, Diallo, Dias, Fankhauser, Salihi (Nicht im Aufgebot), SFC-Pflichtspieldebüt von Luca Scandurra ; Sion ohne Bua, Diouf, Moulin (Verletzt), Aymon, Bouriga, Djokic, Dubosson, Godwin, Grognuz, Joseph, Mulazzi (Nicht im Aufgebot), 33' Pfostenschuss von Kololli